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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Sie, Ortega, lohnt es nicht, dafür zu sterben? Andere mögen Einzelgänger sein, auf irgendeiner schäbigen kleinen Welt oder in einem verrückten Sechseck geboren, und sie werden später Landwirte oder Verkäufer oder Diktatoren oder Generäle oder Könige. Werden alt und sterben, ersetzt durch andere, nicht unterscheidbare kleine Würmer, die genau dasselbe Unwichtige tun. Und es wird überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Aber wir fallen ins Gewicht, Ortega, und das spüren wir alle. Deshalb werden unsere Feinde Lieder über uns singen, und unsere Namen und unser Andenken werden für zahllose Rassen niemals alternde Legenden werden. Denn letzten Endes zählt allein, wer wir sind und was wir in den folgenden Tagen tun. Wir sind die einzigen, auf die es ankommt.«
    Ortega starrte ihn an, obwohl er von dem Wesen nur die glühenden roten Augen erkennen konnte. Nach einer langen Pause sagte er: »Wissen Sie, Marquoz, Sie sind völlig wahnsinnig. Was mich stört, ist, daß ich Ihnen einfach nicht widersprechen kann – und Sie wissen, was das aus mir macht.« Er griff an den breiten Ledergürtel zwischen seinem zweiten und dritten Armpaar und zog eine große Flasche heraus. »Ich scheine mich von früheren diplomatischen Empfängen her undeutlich zu erinnern, daß die Hakazit seltsame Trinkmethoden haben, aber dazu neigen, aus denselben Gründen wie die Ulik dasselbe zu trinken. Wollen wir auf die Geschichte trinken?«
    Marquoz lachte und griff nach der Flasche.
    »Auf die Geschichte, ja! Auf die Geschichte der Zukunft, die wir in den nächsten Tagen schreiben werden! Auf unsere Geschichte, die wir ausgesucht und über die wir bestimmt haben!«
    Er legte den Kopf zurück und schüttete den Schnaps in seine Kehle, dann hustete er und gab die Flasche an Ortega zurück, der sich den Rest zu Gemüte führte.
    »Schmeckt sehr gut«, sagte der Hakazit lobend.
    »Nichts als das Beste für die Legion am Abend vorher«, gab Ortega zurück.
    Eine Stimme in der Nähe sagte: »Habt ihr noch etwas für mich? Oder bringt mich das um?«
    Sie zuckten zusammen und lachten, als sie Zigeuner erkannten.
    »Verdammt. Ich erwarte dauernd, daß Gunit Sangh aus den Felsen herausschießt«, murrte Ortega. Er warf dem anderen die Flasche zu. Zigeuner fing sie auf, trank einen Schluck und verdrehte angenehm überrascht die Augen.
    »Hui! Nichts künstlich Nachgemachtes!« sagte er, dann wurde er ernst. »Ich bin dabei, zu Yua zu gehen und ihr die Lage zu erklären. Soviel ich weiß, hat sie Leute mitgenommen und ist um Khurtirs Armee herumgeflogen, auf dem Weg hierher. Sie hatten den alten General ordentlich überrascht und ihm kräftig eins auf die Nase gegeben. Aber sie sind immer noch drei Tagesmärsche entfernt.«
    Marquoz lachte leise.
    »Drei Tage. Zwei durften es nicht sein.«
    »Soll ich ihr irgend etwas ausrichten?« fragte Zigeuner.
    »Sagen Sie ihr –« Ortegas Stimme schwankte ein wenig – »sagen Sie ihr… daß wir für Brazil standhalten werden. Wir halten stand, bis sie eintrifft, verdammt – sagen Sie ihr, ein ganzer Haufen sehr tapferer und sehr dummer Leute wird dafür sorgen, daß alles klappt. Der alte Serge Ortega läßt sich bedanken und wünscht alles Gute.«
    Zigeuner nickte verständnisvoll und lächelte ein wenig traurig.
    »Ich werde rechtzeitig zum Kampf zurück sein, Serge.«
    Der Ulik lachte leise in sich hinein und schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Sie auch? Die Zahl der Märtyrer bei uns muß einen neuen Rekord erreichen! Was sagt man!«
    »Praktische Überlegungen«, erklärte Zigeuner. »Wenn Brazil in den Schacht geht, ihn abschaltet, verliere ich meine Verbindung zu ihm. Ich werde nicht länger ein Wesen des Universums sein, sondern nur noch eines der Sechseck-Welt, von der ich vor so langer Zeit gekommen bin. Und ich war ein Tiefsee-Wesen. Ich werde so rasch durch den Druck umkommen, daß ich nicht einmal Zeit finde, zu ersticken.«
    »Sie können immer noch nach Oolakash zurückgehen, Doktor, und von vorne anfangen«, schlug Ortega vor. »So sehr hat sich das nicht einmal in tausend Jahren verändert.«
    Marquoz sah die beiden verwirrt an.
    »Doktor? Oolakash? Was hat denn das zu bedeuten?«
    Zigeuner starrte Ortega kurz an.
    »Wie lange wissen Sie das schon?«
    »Na ja, gewiß erst jetzt in diesem Augenblick«, gab der Ulik zu. »Den Verdacht hatte ich schon fast seit unserer ersten Begegnung. Sie konnten das Unmögliche möglich machen, und das wollte ich einfach nicht schlucken. Die einzige mögliche

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