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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Reihe. Sie verriet ähnliche Unruhe und Nervosität wie er. Er bemerkte manches Unrichtige an Schritt und Ausrichtung und hoffte, daß sie sich so leicht hineinfinden würde wie er.
    Er hielt den Atem an, bis sie abgehoben hatte und flog, zu einer erstaunlich stromlinienförmigen Form gelangte und in den Himmel hinaufstrebte. Erst dann ließ er die Luft in einem langen Seufzer hinaus und nickte anerkennend mit dem Pferdekopf. Sie war Pilot wie er, und zum Fliegen geboren.
    Schließlich ließ er den Gedemondaner aufsitzen. Das größere Gewicht und die massigere Gestalt erwiesen sich als beträchtlicher Nachteil. Sie machten ihm Sorgen, und einen Augenblick lang fürchtete er, die Kombination werde sich nicht bewähren. Auch der Gedemondaner schien große Ängste auszustehen und brauchte eine Ewigkeit, um sich wieder und wieder zurechtzusetzen.
    Diesmal bedurfte es einer sehr langen Galoppstrecke, um abzuheben, und er begann zu keuchen. Die Flügel mußten viel stärker schlagen, um fast das doppelte Gewicht des Agitar zu tragen, und er war erleichtert, als der Gedemondaner, wohl eher aus Furcht als aus Überlegung, sich vorbeugte, Kopf und Oberkörper auf den Sattel und Brazils Nacken legte.
    Die Landung erwies sich als ebenso schwierig, und er verlor beinahe das Gleichgewicht dabei, schaffte es aber, kurz nachdem Mavra gelandet war. Nun war ihm eher danach zumute, daß er körperliche Arbeit geleistet hatte, und es wurde ihm klar, daß Mavra und er vermutlich in Abständen von ein, zwei Stunden sich würden abwechseln müssen, damit die Last ausgeglichen wurde.
    Sie waren bereit, den letzten Teil ihrer Reise anzutreten.
    Es gab eine kurze Verabschiedung, vor allem zwischen dem Gedemondaner und seinen Genossen, die zurückblieben. Sie sammelten sich und flogen hintereinander wieder in den Himmel hinauf. Brazil beschloß, den Gedemondaner so lange wie möglich zu tragen, sowohl, um seine Ausdauer zu prüfen, wie um sich zu vergewissern, daß sie die ganze Strecke zu bewältigen vermochten.
    Es ging hinauf, bis sie fast tausend Meter in der Luft waren, dann kreisten sie einmal, warfen einen Blick auf die Szenerie im Norden, beschrieben einen Bogen und flogen nach Südwesten. Beide Armeen waren jetzt sichtbar, kaum einen Kilometer voneinander entfernt, aber beide auf dem Marsch. Er wünschte sich, Gunit Sanghs Gesicht zu sehen, wenn die Truppen über den letzten Hügel gelangten und das Lager verlassen vorfanden – aber seine fliegenden Spione würden ihn wohl bereits unterrichtet haben. Er fragte sich, was der Dahbi davon halten würde und was er dagegen zu unternehmen gedachte.
    Sie flogen eine Weile nach Süden, nicht nur, weil das Gelände dort ebener war und sie niedriger fliegen konnten, was leichtfiel, sondern auch, weil sie sich von den Armeen entfernten und, selbst wenn sie bemerkt werden sollten, kaum Verfolgung zu befürchten hatten. Aus der Ferne würden sie als Kuriere erscheinen, kaum einer Verfolgungsjagd wert. Nach ungefähr einer Stunde, als sie sich von den Vorgängen am Boden weit genug entfernt glaubten, flogen sie langsam und vorsichtig zuerst nach Westen und schließlich nach Norden.
    Mehrmals begegneten sie neugierigen Wesen, anderen wilden Vögeln oder anderen fliegenden Tieren, die mit Unruhe auf diese seltsam aussehenden Geschöpfe an ihrem Himmel reagierten. Einmal fürchteten sie, von einem riesigen habichtartigen Vogel mit spitzen Krallen und ebensolchem Schnabel und einer Flügelspannweite von mehr als drei Metern angegriffen zu werden, aber nach allerlei Gekreisch und vorgetäuschten Vorstößen hatte er sich abgesetzt, vielleicht, weil sie sein Revier verließen, möglicherweise aber auch deshalb, weil er zu der Entscheidung gelangt war, diese Neuankömmlinge seien einfach zu groß für ihn.
    Mit geübtem Auge schätzte Brazil ihre Fluggeschwindigkeit auf ungefähr fünfundvierzig bis fünfzig Kilometer in der Stunde. Auf jeden Fall würden sie ihr Ziel auf diesem Weg nicht vor dreieinhalb bis vier Tagen erreichen.
    Er hoffte, das durchhalten zu können.
     
     
    Nach unruhigem Schlaf in der ersten Nacht und gierigem Grasrupfen von beiden waren sie wieder in der Luft. Diesmal trug Mavra den Gedemondaner, und Brazil empfand große Erleichterung, gedämpft nur durch Mitgefühl bei dem Gedanken an ihre schwere Last. Sie hielt sich aber gut, und auch der Gedemondaner hatte an Erfahrung gewonnen. Sie wirkte ein wenig kräftiger und größer als ihr Partner, was Brazil jedoch nicht im

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