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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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unsere Pflicht, es zu versuchen.«
    »Also gut«, sagte Vistaru zweifelnd zu Mavra. »Wenn Sie stur bleiben, gehen wir alle. Aber ich glaube, ein, zwei Tage in diesem neuen Zustand werden Sie eines Besseren belehren. Wenn es so kommen wird, schämen Sie sich bitte nicht, zu verlangen, daß wir Sie zu einem Zone-Tor bringen. Ich würde es auch tun.«
    »Wo sind meine Sachen?« erwiderte Mavra sachlich. »Wir müssen trachten, daß wir weiterkommen.«
    Renard hob die Hände.
    »Ihre Sachen habe ich. Wir werden ja sehen. Also los.«
    Seine Stimme klang resigniert und verständnislos.
    Er kann es nicht verstehen, dachte Mavra. Keiner kann es.
     
     
    Offenbar war der Schock für die Olbornier zu groß. Es gab keine Verfolgung.
    Mavra entdeckte, daß sie traben konnte wie die kleinen Maultiere. Die linken Beine vor, abstoßen, die rechten Beine vor, abstoßen, und immer wieder, schneller und schneller. Sie hatte in den Hufen keinerlei Gefühl, was nützlich war, aber die bloße Haut war eben bloße Haut. Die Lata flogen voraus und sagten ihr, was im Weg war, damit sie nicht an Bäume prallte.
    Bis zum Morgen waren sie ein gutes Stück weitergekommen. Renard bestieg Doma, die er geführt hatte, und sie erkundeten das Gelände. Es war klar, daß es nicht so schwierig sein würde, wie sie befürchtet hatten.
    Sie blieben in freier Landschaft, die jetzt fast ganz verlassen war, da alle im Süden kämpften oder die Heiligen Steine und das Zone-Tor bewachten.
    Domas Packtaschen waren im Lager nicht abgenommen worden, so daß sie noch alle ihre Vorräte besaßen. Zuerst aßen sie; für Mavra war es ein demütigendes Erlebnis, an das sie sich erst gewöhnen mußte. Man begann damit, sie zu füttern, aber sie wehrte sich. Man tat ihr Essen schließlich in eine Holzschüssel, sie stellte sich auf die Hinterbeine, kniete auf den Vorderbeinen und konnte so essen wie ein Hund oder eine Katze. Es war mühsam; die dünnen Beine waren an den Knöcheln noch dünner, sie bewegten sich vor, nicht zurück, und die verdammte Holzschüssel rutschte immer wieder weg, aber Mavra kam zurecht, und es schmeckte ihr gut. Wasser trank sie auf zweierlei Art: schlabbernd wie ein Tier oder indem sie das Gesicht in den Topf steckte und die obere Hälfte wegtrank.
    Aber es ging, und das genügte ihr.
    Vistaru band ihr Haar zwischen und hinter den riesigen Ohren mit einem Elastikband zusammen. Mavra konnte dadurch sogar geradeaus blicken, wenn sie sich auf die Vorderbeine stellte und sich hinten niederließ. Auch das war unbequem, aber es störte sie nicht.
    Die Kleidung war ein größeres Problem, das nicht zu umgehen war. In Olborn war es kühl, und in den Höhen von Gedemondas würde es eisig kalt werden.
    Sie schnitten die Ärmel von ihrem Hemd ab und vermochten es ihr überzustreifen. Die Hose war problematischer, und sie reichte nicht ganz aus, aber Vistaru schnallte den breiten Gürtel um ihren nackten Bauch, und das half. Es sah falsch und albern aus, die Hose rutschte, aber es war immerhin etwas und tat gut. Der lange, für Gedemondas geschneiderte Mantel würde den unmöglichen Schweif bedecken, hofften sie. Abgeschnittene Handschuhe konnten im Schnee von Gedemondas vielleicht dazu beitragen, die Haut zu schützen.
    Mavra fühlte sich besser. Hindernisse waren dazu da, um überwunden zu werden.
    Das Schlafen erforderte den ärgsten Kompromiß; die Tierbeine waren für das Schlafen im Stehen gedacht, der menschliche Körper aber nicht, und auf dem Bauch konnte sie nicht mehr liegen. Sie legte sich auf die Seite.
    Inzwischen verlief der Krieg für Olborn immer schlechter. Sie sahen Flüchtlinge und Militärstreifen, aber mit den letzteren wurden das Gift der Lata und Renards starke Ladung fertig.
    Trotzdem kamen sie nur langsam voran, und sie befaßten sich damit, Mavra und Renard zusammen auf Doma unterzubringen. Das Problem waren die riesigen Flügel, die nicht behindert werden durften.
    Schließlich ergaben Experimente einen Kompromiß, den Doma und die Praxis akzeptieren konnten. Man verzichtete auf nicht unabdingbare Vorräte, und die Lata trugen in ihren Beuteln, soviel sie konnten. Das Gewicht würde sie behindern, aber auch Doma würde behindert sein. Wenn man die Instrumente entfernte – Renard bestand darauf, daß das erfolgte, da er sie ohnehin nie benützt hatte –, konnte Mavra mit gespreizten Beinen auf Domas Hals sitzen, Renard unmittelbar hinter ihr.
    Sie wurde angeschnallt, und Doma kam zurecht. Die einzige Schwierigkeit bestand

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