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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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dachte.
    »Er wird ein schnelles Schiff haben und jederzeit davonfliegen können«, betonte Marquoz. »Man muß vorsichtig an ihn herantreten, ihn überraschen, mit Raffinesse, aber nicht mit Gewalt. Wir wollen ihn als Freund. Es macht mir Sorgen, daß er die Hilferufe des Schachtes der Seelen nicht beachtet hat, obwohl ihr sagt, er hätte sofort dorthin zurückgerufen werden sollen.«
    »Ganz meine Meinung«, bestätigte Obie. »Entweder ist sein Gedächtnis wieder im Verfall begriffen, oder er hat die Signale bewußt unbeachtet gelassen. Trifft ersteres zu, können wir ihm vielleicht aufhelfen, aber im zweiten Fall könnte er sich auch unserer Kontrolle entziehen. Wir müssen vorsichtig sein. Irgendwelche Vorschläge?«
    Mavra nickte.
    »Obie, weißt du noch, wie du mir die Erinnerungen meiner Großeltern an ihre Odyssee mit Brazil auf der Schacht-Welt vorgespielt hast?«
    »Ja.«
    »Ich glaube, er hat Wu Julee wirklich geliebt. Sie liebte ihn ganz gewiß. Die Schacht-Welt hatte sie in eine Dillianerin – einen Zentaur – verwandelt, und du hast gesagt, daß er eine Vorliebe für Zentauren hat. Ich frage mich … Angenommen, du verwandelst mich in ein Ebenbild von ihr als Zentaur? Außer für Nathan Brazil würde das niemandem etwas bedeuten. Selbst wenn sein Gedächtnis verschüttet ist, könnte das etwas bewegen. Was alle anderen auf Meouit betrifft, wäre ich nichts weiter als ein attraktives Rhone-Wesen mehr. Ich habe mir die Verschiffungsdaten angesehen – er hat keine Rückfracht, wird also auf Verdacht irgendwohin fliegen, wenn er hier nicht etwas bekommt. Er wird auf der Suche nach Fracht landen. Wie wäre es, wenn ich mich als Vertreterin einer Spedition an ihn wende? Aus seinen Reaktionen auf mein Auftreten werden wir erkennen können, ob Korf Brazil ist. Ein Zusammentreffen mit mir müßte für ihn gefühlsmäßig und finanziell unwiderstehlich sein.«
    »Und wir würden an den vereinbarten Stellen im Inneren warten«, warf Marquoz ein. »Gefällt mir.«
    »Aber mir nicht«, fauchte die Athene. »Wenn die Heilige Frage nicht auf der Stelle augenblicklich gestellt wird, laufen Sie Gefahr, daß er eine Falle wittert und die Verabredung nicht einhält.«
    »Wir beschatten ihn sofort, wenn wir ihn entdecken«, versicherte Mavra. »Sobald er das Weite suchen will, packen wir zu. Wir können ihn mit Gewalt holen, wenn er sich entschließt, zur ›Jerusalem‹ zurückzukehren. Ergreift er in irgendeiner anderen Richtung die Flucht, wird er auf einer Rhone-Welt mehr als auffällig sein.«
    »Und wir müssen Sie ohnehin heimlich hinunterbefördern«, ergänzte Obie. »Die Rhone sind auf die Gemeinde oder die Olympier nicht sonderlich gut zu sprechen. Kommen Sie schon, Sie haben erklärt, daß Sie mitmachen.«
    Die Olympierin stand auf und schien etwas sagen zu wollen, dann setzte sie sich wieder.
    »Also gut, einverstanden.«
    »Du solltest mit uns hinuntergehen, du hast ihn früher kennengelernt«, sagte Marquoz zu Zigeuner.
    Zigeuner schüttelte den Kopf.
    »Nein. Tut mir leid. Ich will nichts anderes sein, als ich bin. Aber die Masche klingt gut. Das sollte klappen. Ich verfolge das von hier aus.«
    »Wie du meinst«, sagte der Chugach achselzuckend. »Ich habe aber ebenfalls nicht den Wunsch, ein Rhone zu sein«, sagte er ins Leere.
    »Nicht nötig«, erwiderte der Computer. »Die Olympierinnen werden auch keine. Ihr könnt alle gemeinsam warten. Wir schicken jemand von der Besatzung hinunter, um ein Lagerhaus zu mieten und eine Scheinfirma zu gründen – das läßt sich ungefähr in einem Tag machen. Außerdem werden sie herumhorchen. Wir benützen eines der Ersatzschiffe, um Sie hinzubringen; wir tarnen Sie als Fracht oder dergleichen und schaffen Sie ins Lagerhaus. Dann warten wir.«
    »Ja, dann warten wir«, sagte Marquoz seufzend.
    »Der Fall steht bevor!« warnte Obie. Bevor jemand reagieren konnte, erlosch die Welt rings um sie. Schwärze ohne Ende hüllte sie ein, während sie hinabstürzten, zu einem Punkt tief, tief unter ihnen.

Meouit
    Die Vorausmannschaft von Nautilus hatte gute Arbeit geleistet. Das Lagerhaus war schäbig und stand in einer üblen Gegend, aber nah am Raumflughafen und selbst für jemand, der dort noch nie gewesen war, leicht zugänglich. Auf dem kleinen Schild stand in der Kom-Handelssprache ebenso wie in der Landessprache Zhosa ›Reederei Durkh‹. Das Schild wirkte alt und abgewetzt, nicht funkelnagelneu, was es in Wirklichkeit war.
    In Taiai, der größten Stadt auf

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