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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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und Mavra sagte mit einer Geste zu dem Gedemondaner, aber zu beiden: »Da! Man kann von hier die Sterne sehen.«
    Die beiden anderen schauten hinauf, und in der weiten Lücke zwischen dem Ende der Klippen und der Äquatorbarriere waren die Spiralen und spektakulären Muster des Sechseck-Welt-Himmels deutlich sichtbar. Es war der eindrucksvollste Himmel aller bewohnbaren Planeten, den Brazil je gekannt hatte, erfüllt von riesigen Nebeln und leuchtenden Gasen. Der Gedemondaner blickte aber nicht lange hinauf; er kannte das schon zu gut.
    Niemand besaß eine Uhr oder konnte angeben, wieviel Zeit verging; sie würden einfach warten müssen, bis das Licht endlich aufflammte.
    Ach was, dachte er. Ebensogut konnte er den Gedemondaner gleich fragen.
    »Sprecher? Was wünschen Sie sich? Was soll ich für Sie und mit Ihnen machen?«
    Der Gedemondaner zögerte nicht.
    »Für mich selbst wünsche ich nichts, außer zu meinem Volk zurückgebracht zu werden«, erklärte er. »Für mein Volk wünsche ich, daß du untersuchst, warum das Experiment, das hier gelungen war, draußen scheiterte, und du das Notwendige veranlaßt, damit beim nächstenmal wenigstens erträgliche Aussichten bestehen.«
    Brazil nickte. Das hörte sich plausibel an. Er machte sich aber Gedanken über das Wesen, ob es wirklich ganz aufrichtig war. Sehr oft landete mehr als eine Rasse auf einem bestimmten Planeten, sobald ein Muster festgelegt war, manchmal durch Absicht, weil sie etwas beizusteuern haben mochte, ab und zu auch durch Zufall. Völlig exakt lief das Verfahren nicht ab. Den insektenartigen Ivrom etwa war es beim letztenmal gelungen, durch Zufall oder ihre eigene Einwirkung ein paar Brutwesen mit auf die Erde zu befördern, und sie waren zur Grundlage für viele Legenden über Feen, Kobolde und andere schalkhafte Geister geworden. Auch einige von anderen; auf der Alten Erde hatte es einmal eine Kolonie von Umiau gegeben, dort Meerjungfrauen genannt, der Theorie zufolge, daß vielleicht eine zweite Rasse in den Meeren leben konnte, während die erste sich auf dem Land ausbreitete.
    Die Rhone – Abkömmlinge der Dillia-Zentauren – hatten schon früh Raumfahrt entwickelt. Eine Forschungsgruppe war auf der Alten Erde abgestürzt, als ihre menschlichen Bewohner sie noch für eine flache Scheibe auf dem Rücken einer Schildkröte oder dergleichen gehalten hatten, und es war ihnen gelungen, dort zu überleben, verehrt sogar von manchen primitiven Menschen als Götter oder gottähnliche Wesen. Für die rohe Barbarei der Erde waren sie jedoch zu weise und zu friedlich; man hatte sie schließlich gejagt und ausgerottet. Er selbst hatte dafür gesorgt, daß ihre Überreste zerstört wurden und bis auf die Legende davon, was der Mensch den großen Zentauren angetan hatte, nichts blieb. Aber als die Rhone, ins Unglück geraten, den Weltraum zuerst verloren, dann wiedergewannen und die von Menschen bewohnten Bereiche erneut erforschten, hatten sie auf irgendeine Weise vom Schicksal der frühen Forscher erfahren. Die Menschen waren in ihren kollektiven Alpträumen aufgetaucht, lange vor der dauerhaften Entdeckung, und das hatte sie von der Menschheit ferngehalten, obwohl sie zur praktischen Partnerschaft bereit gewesen waren.
    Was die Gedemondaner anging, so gab es Legenden sowohl auf der Heimatwelt der Rhone wie auf der Alten Erde, von riesigen menschenartigen, geheimnisvollen Wesen, die sich im höchsten Gebirge und in der fernsten Eiswüste herumtrieben, während der ganzen Geschichte den technologischen Menschen meidend, abgesehen von kurz erhaschten Blicken, Legenden, halb geglaubten Geschichten. Waren einige davon, die Yeti, die Sasquatch und andere, wirklich die weiterentwickelten Nachkommen von Gedemondanern, die aus irgendeinem Grund auf den falschen Planeten geraten waren? Er fragte sich das selbst.
    Die Zeit schleppte sich hier am Äquator, an der Avenue mühsam dahin. Mehr als einmal hatte der eine oder andere von ihnen das Gefühl, es müßten mehr als sieben Stunden vergangen sein, sie hätten den Augenblick entweder verpaßt, oder dieser Zugang funktioniere nicht, oder irgendein anderes Problem sei aufgetaucht.
    Das Warten war das Allerschlimmste, entschied Mavra.
    Plötzlich sagte der Gedemondaner: »Ich spüre, daß jemand in der Nähe ist.« Seine Stimme klang besorgt.
    Brazil und Mavra schauten sich in der Dunkelheit um, konnten aber nichts Ungewöhnliches sehen oder hören. In beiden lauerte die Angst, daß die bewaffnete Truppe sie im

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