Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
es Verkehr.
    Der erste Gedanke, den sie hatten, war, daß keine zwei Bewohner Der Nation gleich aussahen. Es gab hohe, dicke, dünne, kurze, sogar lange Exemplare. Sie bewegten sich auf Rädern, Raupen, zwei, vier, sechs und acht Beinen und hatten alle vorstellbaren und ein paar nicht vorstellbare Arten von Gliedmaßen oder Anhängseln. Obwohl alle offenkundig Maschinen aus stumpfsilbernem Metall waren, sahen sie alle so aus, als wären sie auf einen Schlag geschaffen worden. Keine Schrauben, Nieten oder sonstige Verbindungsstücke waren zu sehen; sie bogen und bewegten das Metall wie Haut, und in jeder Richtung, die ihnen behagte.
    Vardia verstand und bestaunte es.
    Jedes Exemplar war für einen einzigen Zweck geschaffen, um ein einzelnes Bedürfnis der Gesellschaft zu erfüllen. Es war die praktischste aller Gesellschaften, die sie gesehen hatte, dachte sie, die Vervollkommnung von Ordnung und Nützlichkeit.
    Sie hätte nur gerne begriffen, was die Bewohner Der Nation eigentlich taten.
    Es gab Gefüge, gewiß, immer mehr davon, als sie weiter eindrangen. Manche waren erkennbar als Gebäude, wenngleich so verschiedenartig und seltsam geformt wie die Bewohner dieses seltsamen Landes. Andere Gebilde schienen Skelette zu sein oder verkrümmte Metallformen. Nach ihrer Funktion konstruierte Arbeiter huschten hin und her. Manche bauten, andere schienen Löcher auszugraben und wieder zu füllen, während wieder andere Sandhaufen von einer Stelle zur anderen beförderten. Sinn ergab nichts davon.
    Sie zogen stundenlang durch die Landschaft, ohne daß eines der Wesen auf sie geachtet hätte. Mehr als einmal mußten Hain und Vardia ausweichen, um nicht von einem Wesen oder seiner Last überrannt zu werden.
    Sie kamen zu einem Gebäude, das aus demselben Material zu bestehen schien wie die Wesen selbst, äußerlich aber einer großen Scheune glich. Der Erahner und Der Rel überraschten sie damit, daß sie auf den Eingang zusteuerten und vor einem großen Knopf anhielten. Auf ein Zeichen hin drückte ihn Vardia hinein. Die Tür glitt zur Seite, und das sonderbare Wesen, das sie führte, schwebte hinein. Sie folgten ihm in eine große, nackte Kammer. Die Tür glitt zu, und sie befanden sich in völliger Dunkelheit, in der man nur die Lichter Des Erahners blinken sah.
    Ringsum hörten sie ein Surren, Knacken und Rauschen, das einige Minuten anzuhalten schien, dann öffnete sich eine Innentür vor einer ähnlichen Kammer mit indirekter Beleuchtung an der Decke. Sie gingen hinein.
    »Ihr könnt jetzt eure Atemapparate abnehmen«, sagte Der Rel. »Skander, helfen Sie Mar Hain? Danke. Hain, entfernen Sie jetzt ganz vorsichtig die beiden Schläuche aus den Beinen von Bürger Chon. Ja, gut.«
    Sie atmeten alle frische Luft ein, die nur Vardia nicht zu schätzen wußte.
    »Es wird gleich besser werden, Bürger Chon«, versicherte Der Rel. »Die Atmosphäre besteht fast nur aus Sauerstoff, mit Spuren von Kohlendioxyd, aber letzteres wird durch unsere Begleiter und auf künstliche Weise hinzugefügt werden.«
    Es zischte wieder, dann kam eines der metallenen Wesen aus einer kaum sichtbaren Seitentür. Es war humanoid, ungefähr so groß wie Vardia, 150 Zentimeter, und bis auf einen dreieckigen Schirm am Kopf ohne Merkmale.
    »Ich hoffe, alles ist zufriedenstellend«, sagte es mit einer freundlichen und unerwartet melodischen Stimme.
    »Der Grüne da, der Czillaner, ist eine Pflanze, nicht ein Tier«, sagte Der Rel. »Er benötigt mindestens nullkommafünf Prozent Kohlendioxyd. Würden Sie dafür sorgen?«
    »Oh, das tut mir sehr leid. Wird sofort behoben.«
    Vardia spürte augenblicklich eine zunehmende Besserung, vermochte leichter zu atmen und sah keine Schwärze mehr vor ihren Augen.
    »Welche Umwelten benötigen Sie?« fragte das Wesen.
    »Typ Zwölf, Einunddreißig, Einssechsundzwanzig und Dreizehnvierzig«, sagte Der Rel. »Nebeneinander, mit privater Sprechanlage, bitte.«
    »Wird vorbereitet«, sagte der Roboter und verbeugte sich ein wenig.
    »Was für ein Ort ist das überhaupt?« fragte Skander scharf.
    Der Roboter zuckte zurück, und Vardia hätte schwören mögen, daß auf dem leeren Gesicht Betroffenheit zu erkennen war.
    »Das ist natürlich ein Hotel ersten Ranges für Durchreisende, versteht sich«, erwiderte er. »Was sonst?«
     
     
    Sie wurden einzeln von kleinen Roll-Robotern, die Platz für Gepäck und dergleichen hatten, in ihre Zimmer geführt.
    Starke Hände hoben Skander vorsichtig aus dem Sattel und auf eines

Weitere Kostenlose Bücher