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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hineingelangen. Mit Hilfe des Gedemondaners sagte er: »Wir müssen bis Mitternacht Schachtzeit warten, das sind etwas mehr als sieben Stunden nach Sonnenuntergang. Das heißt, wir setzen uns hin und warten ab.«
    Mavra blickte die Schlucht hinauf.
    »Ob sie wohl noch am Leben sind?« fragte sie.
    »Ja«, war alles, was er darauf erwidern konnte. Er wollte es keinem verraten, am wenigsten Mavra, aber er war tief und aufrichtig berührt von dem Opfer, das diese Wesen von vielen Rassen, unter denen ihm manche jetzt viel bedeuteten, brachten. Der Krieg war eher eine Massenangelegenheit, etwas Abstraktes, und in einer Schlacht gab es viele Möglichkeiten. Man konnte siegen oder verlieren, am Leben bleiben oder sterben, aber eine Chance hatte man immer. Die anderen hatten keine, und sie wußten es, taten es aber doch, damit er hier stehen konnte.
    Seine Gedanken kehrten wieder einmal zurück zur Alten Erde, ganz besonders zu Masada. Er war nicht dabeigewesen, eigentlich gar nicht sehr nahe, aber die Geschichte des ungeheuren Opfers, das diese Menschen gebracht hatten, die wundersam lange Zeit, die sie durchgehalten, und am Ende ihre völlige Hingabe an die Sache, die den Tod vorschrieb statt der Ergebung in die Tyrannei, hatte ihn in Augenblicken der Trostlosigkeit und Niedergeschlagenheit erhoben. Wenn der Mensch eine solche Flamme in sich trug, gab es Hoffnung.
    Es gab wenige solche Beispiele, dachte er traurig, wenige, aber immer das eine, immer zu einer Zeit, wenn man schwören mochte, von Größe sei nichts mehr zu spüren, der menschliche Geist sei erlahmt, alles sei verloren. Dies war ein solcher Augenblick, dachte er. Es mochte lange, sehr lange dauern, bis dergleichen wieder vorkam, aber zum erstenmal vermochte er zu glauben, daß es wieder vorkommen würde.
    Der Gedanke verblüffte ihn ebenso wie seine Fähigkeit, ihn nach so langer Zeit überhaupt fassen zu können. Konnte es sein, daß auch seine eigene Flamme nicht erloschen war? dachte er.
    Es erstaunte ihn auch, daß sie nur zu dritt waren. Er, Mavra und der Gedemondaner, den sie brauchten, um miteinander sprechen zu können. Er hatte es mehr Leuten angeboten, eigentlich jedem, der mitkommen wollte. Sie hatten es vorgezogen, am Paß zu bleiben. Vielleicht sind sie die Klügeren, dachte er wehmütig. Ihnen war wenigstens die Wahl geblieben.
    »Was wird geschehen, wenn wir… hineingehen?« fragte Mavra und blickte wieder auf die scheinbar undurchdringliche Wand.
    »Um Mitternacht werden die Lichter für diesen Bereich angehen«, erwiderte er. »Dann wird das Stück um die Avenue verblassen, und man kann ins Innere treten. Dort werden weder Sie noch der Gedemondaner sich verwandeln, aber ich werde es tun. Die Anlage ist für Markovier entworfen worden, wird mich also in einen solchen verwandeln. Sie sind ziemlich häßlich und abschreckend, schlimmer als das meiste, was Sie bisher gesehen haben. Lassen Sie sich davon aber nicht beirren. Das werde immer noch ich sein. Danach fahren wir hinunter zum großen Kontrollraum, ich betätige mich am Sechseck-Welt-System, um es wieder einzuschalten und den Ruf einzuspeisen, dann stellen wir fest, wie groß der Schaden ist.«
    »Den Ruf?« wiederholte sie.
    Er nickte.
    »Ja. Die Bevölkerung in jedem Hex halbieren, die Tore vorbereiten und jene, die wir brauchen, zu den Dingen veranlassen, die getan werden müssen, sobald sie geschehen müssen. Sie werden sehen. Es ist nicht so kompliziert, wie es klingt.«
    »Und was ist mit uns?« fragte sie. »Was geschieht mit uns?«
    »Sie werden Markovier werden, Mavra«, sagte er. »Das ist aus mehreren Gründen notwendig, und nicht der kleinste davon ist der, daß der Schacht auf das markovische Gehirn eingestellt ist und man ein Markovier sein muß, um zu begreifen, was er ist und leistet. Außerdem bekommen Sie dann ein vollständiges Bild davon, was Sie mir auftragen werden. Das ist das Schlimmste, Mavra. Sie werden genau wissen, wie die Auswirkungen der Reparatur sein werden – falls der Schaden sich beheben läßt. Das werden wir nicht wissen, bis wir im Inneren sind.«
    Er erwähnte den Gedemondaner natürlich nicht. Er hatte keine Ahnung, was er mit dem Wesen anfangen sollte, aber es würde rasch beseitigt werden müssen oder im Weg sein. Eigentlich verdiente es eine Belohnung, aber er wußte noch nicht recht, wie sie aussehen sollte. Die Möglichkeit, daß es einen Gedemondaner mit Zugang zum Schacht gab, erschien nicht gerade erfreulich.
    Es war ganz dunkel geworden,

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