Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
er bald heiraten würde.
»Oh nein, Mrs. Tipps!«, rief Sarah plötzlich und lenkte Simons Aufmerksamkeit auf sie. Die kleine Katze war offensichtlich hinter die Couch gepurzelt.
»Rettung naht«, sagte James und verschwand hinter dem Möbelstück. Dann lachte er. »Oh je, unser Babytiger hat sich verbarrikadiert und versucht mich zu beißen.«
»Das würde Mrs. Tipps niemals tun. Sie ist eine echte Lady!« Sarah empörte sich gespielt und begab sich auf alle viere zu James hinter die Couch. Miss Stone schenkte der Szene nur ein Kopfschütteln und rollte mit den Augen.
In dem Moment klopfte es. Smithers, der mit keiner Regung seines Gesichts zu verstehen gab, was er von den beiden am Boden knienden Herrschaften dachte, kündigte Mr. Brewer an.
Als Derek das Zimmer betrat – elegant gekleidet, frisch rasiert und mit einem breiten Grinsen im Gesicht, weil James und Sarah ihm ihre Hinterteile entgegenstreckten –, wäre Simon am liebsten aufgesprungen und hätte ihn wild geküsst. Stattdessen erhob er sich gemächlich, umarmte ihn kurz wie einen guten Freund, und wunderte sich, warum Derek einen Korb dabei hatte, aus dem kratzende Geräusche zu hören waren.
Sarah erhob sich zuerst. »Mr. Brewer, schön, dass Sie kommen konnten!« Sie strich ihr Kleid glatt, bevor Derek ihr einen Kuss auf den Handrücken hauchte. Dann begrüßte er auch Miss Stone und James, der eine fauchende Katze an seine Brust gedrückt hielt.
»Normalerweise lieben mich die Frauen«, rechtfertigte James sich lächelnd, mit einem Blick auf Mrs. Tipps.
»Vielleicht kann ich helfen«, sagte Derek und reichte Sarah das Körbchen. »Alles Gute zum Geburtstag.«
»Oh!« Vor Entzückung wurden ihre Augen groß, als sie eine weitere kleine Katze aus dem Korb holte, die der ersten sehr ähnlich sah.
»Vielen Dank, Mr. Brewer! Da wird sich Mrs. Tipps aber freuen.« Lachend fiel sie Derek um den Hals.
Der drückte sie kurz an sich. »Bitte, nennen Sie mich endlich Derek.«
»Derek.« Sarah strahlte über das ganze Gesicht, als sie mit Kätzchen Nummer zwei zurück zu James ging. Seine Schwester war einfach unglaublich. Während ihr Schmuck oder teure Kleider kaum etwas bedeuteten, geriet sie bei einem guten Buch oder bei Tieren re gelrecht in Verzückung. Mit ähnlicher Leidenschaft widmete sie sich ihrer Arbeit im Kinderheim. Sie hatte wirklich ein sehr gr oßes Herz.
»Männlein oder Weiblein?«, flüsterte Simon Derek zu, als Sarah die beiden Katzenkinder miteinander bekanntmachte und James und seine Schwester sich dabei aufführten, als wären sie die Eltern.
In gespielter Empörung hob Derek die Brauen. »Kater, natürlich. Was dachtest du denn?«
Simon seufzte. Da würde sich die Familie ja bald vergrößern. Er räusperte sich und wandte sich an die kleine Gruppe. »Wenn ihr uns entschuldigt – ich habe mit Derek einiges zu bereden.«
James zwinkerte ihm auch prompt zu. »Geht ruhig. Ich bleibe bei Sarah und passe auf, dass die Kätzchen keinen Unfug anstellen.«
Beim Hinausgehen wurde es Simon ganz heiß. Es entstanden ein paar peinliche, schweigende Minuten, als Derek ihn in ein anderes Stockwerk begleitete, wo Simons Arbeitszimmer lag. Er hatte jetzt einen ungestörten Moment mit Derek, den er voll und ganz genießen wollte. Die ersten Gäste, die über Nacht blieben, würde n bald eintreffen. Si mon brannte darauf zu erfahren, was es Neues in Bezug auf Oliver gab; außerdem brannte sein Körper vor Verlangen nach dem Mann, den Simon wie nichts anderes auf der Welt begehrte.
»Möchtest du einen Drink?«, fragte Simon, als er hinter Derek die Tür schloss und heimlich absperrte. Er musste Derek endlich küssen, ihn schmecken und riechen, oder er würde den Verstand verlieren.
»Nein, Danke«, sagte Derek, blieb vor Simons Schreibtisch stehen und steckte die Hände in die Hosentaschen. »Ich möchte für heute Abend einen kühlen Kopf bewahren. Vielleicht kommt ja dein Erpresser auch. Ich darf nichts übersehen.«
Stimmt, da gab es immer noch seinen Fall zu klären. Simon hatte das in all dem Trubel der letzten Zeit beinahe vergessen, zumal er weder einen weiteren Brief bekommen hatte noch einem erneuten Angriff ausgesetzt gewesen war.
Simon schlenderte zu ihm hinüber. Sein Zimmer war groß, mit zwei Erkerfenstern, die eine herrliche Aussicht auf den Park und den See erlaubten. Die Regale aus Kirschholz hatte er sich aus Italien liefern lassen, ebenso den Schreibtisch. Sein Vater hatte auch schon so einen besessen.
»Wie
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