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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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»Ich habe versucht, der Menschheit Regeln für das Leben zu geben, die eine zweite Katastrophe verhindern, ihre Selbstzerstörung aufhalten sollten. Niemand hörte zu. Niemand änderte sich. Typ Einundvierzig hatte schwere innere Fehler – und trotzdem setzte er sich durch. Er gelangte zu den Sternen, und das war ein Ventil für seine Aggressivität, obwohl selbst jetzt, selbst dort seine verschiedenen Bestandteile versuchen, einander zu beherrschen, zu töten. Und der Trieb zur Herrschaft ist sogar bei den Nicht-Menschen vorhanden, bei Ihnen, Der Erahner und Der Rel, und beim Slelcronier. Seht euch an. Seht euch nur an! Seht ihr es? Spürt ihr es? Angst, Habgier, Entsetzen, Ehrgeiz, davon werdet ihr verzehrt. Der einzige Grund, warum ihr euch noch nicht gegenseitig umgebracht habt, ist eure gemeinsame Angst vor mir. Wie könnt ihr es wagen, einen Hain zu verdammen, einen Skander – eine ganze Gesellschaft? Wie könnt ihr das wagen? Wie viele von euch denken an die Wesen, für die diese Steuerungsanlagen hier stehen? Habt ihr Angst um sie? Sind sie euch wichtig? Ihr wollt sie nicht retten, nicht ihr Leben verbessern. Die Angst ist in euch, die Angst um euch selbst. Der grundlegende Makel in der vorgegebenen Gleichung: diese brennende, unausrottbare Selbstsucht. Keiner von euch denkt an etwas anderes als an sich selbst. Seht euch an. Seht, was für Ungeheuer aus euch geworden sind.«
    Ihre Herzen hämmerten, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Der Erahner und Der Rel reagierten als erste.
    »Und Sie selbst, Nathan Brazil?« sagte Der Rel. »Ist der Makel in uns nicht einfach eine Spiegelung des Makels in Ihnen selbst, in Ihrer Rasse, den Markoviern, die uns nicht geben konnten, was uns fehlt, weil sie es selbst nicht besaßen?«
    »Die Markovier wollten in diesem Universum leben, nicht es beherrschen«, erwiderte Brazil ruhig. »Das hatten sie schon getan. Das Schicksal war ein Zufallsfaktor, den sie für das Überleben von uns allen für notwendig hielten. Deshalb haben sie den Schacht geschlossen. Ohne ausgefallene Umstände wäre keiner von uns hier.«
    »Wo ist die Steuerung?« fragte Ortega.
    »Wir finden sie selbst«, zischte Hain. »Varnett hat den großen Code entschlüsselt, er wird auch sie finden.«
    »Stolz ist eine Schwäche alles Markovischen«, sagte Brazil traurig, »und ihr bestätigt es. Wenn ihr euch beruhigt und zulaßt, daß ich eine der Tafeln berühre, zeige ich euch die Steuerung, und wie man damit umgeht. Dann wollen wir sehen, was geschieht.«
    Ortega nickte, mit den Pistolen im Anschlag. Brazil streckte einen Greifarm aus und berührte eine kleine Tafel hinter sich.
    Der große, schwarze Schirm wurde hell – aber es war nicht eigentlich ein Bildschirm. Es war ein gewaltiger Tunnel, ein Oval, das sich erstreckte, so weit das Auge reichte. Und es war bedeckt mit zahllosen, winzigen schwarzen Punkten, Billionen mußten es sein. Und zwischen all den schwarzen Punkten zuckten wild elektrische Blitze hin und her, Billionen glitzernder, dünnster Lichtbogen, von einem Punkt zum anderen.
    »Da ist eure Steuerung«, sagte Brazil angewidert. »Um die Verhältnisse zu ändern, braucht ihr nur den Strömungsfluß zwischen zwei oder mehr Steuerungspunkten zu regulieren.«
    Brazil sah sie an, und auf ihren Gesichtern waren Angst und Entsetzen zu lesen. Sie haben Angst vor mir, dachte er, Todesangst. Mein Gott! Wuju, die mich geliebt hat, Varnett, der sein Leben für mich riskierte, Vardia, die mir vertraute – alle haben sie Angst. Ich habe ihnen nichts getan, habe sie nicht einmal bedroht. Ich könnte es nicht, selbst wenn ich es wollte. Wie können sie je unseren gemeinsamen Ursprung, unser gemeinsames Band verstehen? dachte er gequält. Wir lieben, wir hassen, wir lachen, wir weinen, leben – daß ich nicht anders bin als sie, nur älter.
    Aber sie begreifen nicht. Ich bin der Gott der Primitiven, der zivilisierte, mächtige Mensch, umgeben von Wilden.
    Deshalb bin ich allein. Deshalb bin ich immer allein, dachte er. Sie fürchten, was sie nicht begreifen oder beherrschen.
    »Eine Steuerungstafel«, sagte er leise. »Eine einzige. Was sind ein paar Billionen Leben? Da ist ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart, ihre potentielle Zukunft. Alles gehört euch. Vielleicht ist ihre Gleichung die Grundlage für einen oder mehrere von euch in diesem Raum, vielleicht auch nicht. Für irgend jemanden ist sie es. Vielleicht für euch. Gut, will jemand die ersten und zweiten Kontrollpunkte berühren, den

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