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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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gewachsen – wie lange?
    Der Tod mag eine Gnade für solche Geschöpfe sein, dachte der Wuckl bedrückt; die beiden würden nie wissen, was sie waren, und sollten und brauchten nicht für das Entsetzliche zu leiden, das anderen in den Sinn gekommen war.
    Aber er gedachte diese Ungeheuerlichkeit zu melden; die Täter würden gefaßt und zur Handarbeit verdammt werden. Selbst das war noch zu gut für sie, aber ganz Wuckl wurde von Barmherzigkeit beherrscht.
    Und was sollte mit diesen beiden hier geschehen?
    Sie so zu lassen, wie sie waren, kam nicht in Frage; sie erschienen nicht im Katalog, sie konnten sich der ausgeglichenen Umwelt nicht anpassen. Sie auszustoßen, wie man es offensichtlich versucht hatte, schied ebenfalls aus.
    Die einzige Lösung bestand darin, sie dem Katalog anzupassen. Das Problem war, daß die Lebensformen von Wuckl sich im wesentlichen von denen in anderen Hexagons unterschieden, mit Ausnahme der Vögel und Insekten. Bundas aus ihnen zu machen, wäre am einfachsten gewesen, aber man hatte viel Zeit und Mühe aufgewendet, diese Tiere aus Wuckl fernzuhalten; es empfahl sich nicht, zwei von ihnen neu einzuführen.
    Wieder befaßte er sich mit seinen Nachschlagewerken. In einem Reservat würden einige Ausnahmen geduldet werden können. Wenn eine Form aus dem Katalog ausgewählt wurde, ließ sich das rechtfertigen. Im Grunde würden die Veränderungen natürlich rein kosmetischer Art sein. Ein Tier war ein komplizierter Organismus, nicht leicht von Grund auf neu zu bauen. Manche Bedürfnisse würden jedoch befriedigt werden müssen; besondere Nahrung kam nicht in Frage, so daß eine Veränderung des Verdauungstraktes angebracht schien. Und natürlich Akklimatisierung, was bei derart komplexen Gehirnen nicht einfach war.
    Dann hatte der Wildhüter plötzlich einen Einfall: Ein Bewohner mehrerer Hexagons, biologisch anpassungsfähig, erforderte weniger Arbeit als bei der Erschaffung einer anderen Form.
    Joshi, der weniger starke Stromstöße hatte hinnehmen müssen als Mavra, stöhnte plötzlich und bewegte sich. Der Wuckl, darauf nicht vorbereitet, griff hastig nach einem kleinen Gerät, prüfte es und legte es an den Hals des Tschangs. Joshi erschlaffte plötzlich. Zur Sicherheit bekam auch Mavra eine Dosis davon, dann bestellte der Wuckl einige Gehilfen und begann mit der Vorbereitung des Eingriffs.
     
     
    Drei Stunden später standen vier Wuckl im Operationssaal. Drei waren sehr jung, Volontäre, die sich letzte Kenntnisse aneignen wollten. Der Wildhüter erläuterte kurz seine Theorien, Entscheidungen und Pläne, und sie stimmten seiner Diagnose zu. Elektrobäder, Instrumente und andere Geräte wurden bereitgestellt, und man machte sich an die Arbeit.
    Die eigentlichen Operationen sollte der Wildhüter durchführen, die anderen hatten ihm zu assistieren. Mavra lag ausgestreckt auf dem Tisch. Die Wuckl hatten lange Hände mit dünnen, sensiblen Fingern. Sie kneteten und walkten die Haut wie bei einer Massage.
    Dann waren die Hände des Wildhüters plötzlich in ihr, unfaßbar, ohne erkennbaren Einschnitt, ohne Blut. Die rechte Hand zog ein blutiges Organ heraus und glitt sofort wieder hinein. Dann kam die Linke, ergriff kleine Klammern und Stücke von Haut und Fleisch aus mit Flüssigkeit gefüllten Behältern, und griff wieder hinein. Die Geschwindigkeit war unglaublich hoch; die Studenten verfolgten die Eingriffe fasziniert.
    Die Operation dauerte geraume Zeit, dann flogen Hände, und kleine Plastikklammern mit blutigen Klümpchen wurden aus dem Körper gezogen. Der Wildhüter rieb sich die Hände.
    »Die inneren Veränderungen sind abgeschlossen«, sagte er zu den anderen. »Nun zum Kosmetischen.«
    Eine Reihe von Ersatzstücken trat an die Stelle des für überflüssig Erachteten. An Mavras Körper war nichts von Schnitten oder Wunden zu sehen, kein Blut, keine Narben.
    »Vieles wird mit synthetischen Stoffen bewältigt«, sagte der Senior zu den Volontären. »Sie sind natürlich organisch, aber künstlich hergestellt. Ich bin Tuog für die Besorgung ausreichender Vorräte dankbar. Da wir das Blut nur auf natürlichem Weg ersetzen können und die beiden von verschiedener Blutgruppe sind, kommt es besonders auf Schnelligkeit an. Nun zur zweiten Phase.«
    Wieder wurden Teile entfernt, Teile aus den Schalen mit übelriechender Flüssigkeit eingebaut, alles mit immenser Geschwindigkeit. Als der Kopf fertig war, befaßte der Senior sich mit dem Körper, formte, knetete, veränderte, stets

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