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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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der Fahrzeuge. Die Wissenschaftlerin wurde mit hoher Geschwindigkeit durch einen beleuchteten Tunnel gefahren und vor einem Raum abgesetzt. Die Tür öffnete sich automatisch, der Wagen glitt hinein und hielt.
    Skander war fassungslos. Es war ein Schwimmbecken mit Rutschbahn, die sanft in blaues Wasser führte, das immer tiefer wurde, je mehr es der Rückwand zuging – das Becken war etwa fünfzehn mal zehn Meter groß. Im Wasser schwammen, deutlich sichtbar, mehrere der kleinen Fische, die den Umiau am besten schmeckten, und Büschel von dem blaugrünen Tang, von dem sie sich ebenfalls ernährten.
    Skander rollte sich vom Wagen und sprang glücklich ins Wasser. Es war an der tiefsten Stelle nur vier Meter tief, aber herrlich.
    Zwei kleine Wagen gemeinsam beförderten als nächstes Hain zu einer Tür daneben; das Zimmer war mit den besten Pelzen ausgelegt und verfügte über eine beträchtliche Menge an saftigen weißen Würmern.
    Danach wurde Vardia in einen Raum mit fettem, schwarzem Boden und starkem künstlichem Sonnenlicht geschafft. Von der Decke hing eine Kette mit der czillischen Aufschrift: ›Ziehen, wenn Dunkelheit gewünscht wird. Alle Gäste werden acht Stunden nach Eintritt der Dunkelheit oder zwölf Stunden nach dem Betreten des Raumes geweckt.‹ In einer Ecke gab es ein kleines Becken mit klarem Wasser, und in einer anderen sogar einen kleinen Schreibtisch mit Papier und Schreibstift.
    Als Vardia sich umsah, krächzte es leise, dann hörte sie, wie die drei anderen, die Stimme des Rel.
    »Bitte, genießt diese Nacht auf Kosten des Barons«, sagte sie. »Morgen sorge ich für Transport, der uns zur Grenze bringt. Später werden wir es nicht mehr so behaglich haben, also genießt es. Ab morgen wird es hart.«
    Vardia trank durstig, dann senkte sie ihre Wurzeln in den Boden und drehte das Licht ab.
    Skander schlief als letzte, da sie die Unbeschwertheit im Wasser genoß. Endlich kroch auch sie an den Beckenrand und löschte das Licht.
    Sie schliefen alle fest (mit Ausnahme vielleicht von Erahner und Rel, die keinen Schlaf zu brauchen schienen) und wurden nicht nur durch das automatische Einschalten der Beleuchtung, sondern auch durch die Stimme des Rel geweckt. Sie klang unerwartet erregt.
    »Es stimmt etwas nicht«, sagte Der Rel schnell. »Wir werden aus irgendeinem technischen Grund aufgehalten. Wir können heute nicht fort.«
    »Soll das heißen, daß wir festgenommen sind?« fragte Skander ungläubig.
    »Es hat den Anschein«, erwiderte Der Rel. »Ich kann es nicht begreifen.«

Murithel – irgendwo im Inneren
    »Wir sind in Schwierigkeiten«, sagte Nathan Brazil halblaut.
    Drei Tage waren sie jetzt unterwegs, zumeist im Schutz der Dunkelheit, geleitet von Cousin Bats überscharfem Sehvermögen bei Nacht und dem eingebauten Sonar. Sie waren an Hunderten, vielleicht Tausenden der blutdurstigen Murnies vorbeigekommen, hatten unglaubliches Glück gehabt und wußten es. Aber nun hörte das Gebirge auf.
    Sie erreichten plötzlich eine steile Felswand. Vor ihnen, Richtung Osten, breitete sich endlose Prärie aus.
    Das Land war zu dieser Jahreszeit noch trocken, aber die Prärie war von gelbem Gras mit rötlichen Blüten bedeckt. Und es gab Herden mit Tausenden, vielleicht Zehntausenden der Antilopen, von denen die Murnies sich ernährten.
    In Gruppen von drei oder vier Zelten aus Tierhäuten, nie mehr als sieben Gruppen auf einmal, waren zahllose Murnie-Lager aufgeschlagen.
    Brazil starrte auf die Szene, und irgend etwas störte ihn.
    »Wie wollen wir da jemals durchkommen?« sagte Wuju. »Wir können nicht gegen sie alle kämpfen, nicht einmal im Dunkeln.«
    »Wir schlagen hier erst einmal unser Lager auf«, sagte Cousin Bat, »und heute nacht fliege ich hinüber und stelle fest, wie weit wir wirklich kommen müssen, um Deckung zu finden. Vielleicht fällt euch etwas ein, bis ich zurückkomme.«
    Sie einigten sich auf dieses Vorgehen, schürften eine Nische in den Steinsims und versuchten zu schlafen, zuerst mit Brazil als Wache, dann mit Bat und schließlich mit Wuju, wie es sich eingespielt hatte.
    Nathan Brazil träumte wieder seine seltsamen Träume, als er wachgerüttelt wurde.
    »Nathan«, flüsterte Wuju drängend, »aufwachen. Es ist fast dunkel.«
    Er stand auf und versuchte, den Schlaf abzuschütteln. Sie stanken alle nach Schweiß und Kot, und Brazil fragte sich nebenbei, ob die Murnies gute Witterung besaßen. Er war überzeugt davon, daß er sie an ihrer Stelle auf fünf Kilometer

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