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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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aussieht. Ich wette, daß sie ihn für zu hoch halten, wenn sie im Kontrollraum ihrer Träume stehen.«
    Sie schüttelte staunend den Kopf und sagte: »Ich verstehe kein Wort.«
    »Du wirst es verstehen«, erklärte er, »um Mitternacht am Schacht der Seelen.«
     
     
    Die Fahrt war unbequem und holperig. Sie fuhren auf einem großen Holzschlitten mit Kufen. Gezogen wurde er von acht riesigen Tieren, die sie nicht ganz sehen konnten – Sandhaie, wie die Ghlmonesen sie nannten. Nur mächtige, graue Rücken und enorme, rasiermesserscharfe Flossen waren zu sehen, als sie ihre Last zogen und von einem Ghlmonesen mit Zügeln dirigiert wurden.
    Die Sandhaie waren riesige Säugetiere, die im Sand lebten wie Fische im Wasser. Sie atmeten Luft – wenn ihre großen Rücken aus dem Sand tauchten, öffnete sich ein großes Nasenloch – und erreichten eine Geschwindigkeit von acht bis zehn Kilometern in der Stunde.
    Am Ende des Tages waren alle wund und durchgeschüttelt, aber sie hatten über die Hälfte der Strecke hinter sich. Sie legten Teppiche auf den Sand und aßen Nahrung, die vom flammenden Atem ihres Fahrers erhitzt worden war.
    Der nächste Tag glich dem ersten. Sie kamen an einigen anderen Schlitten vorbei und sahen einzelne Ghlmonesen mit großen Sätteln auf Sandhaien reiten. Gegen Abend tauchten vor ihnen Gebäude auf, die sich als Türme und Zinnen aus kleinen Bausteinen entpuppten, fünfzig und mehr Meter in die Luft ragend. An einem Tor zwischen zwei Türmen hielten sie an. Ein Dinosaurier in roter Livree kam auf sie zu.
    »Sind Sie die Fremden von Orgondo?« fragte er knapp.
    »Das sind sie«, erwiderte ihr Fahrer. »Ich muß mich um meine Haie kümmern. Sie haben sich überanstrengt.«
    »Wer von Ihnen ist Mr. Brazil?« fragte der Würdenträger.
    »Ich.«
    Der andere sah ihn verblüfft an, erholte sich aber schnell und sagte: »Kommen Sie mit. Die anderen werden untergebracht.«
    »Geht ruhig mit«, sagte Brazil. »Es wird keine Schwierigkeiten geben. Ich komme nach, sobald ich kann.«
    Sie entfernten sich mit einem der Dinosaurier, und Brazil sah den Rotgekleideten an.
    »Was nun?« fragte er.
    »Botschafter Ortega und die andere fremde Gruppe lagern in der Nähe der Avenue«, sagte der Saurier. »Ich soll Sie hinführen.«
    »Wohlan«, antwortete Brazil ruhig.
    Die Avenue erwies sich als breiter Graben, dreißig Meter oder mehr, gleich hinter den Türmen und Zinnen. Sie befand sich außerdem fünfzehn Meter unter der Oberfläche, aber trotz nur kleiner Befestigungen schien kein Sand hineinzuwehen, sondern darüber hinwegzufliegen.
    Breite Steinstufen führten zu der glatten, fast schimmernden Oberfläche hinunter. Brazil stieg mit Mühe hinunter. Die Gebäude von Ouodlikm schienen auf beiden Seiten an der Avenue emporzuragen. Es gab viele Treppen und Hunderte von Türen, Fenstern und sogar Schießscharten auf beiden Seiten der Avenue-Mauer. Das Tal selbst schien sich auf der rechten Seite Brazils bis zum Ozean, auf der linken bis zum Horizont zu erstrecken.
    Brazils Hufe klapperten auf der glatten Fläche. Er überragte zahllose Buden, wo alles mögliche verkauft wurde, und die Massen, die ihn anstarrten und ihm den Weg freimachten. Er und sein Begleiter gingen zum Ozean, vorbei an den letzten Läden, zu einem amtlicher aussehenden Bereich, vor dem eine Schranke aufgebaut war.
    Der Begleiter ging darauf zu, zeigte einen Ausweis vor, die Schranke ging hoch, und sie durften hindurch. Im Inneren gab es zahllose Bewacher. In der Mitte der Avenue waren ein Akkafier, eine Czillanerin, eine Umiau, offenbar in einer rechteckigen Wanne, und noch etwas anderes zu sehen.
    Brazil betrachtete Der Erahner und Der Rel, und die letzten Bruchstücke fügten sich in das Bild. Die Rolle dieses Wesens aus dem Norden war ihm von Anfang an unklar gewesen, und er wußte nichts von seinem Hex, aber es stand fest, daß das Ding für vieles verantwortlich war, was sich zugetragen hatte.
    Es war dunkel geworden, und die Sterne kamen heraus. Man hatte kleine Gaslampen angezündet.
    »Bleiben Sie bei den anderen«, sagte sein Begleiter. »Ich hole Botschafter Ortega.«
    Brazil ging zu den fremden Wesen, ließ sie aber bis auf die Umiau unbeachtet.
    »Sie sind also Elkinos Skander«, sagte er.
    Die Meerjungfrau sah ihn erstaunt an.
    »So? Und wer oder was sind Sie?«
    »Nathan Brazil«, erwiderte er knapp. »Der Name sagt Ihnen wenig? Vielleicht sollte ich lieber sagen, daß ich hier bin, um sieben Morde zu rächen.«
    Die Umiau

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