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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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sah, erlaubte das oft eine bessere Unterscheidung als echte Empfindung für Farben. Seine Augen waren außerordentlich scharf, und mit dem Glas wurde sein Sehvermögen beinahe phänomenal. Er betrachtete die Hügel auf der rechten Seite, ohne zu wissen, wonach er suchte.
    Er war fast schon bereit, einzuräumen, daß er einfach nervös war oder langsam zu alt wurde, als ihm eine Bewegung auffiel – eine ganz geringe, fast untergehende in den grauen Schatten zwischen den niedrigen Hügeln.
    Zwei Gestalten, die langsam vorankamen. Er drehte an der Scharfeinstellung, aber sie waren zu weit entfernt. Nichts Vertrautes, soviel stand fest. Keine Späher eines angreifenden WRG, aber auch keine Wüstentiere.
    »Neun Grad links, volle Kraft«, rief er in das Sprachrohr. Das WRG brüllte zischend und fauchend auf und setzte sich schwankend in Bewegung. ›Volle Kraft‹ war nicht sehr schnell, aber es genügte.
    Zuerst schienen die beiden Gestalten unsicher zu sein, als sie die Geräusche hörten, dann versuchten sie sich in einer kleinen Mulde zu verstecken. Ti-gan nickte befriedigt.
    »Fünf Mann, Pistolen und Netze.«
    Im WRG wurde es laut, und binnen einer Minute stand der Trupp auf Deck Drei. Er nickte ihm zu und wies auf die beiden fremden Objekte.
    »Es sind zwei, irgendwelche Tiere, aber keine bekannten«, sagte er. »Versucht sie lebend zu fangen, wenn ihr könnt. Ich will sehen, was wir da haben.«
    Sie starrten hinaus, konnten aber nichts erkennen. Schließlich rief Ti-gan: »Steigt auf die Sprung-Plattform! Ich schieße eine Panik-Rakete ab, damit sie laufen!«
    Sie stiegen auf Deck Zwei und warteten. Ti-gan lud eine Nadelrakete, befestigte einen Gaszylinder, hielt sich an der Reling fest und feuerte in die Richtung, wo die beiden Wesen sich verbargen.
    Die Leuchtrakete prallte an die Muldenwand und explodierte donnernd. Zwei Geschöpfe hetzten aus den Schatten.
    Der Trupp sah sie.
    »Sprung und marsch!« schrie ihr Anführer, und sie waren unterwegs, mit ungeheurer Schnelligkeit. Die Mucrolier konnten bis zu sechzig Kilometer in der Stunde Schnellaufen.
    Das WRG fuhr im Schrittempo weiter, und eine Anzahl der Insassen kam heraus, um die Verfolgung zu beobachten.
    Der Trupp schwärmte aus und trieb die Flüchtenden zuerst in die eine, dann in die andere Richtung. Sie spielten eine Weile mit den beiden, dann stürzten sich zwei von den Verfolgern auf sie. Wie aus dem Nichts schnellte ein Netz über die Tiere. Sie wehrten sich verzweifelt, aber das Netz hielt sie gefangen.
    Der Trupp stand um das Netz herum. Die beiden Geschöpfe waren erschlafft.
    »Es sind Schweine!« rief einer der Verfolger. »Riesenschweine!«
    In Mucrol gab es Schweine, aber sie waren viel kleiner und völlig unbehaart.
    »Das sind sie und sind es nicht«, sagte der Anführer verwirrt. »Irgendeine verwandte Gattung. Aber nicht aus Mucrol, das steht fest. Wie können sie nur hergekommen sein?«
    »Ob sie wohl wie unsere Schweine schmecken?« meinte ein anderer hungrig.
    »Das werden wir vielleicht feststellen. Ihr wißt, daß der Fangtrupp immer den ersten Anteil bekommt. Sie sehen aber aus wie ein Pärchen. Es könnte sich lohnen, sie zu züchten, wenn sie so groß sind und schmecken wie unsere Schweine.« Der Anführer zuckte die Achseln und seufzte. »Haben wir nicht zu bestimmen. Nehmt sie mit.«
    Sie wurden zusammengeschnürt und auf eine kleine Plattform gehoben. Der Trupp legte Gurte an, dann zog man die Last durch die Wüste zu fernen Bäumen.
    Die Siedlung bestand aus terrassierten Häusern, die wie WRG aus roten Lehmziegeln aussahen, erbaut um einen Marktplatz mit einem kleinen Becken schlammig aussehenden Wassers in der Mitte, flankiert von einer Palmenpalisade.
    Die beiden Gefangenen wurden in einen großen Drahtkäfig gesteckt. Als die Mucrolier das Netz entfernten, stellten zwei von ihnen fest, daß es sehr schmerzhaft war, die Stacheln zu berühren. Einer mußte davon zurückgehalten werden, die Schweine auf der Stelle abzuschlachten. Schließlich sperrte man den Käfig ab, und der Trupp entfernte sich.
    Mavra Tschang stieß sämtliche Flüche hervor, die sie in ihrem Leben je gelernt hatte. Die Anzahl war beträchtlich, aber sie kamen alle in einer langen Reihe von Grunz- und Quiektönen heraus, die dem Uneingeweihten nur die Empfindung, nicht den Inhalt vermittelten.
    Joshi ließ sie toben. Er war ebenso verärgert wie sie, aber es war einfach zu heiß, um sich aufzuregen. Er ging ihr aus dem Weg, bis sie sich wieder beruhigt

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