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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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nicht.
    Es waren siebenundzwanzig Lamotien in einer kleinen Kolonie.
    Die Wesen waren einzeln keine zwanzig Zentimeter lang, formlose, klebrige Massen, die ihre Körper so in der Gewalt hatten, daß sie sich fast jeder Umwelt anpassen, augenblicklich sich Haare in gewünschter Länge und Farbe wachsen lassen, alle notwendigen Züge und Formen annehmen konnten. Sie vermochten sich auch, wie hier, zu einem einzelnen, größeren Organismus zusammenzufügen, der als Einzelwesen handelte und über ein Kollektivgehirn verfügte. Auf diese Weise gelang es ihnen, fast jeden sichtbaren Organismus nachzuahmen.
    Das Lamotien-Wesen nickte im Bereich des Zone-Tores niemandem zu, sondern huschte eilig davon. Das Tor, in einem Hügelhang eingelassen, war flankiert von einer großen Anzahl von Gebäuden, von denen jedes ein Teil des Regierungsgefüges in diesem Hex darstellte. Für Lamotien konstruiert, sahen sie aus wie eine willkürliche Anhäufung von Bauklötzen, keiner mehr als einen Kubikmeter groß, viele mit winzigen Fenstern, durch die das gelbe Licht von elektrischen Lampen drang.
    Gunit Sangh und seine Stabskompanie paßten in keines der Gebäude, so daß man auf dem Regierungsplatz vor dem Hex eine Reihe von Zelten errichtet hatte. Primitiv war das Hex jedoch nicht; es gab elektrische Beleuchtung, Heizung, alle Bequemlichkeit eines Hochtech-Hex.
    Die affenähnliche Kolonie huschte in Sanghs Kommandozelt, wo der große Dahbi sich ausruhte – Meditieren nannte er das –, indem er wie eine Fledermaus von der Querstange hing. Die Lamotien ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Das Wesen blickte hinauf und sagte: »Befehlshaber Sangh! Schlechte Nachrichten!« Es wartete, als das weiße Geschöpf weder antwortete noch sich rührte. »Befehlshaber! Ein Mann, der wie Nathan Brazil aussieht, wurde vor nicht einmal zwei Stunden von einer gemischten Streife in Quilst gefaßt – und es war eine Art Geist oder Dämonenwesen, gar nicht Brazil.«
    Der Dahbi schien das zunächst nicht zu beachten, dann hatte es den Anschein, als gehe eine wellenartige Bewegung durch das Wesen. Auf unheimliche Weise krümmte es sich und hob den Kopf, um mit seinem grauenhaften Gesicht auf das vergleichsweise winzige Koloniegeschöpf hinabzublicken.
    »Was gibt es?« fragte Sangh scharf. »Was soll das mit einem Geist oder Dämon?«
    »Es ist wahr, Sir«, gab der Lamotien erregt zurück. »Auf die Vermutung Ihres Vertreters in Zone hin wurden an den westlichen Zugängen Wachen aufgestellt, und man faßte jemanden, der wie Brazil aussah. Die Leute, die das Wesen begleiteten, waren selbst davon überzeugt, daß es Brazil sei. Sie haben es beim Verhör unter Drogeneinfluß zugegeben. Aber als die Yaxa-Führerin der Streife herankam, lachte es fürchterlich, heißt es in der Meldung, verwandelte sich in einen ganz anderen und verschwand vor ihren Augen«
    Sanghs Interesse war geweckt.
    »Hat sich in einen anderen verwandelt, sagst du. Nicht in etwas anderes, wie du das könntest?«
    Der Lamotien wirkte einen Augenblick lang verwirrt, mehr von der Frage selbst als von etwas anderem. Schließlich sagte er: »Hm, ja, das stand in dem Bericht. Die Yaxa flog mit zwei von den Gefangenen zum Zone-Tor und begab sich nach Zone.«
    »Aber es hat sich in eine Glathriel-Gestalt verwandelt, nicht in eine andere?« drängte Sangh.
    »So heißt es«, erwiderten die kleinen Wesen.
    »Das ist interessant«, murmelte der Dahbi. Er setzte sich in Bewegung, und die Lamotien sahen fasziniert zu, als er an der Querstange entlang zur Zeltwand glitt und dort herunterkam.
    »Sagt meinem Stab, ich wünsche in zehn Minuten eine Besprechung«, erklärte er. »Hier bei mir. Sie sollen alle erscheinen.«
    Das kleine Wesen verbeugte sich knapp und sagte: »Ich werde bald nach Zone zurückkehren. Soll ich eine Nachricht überbringen?«
    Gunit Sangh überlegte kurz, dann erwiderte er langsam:
    »Teile mit, daß wir versuchen werden, mit allen Möglichkeiten fertig zu werden, aber daß man sich auf eine Niederlage vorbereiten sollte.«
    Der Lamotien starrte ihn kurz an und sagte dann: »Niederlage?«
    Sangh nickte dumpf.
    »Wo es einen falschen Brazil gibt, kann es zwanzig oder zweihundert geben«, stellte er fest. »Wir werden unser Bestes tun, aber das ist alles, was wir vermögen. Teile mit, wenn man brauchbare Einfälle hat, sei jetzt die Zeit gekommen, sie mir mitzuteilen.«
    Der kleine Lamotien ging verstört hinaus.
     
     
    »Die Hauptarmee ist hier in Bache«, erklärte ihm der

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