Secrets of Love - Teil 1
entfernt war, ein Satz zu sein. Als Aaron sich vor Daria verbeugte, warf sie einen nervösen Blick zu Gabriel, dessen Miene irgendwo zwischen Faszination und eifersüchtiger Wut schwankte.
Als hätte Aaron den Blick seines Cousins im Rücken gespürt, zog er sich von Daria zurück, nicht ohne ein wissendes Lächeln auf den Lippen, und wandte sich an Spock.
„Soll ich euch meinen Fahrer geben?“, fragte er.
Spock wollte etwas sagen, doch sein Mund war seltsam trocken und seine Magengrube bebte unkontrolliert.
„Danke“, sagte Daria. „Wir nehmen eines dieser gelben Taxis.“ Ihr Lächeln entwaffnete ihn restlos. „Ist doch in Ordnung, oder Gabriel?“
„Natürlich“, hörte er sich sagen. Wenn auch leicht abwesend. „Natürlich.“
„Dann …“ Aaron sah halb amüsiert, halb staunend zwischen den beiden hin und her. „… werde ich jetzt einfach mal ein Taxi bestellen.“
*
Mit rasendem Herzen und krampfhaft zusammengepressten Knien saß Daria neben Spock auf der Rückbank des Yellow Cab und nahm die vorbeifliegenden Lichter der Großstadt überhaupt nicht wahr. Ihr war warm, heiß regelrecht, und ihre Finger krampften sich ineinander, als müsste sie sich an einem Felsvorsprung festhalten, um nicht in die Tiefe zu stürzen.
„Wohin fahren wir?“, fragte sie, um die quälende Stille zu durchbrechen.
Gabriel wandte sich ihr zu und lächelte. Daria spürte die Intensität seines Blickes auf ihrem Körper, wie eine sengende Berührung. Bildete sie es sich nur ein, oder war irgendwie alles verändert. Alles schmerzhaft intensiv und auf eine Art bedeutungsvoll, die sie nicht verstand?
„Es ist eine Überraschung“, gab er zurück. „Ich hoffe, du magst Überraschungen.“
Etwas in seinem dunklen Blick schenkte ihr ein Stückweit Ruhe. Ihre Schultern entspannten sich und sie spürte, wie sich ein Lächeln auf ihr Gesicht stahl.
„Sogar sehr.“
Das Taxi kam vor einer verglasten Front zum Stehen, hinter denen elegante Tische unter prachtvollen Kronleuchtern auf Gäste warteten. Als ihr plötzlich jemand die Tür öffnete, zuckte sie zusammen, lächelte jedoch schnell, noch bevor sich der Restaurantangestellte entschuldigen oder ihr gar an der Hand aus dem Wagen helfen konnte.
Mit einer schwungvollen Bewegung stieg sie aus und geriet auf ihren ungewohnt hohen Schuhen bedenklich stark ins Wanken. Als Gabriel jedoch den Wagen umrundet hatte, stand sie wieder sicher auf ihren Beinen. Er hielt ihr die Hand entgegen und sie empfing diese neue Intimität zwischen ihnen mit einem vollkommenen Gefühl der Zufriedenheit.
Obwohl die Absätze ihrer Schuhe eine maximale Höhe hatten, überragte er sie noch deutlich, als er sie die Treppenstufen hinauf zum Empfang des Restaurants führte.
„Stetson“, sagte er an den im Smoking gekleideten, älteren Herrn gewandt, der an seinem Pult konzentriert auf sein Gästebuch blickte. Nach einem kurzen Nicken, sah er lächelnd auf.
„Natürlich, Mr. und Mrs. Stetson. Bitte folgen Sie mir.“
Er verneigte sich kurz und ging dann voran in den Speisesaal, der erfüllt war von warmem Licht und dem gedämpften Gemurmel der Gäste. Es war eine Atmosphäre, in der man sich sofort wohlfühlte, selbst, wenn man nicht gerne unter Menschen war, so wie Daria.
„Würde Ihnen dieser Tisch gefallen?“
Daria blickte auf die bequem wirkenden Polster, die sich in einem Halbmond um einen ebenfalls runden Tisch schmiegten. Besonders gefiel ihr, dass sie nicht mitten im Restaurant sitzen würden. Als sie zu Gabriel aufsah, blickte er sie abwartend an.
„Daria?“, fragte er. „Gefällt dir der Tisch?“
Oh, die Frage war an sie gerichtet!
„Ja, … ja, sehr gut.“ Sie lächelte. „Perfekt.“
„Schön. Dann werde ich Ihnen sofort Ihren Kellner schicken. Bitte nehmen Sie Platz.“
Daria rutschte gehorsam in das eine Ende des Halbmondes, und Gabriel nahm ihr gegenüber auf der anderen Seite des Tisches Platz.
„Gefällt es dir wirklich?“, fragte er, als sie wieder alleine waren. „Wenn nicht, suchen wir uns ein anderes Restaurant.“
„Nein, wirklich. Es ist sehr schön. Ich fühle mich wohl.“
„Dann ist es gut.“ Es dauerte keine fünf Sekunden, dann stand ein elegant gekleideter Kellner neben ihnen, der mit einem professionellen Lächeln eine Verbeugung andeutete.
„Mr. und Mrs. Stetson, darf ich Ihnen hier unsere Karte vorstellen?“ Er reichte sowohl Spock, als auch Daria eine übergroße Karte.
„Können Sie uns etwas empfehlen?“,
Weitere Kostenlose Bücher