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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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wollen, böses Blut, aus dem alle möglichen Nachteile entstehen könnten, wie Handelssanktionen und Boykottaufrufe, bis hin zu einer sehr gefühllosen Mißachtung eines neutralen oder gegnerischen Hexagons, das bei einem Kampf in die Mitte geraten sollte.« Das war keine müßige Drohung oder ein Versuch, Druck auszuüben; er glaubte, das aussprechen zu müssen, weil er es für wahr hielt. Sieg oder Niederlage, Nationen, die sich entschieden zum Kampf bekannt und in dessen Verlauf eigenes Leben und Hilfsmittel verloren hatten, würden denjenigen gegenüber, die abwartend zugesehen hatten, nicht freundlich gestimmt sein.
    Interessanterweise schlossen sich drei von den Stimmenthaltungen und zwei von den eine Einigung anstrebenden Parteien den zum Krieg Entschlossenen an, und zwei der ursprünglich für Krieg abgegebenen Stimmen wurden zurückgezogen. Am Ende blieb ein Gewinn, aber das Ergebnis war erstaunlich.
    Er nickte zerstreut.
    »Also gut. Die Sechseck-Welt wird in militärische Zonen aufgeteilt, jede unter einem Gesamtbefehlshaber. Alle teilnehmenden Hexagons werden mobil machen und ihre eigenen Befehlshaber ernennen, aber sie unterstehen alle einem höchsten Sektor-Kommandeur, der von außerhalb des Sektors kommt, also von einer Rasse, die keine unter seinem Kommando stehenden Truppen entsendet. Der Krieg ist nicht etwas, woran wir gewöhnt wären – unser Gegner wird daran viel stärker gewöhnt sein. Trotzdem kann der Krieg geführt werden, und zwar erfolgreich. Der erste Krieg der Sechseck-Welt ging durch die Logistik verloren, aber dabei ging es um Eroberung, und unter den Teilnehmern bestand im Hinblick auf die Ziele keine Zusammenarbeit. Der zweite Krieg der Sechseck-Welt wurde für begrenzte Ziele geführt, um einen bestimmten Punkt zu erreichen, bevor das gegnerischen Armeen gelang. Wieder gab es nicht die Zusammenarbeit vieler Hexagons, die wir jetzt haben. Und wir handeln als Erwiderung auf eine andere Armee. In diesem Fall steht vieles auf unserer Seite – der Gegner hat ein Ziel, und alles, was wir anstreben müssen, ist, ihn daran zu hindern, daß er es erreicht. Die Nachteile liegen bei ihm, auch wenn er die Richtung des Weges bestimmt.«
    Es gab noch eine ausführliche Diskussion, gefolgt von allgemeiner Zustimmung für den Plan. Alle wollten Vorschläge für die Posten der Sektorkommandeure unterbreiten und sie Ortega vorlegen, der die besten Computer in den Hochtech-Hexagons einsetzen sollte, um für jeden Posten den besten Mann auszuwählen.
    »Ich werde außerdem den Norden unterrichten und eine Niederschrift zur Beurteilung durch den dortigen Rat übersenden«, erklärte er. »Brazil ist raffiniert – und Reisen in den Norden sind möglich, wenn auch unter großen Schwierigkeiten. Es sähe ihm ähnlich, dafür zu sorgen, daß hier unten der Teufel los ist, während er dorthin eilt – wo, wenn die Menge der Neuzugänge nicht nachläßt, der Schacht ebenfalls Leute unterbringen wird –, um von dieser Seite her eine Avenue zu erreichen.«
    Obwohl bis jetzt noch unerhört, zeigte sich bereits, daß der Schacht der Seelen, das gigantische Computerherz der Welt, tatsächlich auf Kohlenstoff beruhende Neuzugänge in die unheimlichen, nicht auf Kohlenstoff basierende Hexagons des Nordens versetzte. So etwas sollte nicht vorkommen, aber der Schacht handelte rein aus Notwehr. Er mußte die beispiellose Menge von Neuzugängen über die ganze Welt so gleichmäßig verteilen, wie das nur ging, um gewiß zu sein, daß die Hilfsmittel ausreichten, um sie zu versorgen. Brazil hatte sich darauf verlassen – er mußte die Bevölkerung aller 1569 Hexagons verdoppeln, nicht nur im Süden.
    Und was ihn selbst anging… Ortega ließ sich auf seinen riesigen Schlangenschwanz zurücksinken und verschränkte nachdenklich alle sechs Arme. Ulik würde sich natürlich der Mehrheit anschließen. Er hatte so abgestimmt, auf die Art, wie seines Wissens sein Volk abgestimmt hätte. Es würde bald durch einen Kurier unterrichtet werden, während er hierblieb, festgehalten in seinem Luxusgefängnis.
    Das war es, entschied er. Ein Gefängnis. Nicht zum erstenmal dachte er in diesen Begriffen. Brazil würde in einem solchen Gefängnis festgesetzt werden, vermutlich in einer der leerstehenden Botschaften. Es ärgerte ihn, daß man dafür stimmte, mit Brazil das zu versuchen, was mit ihm geschehen war.
    Der Haken bei der Sache war freilich der, daß er sich das selbst zugefügt hatte. Er hatte sich lieber in dieses kalte,

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