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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Kasten.
    Die Taktik war einfach. Die Bienen bildeten eine massive Welle; die vorderste Linie wartete, bis sie in Reichweite der Cebu-Abschirmung und der ersten Agitar-Reihe war, dann eröffnete sie das Feuer. Sobald die Munition verschossen war, sank diese Linie hinunter und ließ den nächsten Schwarm über sich hinwegsummen. Wenn alles gut verlief, konnte sie zum Stock zurückkehren und sich neu munitionieren, um wieder am Kampf teilzunehmen. Ihre Zahl war aber drastisch vermindert; sobald eine Linie sich verausgabt hatte, wurde sie zu einer Reihe vereinzelter Flugsoldaten.
    Die Harpunen der Cebu waren nicht so wirksam wie die Maschinengewehre der Djukasis, aber einen Schwarm als Ziel vor Augen, konnten die fliegenden Dreiecke kaum verfehlen. Ihre Aufgabe bestand darin, Lücken in die Formation zu reißen, sich in den Schwarm hineinzustürzen, wo große, scharfe Schnäbel im Nahkampf überaus wirksam waren.
    Das Grollen des nahenden Gewitters und die heftigen Luftturbulenzen wirkten sich auf beide Seiten aus.
    Die Djukasis trafen mit den ersten Wellen nicht gut, weil sie vom starken Wind hin und her geworfen wurden, teilweise richteten die Geschosse Schaden in den eigenen Reihen an.
    Die Cebu nutzten das, stürzten sich in die Lücken, feuerten ihre Harpunen in die weichen Leiber, fetzten und zerrissen, was ihnen vor die Schnäbel kam. Von den vierundachtzig Agitar in der ersten Formation flogen nur noch siebzehn, aber sie hielten enge Verbindung.
    Renard war hinter dem führenden Geschwader in die zweite Position aufgerückt und hatte keine Zeit zum Nachdenken. Ein großer, schwarzgoldener Leib fegte links heran, er riß seinen Harpunenprojektor herum und feuerte. Das Geschoß traf die Riesenbiene, und sie stürzte lautlos ab.
    Es kamen immer mehr; sie flogen jetzt direkt in den Schwärm hinein, so daß die Djukasis ihre Maschinengewehre nicht einsetzen konnten, aber sie waren nah genug für den Kampf aus nächster Nähe.
    Plötzlich zogen die Agitar ihre Taster und luden sie auf. Sie brauchten den Feind nicht zu durchbohren, ihn nur zu berühren; überall, wohin man sich wandte, schienen Djukasis zu sein.
    Aber nicht genug Djukasis, nicht mehr.
    Bei den früheren Angriffen während der letzten drei Tage war im letzten Augenblick stets ein neuer Schwarm aus dem Stock gefegt, und sie hatten ihn nie ganz erreichen können. Jetzt hatte sich die Lage verändert. Auf beiden Seiten des Sattels waren Kanister mit hochentzündlicher Flüssigkeit befestigt; zum erstenmal konnten sie sie auf den Stock werfen.
    Sie griffen an und warfen ab, flogen hinauf in das Getümmel, setzten wieder zum Angriff an. Immer wieder stürzten Pferde, Männer und Pterodaktylen vom Himmel, aber für jeden der Angreifer traf es zehn Verteidiger, und im Gegensatz zu den Eindringlingen hatten sie keine Reserven mehr.
    Die Agitar befestigten dünnen Kupferdraht an den Knäufen ihrer Taster und rückten gemeinsam vor.
    Aus dem Stock schlugen Flammen, und die Arbeiterinnen, die nicht fliegen konnten, hatten sich ins Innere zurückgezogen.
    Der Kupferdraht entrollte sich, zehn Meter, zwanzig Meter, als die führende zweite Welle angriff. Die Agitar luden den Draht mit ihren Händen auf.
    Energie floß durch die Drähte, der Strom folgte in diesem halbtechnologischen Hexagon dem natürlichen Weg. Obwohl nur die Agitar hier eine Ladung speichern konnten, genügte das.
    Wo die Taster im Stock steckengeblieben waren, fegte die elektrische Ladung hinein.
    Es bedurfte nur dieser einen.
    Die abgekippte Flüssigkeit auf dem Stock entzündete sich mit einem donnernden Knall; ein chemisches Feuer war entstanden, das selbst das herannahende Gewitter nicht würde löschen können.
    Die Makiem am Boden jubelten, als die blauweißen Flammen und der Rauch Erfolg ankündigten, ergriffen ihre eigenen Waffen und machten sich zum Angriff fertig.
    Mit plötzlicher, explosiver Gewalt schlug der Sturm zu und verwandelte das Feld vor dem Stock binnen Sekunden in einen Sumpf mit geringster Sichtweite. Die Makiem, die Regen und Schlamm liebten, sprangen vorwärts.
    Als Renard seinen Pegasus herumriß, erstaunt darüber, noch immer am Leben zu sein, spürte er, wie das Unwetter losbrach. Zum erstenmal begann er nachzudenken, statt automatisch und instinktiv zu handeln. Er wußte, daß Doma zum Stützpunkt zurückfliegen würde, wenn er sich einfach zurücklehnte; das Pferd hatte einen untrüglichen Instinkt dafür. Im peitschenden Regen konnte er erkennen, wie die Djukasis

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