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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Unwissenheit vortäuscht. Ihr werdet auf eine große Reise gehen. Du hast folgendes zu tun…«
    »Diese scheußlichen Insekten!« rief Vardia, die sich jetzt Chon nannte, als sie mit den anderen auf eine Straße gestellt wurde, während sie davonflogen.
    »Keine Rassenbeleidigung« sagte Hain streng. »Von Ihnen halten sie noch weniger, und es ist mein Volk.«
    »Hört auf damit!« fauchte Skander. Da sie nicht gehen konnte, hatten sie einen Sattel gebaut, auf dem die Meerjungfrau unbequem auf Hains Rücken schaukelte. »Wir haben eine lange und schwere Reise vor uns. Unser Leben mag von jedem von uns abhängen, und ich will keine Streitereien.«
    »Sehr richtig«, sagte Der Rel. »Bitte erinnert euch daran, daß wir ein gemeinsames Ziel haben, auch wenn ihr beiden entführt worden seid. Spart euch die Debatten auf, bis wir unser Ziel erreicht haben.«
    Sie befanden sich an der kaiserlichen Grenze, die von gelangweilten Wächtern bemannt war.
    »Setzt alle eure Atemmasken auf«, sagte Der Rel, der selbst keine benötigte. Sie wußten immer noch nicht, ob er überhaupt atmete. Hains Gerät war plump, und das große Insekt sah aus, als trüge es riesenhafte, verbogene Ohrenschützer hinter den Augen. Vardias Maske hing um ihren Hals und war an ihren Unterbeinen mit zwei Kabeln befestigt, auslaufend in Nadeln, die in ihrer Haut steckten. Skander hatte eine einfache Maske über Mund und Nase, mit Schläuchen, die zu einem Tank auf Hains Rücken führten. Nur Vardias Gerät enthielt reines Kohlendioxyd und kein Sauerstoffgemisch. Durch einen Mechanismus konnte die von ihr ausgeatmete Luft in ihrem Behälter gegen die von Skander und Hain ausgetauscht werden.
    Das Hex, vor dem sie standen, war öde genug; der Himmel zeigte nicht die verschiedenen Blautöne, die es in vielen Gegenden der Welt gab, sondern ein fast aufreizend grelles Gelb.
    »Schall pflanzt sich fort, aber langsam und stark verzerrt«, sagte Der Rel. »Die Atmosphäre enthält genug Spurenelemente, so daß wir mit so einfachen Geräten durchkommen, aber das liegt daran, daß aus den umliegenden Sechsecken stets etwas einströmt. Wir werden unterwegs unsere Tanks auffüllen können, weil wir Vorräte dabeihaben, aber ihr dürft unter keinen Umständen die Masken abnehmen. Es gibt hier Elemente, die nicht euer Äußeres schädigen, aber körperliche Schäden oder sogar den Tod hervorrufen, wenn sie durch die Lungen längere Zeit aufgenommen werden.«
    Vardia blickte auf die Landschaft hinaus, soweit sie sie bei dem grellen Licht erkennen konnte. Eine schroffe, orangerote Landschaft voller Schluchten und sonderbar verwitterter Bogen und Pfeiler. Was verwittert sie? dachte sie. Und welche Wesen konnten in einer so feindseligen Umgebung existieren?
    »Hain, achten Sie darauf, Ihren Schnabel stets fest geschlossen zu halten«, erklärte Der Rel. »Sie sollen das Zeug nicht schlucken. Und Skander, Sie halten die Decke über Ihren Unterkörper, damit er nicht austrocknet. Das Gerät ist darauf eingestellt. Noch Fragen?«
    »Ja«, sagte Vardia nervös. »Welchen Wesen werden wir begegnen, und wie können wir dieses Land durchqueren und am Leben bleiben?«
    »Die Wesen sind im Grunde Automaten, Denkmaschinen«, erwiderte Der Rel. »Das ist ein Hoch-Tech-Hex hier, mehr als jenes, das wir verlassen. Sie koexistieren nur, weil die Akkafier hier nicht lange bestehen könnten, noch gibt es in der Nation etwas, das sie gebrauchen können, während die Bewohner dieses Sechsecks in einer Atmosphäre zusammenbrechen würden, wie ihr sie vertragen könnt. Kommt. Wir haben genug Zeit verloren. Wie wir überleben, werdet ihr sehen.«
    Damit schwebten Der Erahner und Der Rel über die Grenze. Vardia folgte, dahinter kamen Hain und Skander.
    Skander und Vardia hatten schlagartig das gleiche Gefühl: als befänden sie sich plötzlich in Kerosin. Der Geruch durchdrang ihre Körper und ihre Atmung. Die Luft wirkte schwer, beinahe flüssig und schien gegen ihre Haut wie eine Flüssigkeit zu klatschen, wiewohl sie unzweifelhaft ein Gas war. Außerdem brannte sie ein wenig, wie starker Alkohol. Sie brauchten einige Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
    Der Rel führte mit einer Geschwindigkeit, die Vardias schnellstem Schritt entsprach, und Hain folgte mit einer Geschwindigkeit zwischen acht und zehn Kilometern in der Stunde. Nach weniger als einer Stunde erreichten sie eine Straße, deren Pflasterung aussah wie ein einziges langes Band aus glattpolierter Jade. Auch auf dieser Straße gab

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