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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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psychologische Sucht, die durch das Erlebnis erregt wird. Das ist unfaßbar. Obie! Das Lustzentrum im Gehirn wird direkt angesprochen. Ich weiß nicht, ob jemand, der das erlebt hat, sich jemals dazu überwinden könnte, sich das zu versagen.«
    »Nicht einmal Sie?« gab der Computer sofort zurück.
    Sie dachte nach.
    » Ich natürlich schon, aber ich könnte mir vorstellen, daß ich so süchtig werde, daß ich nicht mehr aufhören kann. Die meisten Frauen in Awbri haben das so oft erlebt, daß es unmöglich für sie wäre, aufzuhören. Und dazu käme natürlich noch das andere Problem – bei einer Rasse, die sich so langsam fortpflanzt, würde man natürlich zögern, das Mittel an Frauen zu verabreichen, sogar bei den führenden. Sie würden nicht wollen, daß ihre Rasse ausstirbt.«
    »Beides richtig«, räumte der Computer ein. »Ich habe Awbri nun aus mehreren Gründen ausgesucht. Der eine ist die geographische Lage – Sie können rasch dorthin gelangen, wo Sie hinmüssen. Ein anderer ist Bewegungsfähigkeit im Verein mit Behendigkeit. Unterschätzen Sie das Potential Ihrer Rasse als Kämpfer nicht, und ihre Flugfähigkeit verbindet sich mit einer Stärke und Wendigkeit, die man bei Vogelarten nicht findet. Im Gegensatz zum Vogel seid ihr nicht zerbrechlich. Ihr seid in vielem geschützt. Und der letzte Grund ist der, daß die Wahl von Awbri einen sicheren Feind in einen Verbündeten verwandelt. Um das zu erreichen, mußte ich die Biochemie von Awbri und das Biom des Sechsecks analysieren und feststellen, ob möglich war, was ich wollte. Wenn das nicht zuträfe, wären Sie nicht dort.«
    »Es gibt also einen Ausweg!« Sie war jetzt ganz aufgeregt. Der Traum wurde wirklicher als ihre wahre Lage – schlafend auf einem Strohsack über einem Dunghaufen auf der Sechseck-Welt.
    »Ja. Allerdings. Wenn das nicht der Fall wäre, hätte dieses Gespräch keinen Sinn, und Sie wären, offen gesagt, an einem anderen Ort und ein anderes Wesen.« Obie wurde von einer nervösen Pause unterbrochen. »Ähm, immer vorausgesetzt, Sie sind wirklich in Awbri, und ich habe keinen Fehler gemacht. Oje. Wenn das der Fall ist, sagen Sie mir, was Sie sind, und ich schalte auf andere Mitteilungen um, die vielleicht nicht so nützlich sind, aber doch einen Beitrag leisten sollten.«
    »Ich bin in Awbri«, versicherte sie. »Wie hätten wir sonst das vorherige Gespräch führen können?«
    »Meine Liebe, Sie begreifen nicht, daß für mich dieses Gespräch überhaupt nicht stattgefunden hat. Es handelt sich um eine Reiz-Antwort-Angelegenheit, wobei Ihr eigenes Denken durch meine vielen Hinweise die Lücken ausfüllt. Lassen Sie mich jedenfalls weitermachen. Erstens«, sagte Obie, »gibt es einen Trank aus sieben verschiedenen Pflanzen, der hervorrufen wird, was medizinisch gesehen ein Hormonzusammenbruch wäre, der Sie aber nicht wirklich schädigt und Sie von der Zeit befreit. Der Trank ist leicht herzustellen und wird gräßlich schmecken, aber solche Opfer für die Revolution sind notwendig.« Mit diesen Worten gelangten die vollständigen Zutaten in ihr Gehirn, nebst Angaben darüber, wo man sie beschaffen konnte und richtig zu mischen imstande war. Es war Hitze dafür erforderlich, stellte sie fest, und es gefiel ihr nicht, wo zwei der Pflanzen herkamen.
    »Das sind Pilze vom Boden!« wandte sie ein. »Obie, weißt du überhaupt, wie gefährlich der Boden ist?«
    »Nein«, erwiderte der Computer. »Sie etwa? Aber was macht das schon? Ein gewisses Risiko gehört sich. Um also fortzufahren: Ich muß Sie vor mehreren Nebenwirkungen warnen. Die eine ist die, daß man von dem Zeug süchtig wird. Aber ich würde mir da keine großen Gedanken machen – wie Sie dem Rezept entnehmen können, wirkt eine kleine Menge sehr lange Zeit. Nehmen Sie sechs Wochen lang jeden Tag etwas ein, und wenn die Zeit eintreten sollte und es nicht tut, werden Sie wissen, daß das Getränk wirkt. Die Wirkung auf die Frauen, die es trinken, sollte elektrisierend sein. Danach wird eine alle fünf bis sieben Tage getrunkene Menge den Zustand aufrechterhalten. Zum Glück braucht ihr keinen Kalender; eure Körper werden nach dem Zeug gieren, wenn es nötig wird – und nach der Anfangsperiode muß die Menge nicht mehr gesteigert werden. Ihr braucht einen Vorrat, wenn ihr unterwegs seid, aber ich füge für jede Zutat die vollständige chemische Formel bei. Biochemisch ist nichts so ausgefallen oder so selten, daß ein Hochtech-Hex nicht eine größere Menge herstellen

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