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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Berge, kalt, viel Schnee. Sie leben in großer Höhe. Sie sind groß – Dillianer haben sie gesehen, aber nur kurz. Große Kerle, drei Meter, ganz in schneeweißes Fell gehüllt, vor einem Schneefeld kaum zu erkennen. Große Klauenfüße mit vier Zehen. Sie meiden jeden Kontakt, aber wenn man sich zu weit hineinwagt, jagen sie einem eine Lawine auf den Schädel.«
    Die Reliefkarte zeigte eine milde Ebene an der Grenze Alestol-Palim-Gedemondas, dann ungeheuer hohe Faltgebirge, viele vier- bis fünftausend Meter hoch. Rauhes, kaltes Land.
    »Irgendeine Vorstellung, wo in Gedemondas die Antriebskapsel abgestürzt ist?«
    Er schüttelte wieder den Kopf.
    »Nein, eigentlich nicht, und die anderen wissen es auch nicht. Aber nicht in der Ebene.« Er zögerte. »Warten Sie! Vielleicht weiß ich es doch!« Er kramte fluchend in seinen Papieren, bis er auf einen zerfransten Zettel stieß. »Da! Die Agitar haben Masse und Form der Kapsel nach den schon geborgenen Teilen berechnet, klimatologische Details und dergleichen zu Rate gezogen und den mutmaßlichen Ort gefunden. Etwa sechzig bis hundert Kilometer nach der Nordostgrenze. Im Gebirge, aber trotzdem eine Stecknadel in einem kleineren Heuhaufen.«
    »Wie, um alles in der Welt, haben Sie –«, begann Vardia, entschied aber, daß es sinnlos war, Ortega zu fragen, woher er diese Angaben hatte. Er würde ohnehin nur lügen. »Dann besteht nicht nur die Möglichkeit einer Suche, sondern wenn sie die Kapsel finden, auch die Aussicht von fünfzig zu fünfzig, daß die Gedemondas entweder sie damit abziehen lassen oder versuchen, sie zu vernichten, und letzteres wäre sicher nicht einfach.«
    »Sie sind merkwürdige Leute, aber wir wissen einfach nicht genug. Das ist das Problem. Wir müssen es wissen. Wir müssen jemanden hinschicken, der versucht, mit den Gedemondas zu reden, vor dem Eintreffen der Armeen, wenn das geht. Vielleicht versuchen sie wegzulaufen, vielleicht versuchen sie, die anderen zu töten, aber wir müssen es versuchen. Wir müssen sie warnen. Ihnen anbieten –«
    »Daß wir ihnen den Antrieb abnehmen, vielleicht?«
    »Oder wenn das nicht gelingt, versuchen, ihn zu vernichten«, meinte Ortega achselzuckend.
    Vardia hätte geseufzt, wenn ihr das möglich gewesen wäre. Statt dessen sagte sie: »Wen haben Sie dabei im Sinn? Auf mich brauchen Sie nicht zu zählen. Ich schlafe, wenn es kälter wird als zwei oder drei Grad über Null.«
    Er lachte leise.
    »Nein, Sie haben Ihren Spaß schon gehabt. Oder eine von Ihnen. Nein, mir gefällt nicht, woran ich denke, aber ich lande immer wieder bei derselben Antwort. Es gibt nur eine Person, die in der Lage ist, die Motoren zu untersuchen, zu entscheiden, ob man sie bergen kann, oder wie sie gegebenenfalls so zerstört werden können, daß niemand mehr etwas mit ihnen anfangen kann.«
    Vardia nickte.
    »Mavra Tschang. Aber Sie haben doch gesagt, sie sei zu wertvoll.«
    »Das ist sie auch. Es handelt sich um ein kalkuliertes Risiko. Sie ist die einzige, die das Technische für uns übernehmen kann. Wir geben ihr andere Leute zu ihrem Schutz mit.«
    »Hätten wir nur früher etwas unternommen«, sagte Vardia tonlos.
    »Früher glaubte keiner von uns, daß beide Seiten es nicht schaffen würden. Jetzt wissen wir, daß es möglich ist. Jetzt oder nie.«
    »Ich verständige meine Bevölkerung und unsere Freunde so diskret wie möglich. Sie werden die Leute zusammenbringen, nehme ich an?«
    »Gewiß, das Einverständnis Ihrer Zentrale vorausgesetzt.«
    »Gewiß.«
    Ortega beugte sich wieder über seine Karten. Xoda fiel aus, die Yaxa würden hier sein, also blieb Olborn. Verdammt…!

Lata
    Er hatte zwei Tage gebraucht, um die Grenze von Lata zu erreichen, obwohl Doma ihn an einem einzigen hätte hinbringen können. Das mächtige Pferd hätte es nie erkennen lassen, aber es war völlig erschöpft, und Renard war gelandet, als das Unwetter hinter ihnen geblieben war und er sich weit genug vom Schlachtfeld entfernt glaubte.
    Er hatte keine Vorräte, und hier gab es nichts. Doma konnte das Laub von den Bäumen und die Spitzen hoher Gräser fressen, und es gab Wasser, so daß er sie versorgt glaubte. Er dachte nur an Lata und würde warten können, bis er dort etwas bekam.
    Ein paarmal ging es knapp her, bevor er die Grenze erreichte. Hier und dort stieß er auf Djukasis und mußte kämpfen, aber er entkam meist ohne größere Schwierigkeiten.
    Endlich sah er aus fünfhundert Metern Entfernung sein Ziel vor sich. Über den

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