Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
Vom Netzwerk:
er folgte ihr überallhin, lief, wenn sie es tat, blieb mit ihr stehen, und das mußte genügen. Wenn er ihr nicht folgte, war das nicht zu ändern, aber sie wußte, daß sie den Ort erreichen mußte, der ihre Träume beherrschte.
    Der Wuckl, ein sehr junger Wärter, kam kurz vor dem Dunkelwerden, wie gewohnt. Er arbeitete schon einige Monate im Reservat und beherrschte alle Handgriffe im Schlaf. Als er zu den Neuen kam und nach den schweren Eimern griff, die ihre Nahrung enthielten, warteten sie auf ihn, und das Weibchen grunzte aufgeregter als sonst, aber das war normal.
    Der Wärter starrte sie kurze Zeit neugierig an. Aus einem Hex weit im Nordosten der Insel, füllten sie eine Lücke im Zoo, obschon der Wuckl sich darüber gewundert hatte, daß ein so großes Gehege für die beiden allein vorgesehen war.
    Sie waren seltsame Wesen. Sehr dick, fraßen sie, wann und was sie konnten – auch den organischen Abfall der Stadt, ihre Hauptnahrung. Sie standen auf vier komischen, kleinen Beinen, die am Körper weit zurückgesetzt waren und in kleine, gespaltene Hufe ausliefen. Sie konnten ihre eigenen Beine nicht sehen, weil ihre Köpfe den ganzen Vorderteil des Körpers einnahmen und der Hals wenig beweglich war.
    Die Vierbeiner waren fast nackt gewesen, als sie im Zoo eingetroffen waren, hatten aber in der Zeit danach einen braunen Bewuchs bekommen – steif, scharf, nadelartig, und wenn man sie streicheln wollte, konnte man sich ordentlich stechen.
    Sie sahen tatsächlich aus wie große Schweine, bedeckt mit Igelstacheln, obwohl der Wuckl, der nie ein Schwein gesehen hatte, den Vergleich nicht verstanden hätte. Es gab einige Unterschiede. Sie waren schwanzlos, ihre Ohren waren lang und spitz. Das Männchen war im Gesicht und an den Beinen rosarot, das Weibchen orangerot.
    Ein Stoß mit seinem Klauenbein, und die Rampe klappte hinüber. Der Wuckl ging hinüber. Hinter dem Graben, aber noch auf der Brücke, stellte er einen der Eimer ab und verankerte die Brücke mit einem Haken an einer Öse im Boden.
    Mavra sah ihren Gefährten an und gab einen lauten Grunzton von sich, der ihn vorübergehend von der Nahrung ablenkte. Als der Wuckl zum Trog ging, rannte sie zur Brücke und trappelte mit ihren kleinen Hufen hinüber. Joshi schaute sich einen Augenblick verwirrt um, dann lief er ihr nach.
    Der Wuckl schaute sich verblüfft um.
    »He!« schrie er und lief ihnen nach. Er war so durcheinander, daß er an der Brücke stolperte und in den Wassergraben fiel.
    In der kostbaren Zeit, die dieses Mißgeschick brachte, war Mavra auf und davon. Sie konnte nicht sehr weit sehen, aber sie roch vieles, und wo der Geruch stärker wurde, folgte sie ihm.
    Das Reservat war geschlossen; das Personal ging seiner Arbeit nach oder war beim Essen, so daß sie unbehindert weiterlaufen konnten. Sie hatte richtig geraten; je stärker der Geruch, desto mehr Wuckl waren hier vorbeigekommen, und auf diesem Weg würde sie den Ausgang finden. Er war durch eine Kette versperrt, aber sie war zu hoch, um sie behindern zu können, und so befanden sie sich bald auf einem freien Platz. Sie liefen nach links, auf Bäume zu, die in der zunehmenden Dunkelheit nur undeutlich erkennbar waren. Der Geruch war stark, und es schien ein logisches Ziel zu sein. Hinter ihnen hatte der Wärter sich aus dem Graben befreit und Alarm geschlagen, aber die Flüchtlinge waren schon weit gekommen.
    Obwohl sie sich für ein Schwein hielt und im Grunde auch ein Schwein war , obwohl sie immer noch nicht klar denken oder sich erinnern konnte, warum, war Mavra Tschang auf dem Weg nach Gedemondas.

Oolakash
    Die Stadt glich einem riesigen, bunten Korallenriff, das sich in alle Richtungen ausdehnte. Es war aber nicht vollkommen natürlichen Ursprungs; es war von den biologischen Prozessen der Bewohner und einer fortgeschrittenen Technologie gebildet worden.
    Im Inneren waren riesige Hallen durch lange, schmale Tunnels miteinander verbunden; Wohnbereiche, Büros, alles war für den Gemeinschaftsgebrauch bestimmt. Man wußte, wo alles war und wer wofür die Zuständigkeit hatte.
    Die Bewohner dieses Hoch-tech-Hex waren lang und dünn, mit knochigen Hautskeletten. Eines der Wesen, groß und noch sehr jung, glitt aus einem Gang in das klare, dunkle Wasser. Sein Kopf besaß Ähnlichkeit mit dem eines Pferdes, war aber in Wahrheit eine Knochenschale, in der zwei winzige, starre Augen über einer langen Schnauze saßen, die eigentlich ein Rohr war. Aus diesem Grund war der Gesichtsausdruck

Weitere Kostenlose Bücher