Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
Vom Netzwerk:
passiert, nur weil ich dir den Tipp gegeben habe.«
    »Ich gehe nicht mehr hin.« Ob er Marcus je wiedersehen würde? Vermutlich nicht. Wie sollten sie auch miteinander in Kontakt treten? Wahrscheinlich war ihm der Mörder als Ausrede gerade recht gekommen.
    »Woher weißt du eigentlich vom Sherman House?«, wollte Simon wissen, um sich abzulenken. Aber irgendwie hatte auf einmal jedes Thema mit Marcus zu tun.
    »Ähm …« James schaute über Simons Schulter. Simon folgte seinem Blick. Hinter ihm stand James’ Schreibtisch.
    »Das kann … darf ich dir nicht sagen. Ich musste es hoch und heilig versprechen.«
    Simon wusste genau, wenn sein Freund etwas zu verbergen hatte. Simon erhob sich und stellte sich neben den wuchtigen Sekretär. Darauf stand ein Tintenfass, daneben lagen ein Stapel unbeschriebener Blätter und eine Schreibfeder.
    James war sofort neben ihm. »Was machst du?«
    »Ich glaube, die Lösung versteckt sich in deinem Tisch.«
    »Was?« James blieb der Mund offen stehen.
    Simon zog die oberste Schublade auf.
    »Nicht!«, rief James. Er klang panisch. Sofort schob er die Lade wieder zu. »Es geht dich gar nichts an, was ich darin habe.«
    Wenn Simon nüchtern gewesen wäre, hätte er es niemals gewagt, in James’ privaten Angelegenheiten herumzuschnüffeln, aber er musste es wissen. »Du verbirgst etwas vor mir. Das spüre ich.«
    Er drängte James zur Seite und warf einen Blick in die Schublade.
    »Simon!« James hörte sich fast schon verzweifelt an. »Bitte nicht!« Er wollte Simon wegdrücken, aber Simon stemmte sich dagegen. In der Schublade lag die braune Ledermappe, die James vorhin hatte verschwinden lassen. Simon holte sie heraus, wobei seine Aufmerksamkeit auf einen handgeschriebenen Stapel Papiere gelenkt wurde. Simon nahm auch sie heraus und blätterte sie durch.
    »Du schreibst?« Simon konnte sich daran erinnern, wie James die Ladys früher mit selbst erfundenen Liebesgedichten verzückt hatte, aber das hier waren Romane.
    James versuchte ihm die Blätter zu entwenden, doch Simon drehte sich immer wieder von ihm weg. Interessiert las er, was auf dem Deckblatt stand: Verbotenes Verlangen – geschrieben von Jamie Heart.
    Simons Atem stockte. »Du bist der berühmte Schriftsteller Jamie Heart?«
    Jamie Heart – James Hayworth … das waren dieselben Initialen!
    »Ich … Ja, der bin ich«, gestand James kleinlaut und gab es auf, das Skript an sich nehmen zu wollen.
    »Das gibt’s doch nicht«, flüsterte Simon.
    »Na los, mach dich schon über mich lustig«, sagte James leise, den Kopf gesenkt.
    Simons Herz zog sich zusammen. »Wieso sollte ich das tun?«
    »Ts.« James schnaubte. »Der Draufgänger James Hayworth schreibt Liebesromane.«
    »Das ist in der Tat ungewöhnlich«, sagte Simon.
    »Wo bleibt dein Spott? Wo die beißende Ironie?« James ließ sich wieder in den Sessel fallen und goss sich Whisky nach.
    Kopfschüttelnd stellte sich Simon neben ihn. »Ich dachte, du kennst mich so gut?« Er gab das Manuskript zurück in die Schublade und legte James eine Hand auf die Schulter. »Ich würde dich niemals verspotten. Es mag für mich ungewohnt sein, weil ich dich nicht so … weich kenne.«
    Simon hörte James aufatmen. »Ich habe mich eben wirklich verändert. Oder vielleicht war ich auch schon immer soft, tief in mir. Schon ewig bin ich kein Lebemann und Frauenheld mehr.«
    Lag es wirklich am Krieg? James hatte sich als dritter Sohn eines Adligen Ruhm und Reichtum auf dem Schlachtfeld verdienen wollen, weil er wohl weder den Titel noch das Vermögen seines Vaters erben würde, wusste Simon. Er war überglücklich gewesen, als er James schon nach wenigen Monaten wieder gesund in die Arme hatte schließen können.
    »Die Schlachten, der Tod, das Elend … das war nicht meine Welt, wie du ja weißt«, flüsterte James. »Ich mag es friedlich, liebe die Ruhe und genieße es, über Liebe und Glück zu schreiben.« Er seufzte laut auf. »Ich bin ein Schnallenschuhträger.«
    Simon schmunzelte und klopfte James aufmunternd auf den Rücken, bevor er sich ihm erneut gegenüber setzte. »Sarah verschlingt deine Bücher.«
    James’ Gesicht hellte sich sofort auf. »Wirklich?«
    »Ja, ich hab sie ihr weggenommen, weil ich sie sehr gewagt und verrucht finde. Es steckt eine Menge von dem alten James in den Texten. Aber ich weiß genau, dass Sarah die Bücher heimlich liest.« Simon schüttelte lächelnd den Kopf. »Keine Lektüre für eine feine Dame.«
    James kratzte sich an einer Braue.

Weitere Kostenlose Bücher