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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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alles.«
    »Schließen Sie den Handel mit den Nordbewohnern ab?«
    Azkfru seufzte.
    »Ytil, wie oft muß ich Sie noch daran erinnern, daß ich der Baron bin? Sie nehmen nur Befehle entgegen. Gehen Sie jetzt!«
    Ytil drehte sich um. Azkfru griff in eine Schublade und zog eine Puls-Waffe heraus. Sie funktionierte in Zone, jedenfalls in seinen Büros.
    »Ytil!« rief er dem anderen zu, der schon an der Tür war.
    Ytil blieb stehen, konnte sich unter der Tür aber nicht umdrehen.
    »Ja?«
    »Leben Sie wohl, Sie Narr«, sagte Azkfru und feuerte mehrmals, bis der weißbehaarte Körper eine verkohlte Leiche war. Azkfru ließ seine Adjutanten kommen und sagte: »Der General wollte mich töten. Ich mußte in Notwehr handeln. Er und Baron Kluxm scheinen an der Spitze einer Revolte der Barone zu stehen. Schaffen Sie dieses Aas weg, gehen Sie zu Kluxm und beseitigen Sie ihn und seinen ganzen Stab. Dann holen Sie aus dem dortigen Ruheraum eine Markling namens Hain und bringen sie zu mir auf meinen Besitz. Tun Sie das unauffällig. Über die Revolte erstatte ich selbst Bericht.«
    Sie nickten, und es dauerte nur wenige Minuten, bis sie die Überreste verschlungen hatten.
    Als sie gegangen waren, drückte Azkfru auf einen Knopf und sagte zu der Angestellten: »Sie gehen zum Haupt-Portal und betreten es. Es wird Sie zur Nord-Zone bringen. Dort verlassen Sie den Portalraum nicht und sagen nur der ersten Person, die erscheint, daß Sie mit Botschafter Dreizehn-Vierzig sprechen wollen. Wenn er kommt, sagen Sie ihm, wer Sie sind, wer Sie geschickt hat, und daß wir zustimmen wollen. Verstanden?«
    Die Angestellte bestätigte. Azkfru drückte auf die Taste für die Empfangsperson.
    »General Ytil war nicht hier«, sagte er. »Verstanden? Sie haben nie von ihm gehört!«
    Sie begriff und löschte die Eintragung in ihrem Logbuch. Azkfru wußte, daß er alles auf eine Karte setzte und ihn das Spiel vielleicht sein Leben kosten konnte. Aber der Einsatz! Er war zu groß, als daß man ihn fahren lassen durfte.

Die Baronie Azkfru, akkafischis Reich
    Datham Hains Körper lag im Betäubungsschlaf in der Mitte des untersten Stockwerks von Baron Azkfrus Nest. Der Raum war angefüllt mit Computerschränken, die surrten und knackten und blinkten. Vier große Kabel waren mit Anschlüssen an Hains Kopf befestigt, zwei kleinere an ihren Fühlern. Zwei Markling-Technikerinnen prüften die Anzeigen der Meßgeräte.
    Baron Azkfrus Fühler verrieten vollkommene Befriedigung. Er hatte sich oft gefragt, was der Kaiserliche Haushalt sagen würde, wenn er wüßte, daß er eines dieser Geräte besaß.
    Zumindest würde es einen Bürgerkrieg geben, dachte er.
    Die Konditionieranlage war vor fast achtzig Jahren von einem besonders begabten akkafischen Wissenschaftler entwickelt worden. Sie beendete die regelmäßig ausbrechenden Revolten der Barone und sicherte die Stabilität der neuen – jetzt alten – Ordnung, indem sie eine Revolution praktisch unmöglich machte.
    Vermutlich träumte jeder Baron davon, die Herrschaft zu stürzen, aber sie vermochten einem direkten kaiserlichen Befehl nicht zu widerstehen.
    Nur Azkfru konnte das.
    Sein Vater hatte die Anlage hier nachgebaut, und Schlüsselfiguren wurden mit ihrer Hilfe von der alten Konditionierung befreit und einer neuen unterworfen. Immer klappte das nicht, weil die Grundstruktur nicht beeinflußt werden konnte. Deshalb hatte Ytil beseitigt werden müssen. Er war zu dumm, um den Mund zu halten.
    Azkfru stieg hinunter, und zwei Kabel wurden an seinen Fühlern befestigt. Wenn er jetzt etwas sagte, würde es in die Anlage gelangen, verstärkt, verarbeitet und direkt in das Gehirn Datham Hains eingegeben werden, wo es sich tief einprägen würde.
    »Datham Hain!« rief das Gehirn des Botschafters.
    Hain antwortete trotz seiner Bewußtlosigkeit.
    »Ja?«
    »Deine Vergangenheit bis zu diesem Punkt behältst du, aber sie ist eine akademische Vergangenheit, unwichtig für deine Gegenwart und Zukunft«, erklärte der Baron. »Das einzige für dich Wichtige ist, daß du eine Brüter-Markling der Baronie Azkfru bist. Deine Bestimmung ist, was der Baron von Azkfru wünscht, und das ist für dich annehmbar und normal. Mein Wille ist dein Wille, dein einziger Wille. Du existierst nur, um mir zu dienen. Du wirst mich nie verraten noch zulassen, daß mir etwas Böses geschieht. Du bist mein Eigentum, und das ist alles, was gut und schön ist in deinem Denken und Leben. Ich bin dein Führer, dein Herr und dein einziger

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