Secret Love - Geheime Liebe (eng-deu)
sein, oder?
Morgen um 15 Uhr kommt der, der den Sascha spielen soll. Genauso ein Talent wie deine Tochter ⦠eine Ausstrahlung, auf deren Entdeckung die Welt seit Jahren gewartet hat.
Lass uns wenigstens mit den beiden zusammen Probeaufnahmen machen (morgen pünktlich um 15 Uhr!). Danach können wir uns gerne nochmals zusammensetzen.
Koslowski
Ich bin baff.
Ich versuche, ein paar Stellen des Briefes ein zweites Mal zu lesen, muss aber immer wieder neu beginnen, weil mir die Buchstaben vor den Augen verschwimmen. Zugleich spüre ich den stechenden, prüfenden Blick von Mum auf mir ruhen. Peter entschuldigt sich kurz und verlässt den Raum.
Ich will erneut den Brief an Barbara weitergeben, doch sie schüttelt nur den Kopf und gieÃt sich ein Glas Wein ein, fast randvoll.
âWhat now?â, frage ich.
Barbara spielt die Gehörlose.
âWhat did you discuss with Koslowski?â
Barbara ringt mit sich. Sie versucht zu trinken, ohne zu kleckern, aber es misslingt.
Ich sehe auf die Uhr: âWould you like me to call him? Iâm sure heâs still in his office.â
Barbara schüttelt den Kopf. Barbara schüttelt in letzter Zeit sehr häufig den Kopf. Lieber wäre mir, sie würde einfach loslegen und reden und alles rauslassen und mir eine Chance geben, mich zu wehren und meine Standpunkte zu formulieren.
âOkayâ, sage ich stattdessen, âif you wonât talk to me, Iâll take things into my own hands. I know whatâs best for me.â
Ich lege den Brief auf den Tisch und tue so, als wolle ich gehen. Und genau das ist der Kick, der gefehlt hat: Barbara steht auf, ihr Glas fällt um â nicht zum ersten Mal â und sie baut sich vor mir auf. Das ist nicht besonders bedrohlich, weil ich sie dank Daddys Genen längst an GröÃe überholt habe. Sie guckt mir jetzt in die Augen, lässt mich noch ein paar Sekunden warten und dann ist es raus:
âIch verbiete dir, dich weiter um diese Rolle zu bemühen!â
Obwohl ich mit irgend so etwas gerechnet hatte, bin ich perplex.
âWhy? Why do you always have to interfere in my life? Itâs my life. And this could be my â chance of a lifetime !â
âIch will nicht, dass du auch in diesen Filmstrudel, in dieses Gefühlstohuwabohu gerätst!â
âWho am I anyway? What do you â take me for ?â Ich bin plötzlich so in Rage, dass ich mich kaum kontrollieren kann: â Youâre not able to â handle those film â types , because you donât â assert yourself, because you havenât achieved the things you dreamed about, because you are totally â frustrated ! Admit it â this whole fuss has â nothing whatsoever to do with me !â
Bevor unser Streit weiter ausartet, kommt glücklicherweise Peter zurück ins Geschehen: âWhatâs going on here? Are you rehearsing for one of the â daytime â soaps ?â
Das ist eine Beleidigung für uns beide â aber irgendwie hat er recht.
âDo you need a â mediator ? Can I help here?â
âIch benötige keine pädagogischen Ratschlägeâ, findet Barbara zuerst Worte. âIch habe Hannah aus guten Gründen verboten, sich weiter um diese Rolle zu bewerben. Das war mein letztes Wort in dieser Angelegenheit.â
Peter schaut höchst verwundert. So hat er seine Lebensgefährtin wahrscheinlich noch nie erlebt.
Ich nehme den Brief, der mir eigentlich nicht gehört, bringe noch ein kurzes âGood night!â heraus und verziehe mich in mein Zimmer.
Früher hätte ich mich in einer solchen Situation aufs Bett geworfen und losgeheult. Heute reiÃe ich nur das Fenster auf: Frische Luft! Tief durchatmen! Hannah benötigt einen klaren Kopf!
Nach einigen Minuten weià ich, was ich zu tun habe. Ich greife nach meinem Handy. Ich nehme mir den Brief vor. Ich wähle die Mega-Film-Nummer, die im Briefkopf steht.
Ich muss nicht lange warten. Das Büro ist tatsächlich noch besetzt.
âHello, this is Hannah Bloom speaking. Iâd like to speak to the producer please, Mr Koslowski.â
Die Mega-Film-Frau tut so, als habe sie den ganzen Tag auf meinen Anruf gewartet, und stellt mich tatsächlich sofort durch:
âFantastic!â, begrüÃt mich der Producer, âIâm listening, honey!â
âIâll come to the â screen test
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