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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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gestorben oder was sonst?«
    »Mag sein. Das kommt darauf an. Überlegen Sie, was Brazil ihm bieten konnte. Ein alter Mann, der überall gewesen war und alles gesehen hatte, dem man Lebensunterhalt und Lebensfreude wegnehmen wollte – man muß den Weltraum lieben, wenn man zweihundert Jahre darin arbeitet –, mit der Aussicht, bald zu sterben. Was Brazil ihm bieten konnte, war ein neues Leben in einem neuen Körper, eine Wiedergeburt, neue Erlebnisse und neue Abenteuer!«
    Mavra schalt sich eine Närrin.
    »Natürlich! Markovier-Tore gibt es überall! Brazil hätte ihm erklären können, wie man sie benützt, ihn vielleicht sogar zu einem davon führen können. Er ist auf die Schacht-Welt gegangen!« Obie lachte leise.
    »Möchte wissen, was er jetzt für ein Wesen ist. Ich würde zu gern sehen, wie es ihm gelingt, koscher zu leben.«
    »Was?«
    »Lassen Sie nur. Nicht wichtig. Ich bin überzeugt davon, daß Nathan Brazil jetzt Rabbi David Korf ist, Kapitän des Fracht-Raumschiffs ›Jerusalem‹.«
    »Dann brauchen wir nur noch herauszufinden, auf welchem Planeten die ›Jerusalem‹ als nächstes landet, und sie dort erwarten!« sagte Mavra erregt.
    »So sieht es aus«, bestätigte Obie. »Bis auf einen Punkt. Nach dem Tausch wechselte Korf sein Arbeitsgebiet total – wohl, um die Gefahr, Leuten zu begegnen, die den richtigen Korf genau kannten, möglichst geringzuhalten. Der Haken bei der Sache ist, daß er ein völlig unabhängiger Mann ist. Es könnte Jahre dauern, bis die Dokumente, die für einen solchen unabhängigen Unternehmer belangvoll sind, eingereicht werden. Ich habe alles überprüft, finde aber nach einem Zeitpunkt von ungefähr vor sechs Jahren keinen Hinweis darauf, daß die ›Jerusalem‹ je einen Beförderungsvertrag abgeschlossen oder in unserer kleinen Ecke des Weltraums irgendeine Fracht befördert hätte. Brazil hat nicht nur seine Nummer mit dem Verschwinden abgezogen, diesmal scheint er auch sein Raumschiff mitgenommen zu haben.«
    Dem Lizenzierungsamt zufolge war Rabbi Korf in der Tat zurückgekehrt und hatte seine Lizenz erst ein Jahr zuvor erneuert. Das war rätselhafter als ein völliges Untertauchen. Die letzte Erneuerung zeigte an, daß Korf und die ›Jerusalem‹ noch Dienst taten und sogar einer Neubewertung bedurften. Aber wo? Und für wen? Es gab keine Angaben darüber.
    »Streng privat, vielleicht?« meinte Marva. »Etwa illegal?«
    Marquoz, der kurz vor den anderen erschienen war, zeigte sich skeptisch.
    »Wenn so illegal, warum dann die Erneuerung, die Bestätigung seiner Identität? Wenn nicht, dann braucht er die Tarnung – also ging es auch um legale Geschäfte. Nein, ich glaube, er transportiert noch immer ganz offen und legal Fracht zwischen Kom-Welten.«
    »Ausgeschlossen«, sagte Obie. »Wir haben alle Welten im Auge, wie Ihnen die Leute von der Gemeinde bestätigen werden.«
    Marquoz legte den Reptilkopf auf die Seite und lächelte spöttisch.
    »Nein, habt ihr nicht. Durchaus nicht. Was deine Gemeinde im Auge hat, sind menschliche Welten. In nicht-menschlichen Gebieten sind die Akoluthen nicht sehr beliebt – und genau dort könnte man der Sekte doch am besten ausweichen.«
    Obie schwieg kurze Zeit.
    »Die Kosten meiner Konstruktion waren astronomisch hoch«, sagte er dann, »mein Erbauer war vielleicht das größte Genie der Menschheit. Ich kann jede Berechnung in einem so kurzen Zeitraum bewältigen, daß er dem organischen Hirn unbegreiflich ist. Vielleicht verraten Sie mir, warum ich daran nicht gedacht habe.«
    »Ganz einfach«, sagte Mavra trocken. »Obie, dein Problem ist, daß du denkst wie ein menschliches Wesen, nur schneller.«
    »Also gut«, gab der Computer zurück. »Was nun? Im Kom-Gebiet gibt es viele nicht-menschliche Welten, die mit den menschlichen verbündet sind, und wir haben weder die entsprechenden Archive noch das geeignete Personal, das die Daten beschaffen könnte.«
    »Ich würde mich mit den verbündeten und assoziierten Welten nicht abgeben«, erklärte Marquoz. »Wenn er ausschließlich dort tätig wäre, brauchte er sich nicht umzumelden. Nein, er hält sich im Kom-Bund selbst auf, also bei einer von sehr wenigen Rassen. Einige können wir sofort ausscheiden – zum Beispiel meine eigene, die ausschließlich von einer nationalisierten Reederei bedient wird; weiterhin die nicht-organischen Jungs, weil die ganz anderen Handel treiben; auch die nicht auf Kohlenstoff beruhenden, nach meiner Meinung. Er hat den menschlichen Sektor

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