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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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die Situation ganz anders war, dass sie anders war. Es war grotesk, aber ich hatte einen totalen Blackout.“ Er fuhr sich mit beiden Händen in die Haare, krallte sich hinein und schloss für einen Moment die Augen. „Ich habe sie beinah umgebracht. Das letzte, woran ich mich erinnerte, war, dass ich sie weggestoßen hatte. Das nächste dann, wie mich Nicolai mit mehreren Schlägen zu Boden beförderte. Sie war bewusstlos, lag neben mir, blutüberströmt. Ich hatte ihr die Nase, das Jochbein, zwei Rippen gebrochen. Insgesamt waren es acht Brüche und ein Schädelhirn-Trauma. Ich hatte weit über den Punkt hinaus, an dem sie aufgehört hatte, sich zu bewegen, auf sie eingeschlagen. Wie von Sinnen hatte ich mit ihr das gemacht, was ich all die Jahre über mit meinem Vater hätte machen sollen. Ein Wunder, dass sie es überlebt hat. Ich kam nur deswegen nicht ins Gefängnis, weil Nicolai mich mit einer siebenstelligen Summe freikaufte. Von da an bin ich ihm nicht mehr von der Seite gewichen. Bis zu dem Tag … an dem ich dich traf.“ Sein Blick war gequält und hart. „Verstehst du nicht, dass ich das nicht zulassen kann? Manchmal werden Opfer zu Tätern, Dasha. Ich bin so ein Täter.“
    „Aber du warst doch nicht bei dir, als es geschah.“
    „Das macht es doch noch unberechenbarer. Wer soll dich vor mir beschützen, wenn ich ausflippe? Damals war ich untrainiert. Heute könnte ich dich mit wenigen Handgriffen töten. Handgriffe, bei denen es nicht einmal eines Kraftaufwands bedürfte. Ich kann das nicht zulassen, Dasha. Das Risiko, dass dir etwas geschieht, ist einfach viel zu groß.“
    Daria blickte auf ihre Hände, die in ihrem Schoß verschränkt, leicht zitterten. „Und das entscheidest du ganz allein?“
    „Wenn du sie gesehen hättest, … wenn du auf ihr zerschlagenes und blutüberströmtes Gesicht hinabgeblickt hättest, wie ich es getan habe, dann würdest du mir diese Frage nicht stellen.“
    Daria schwieg einen Moment, versuchte einzuordnen, wie sich das Erzählte auf ihre Gefühle für Gabriel auswirkte. Sie wusste, dass man einen Blackout nicht kontrollieren, nicht vorhersagen oder verhindern konnte. Sie hatte es vor wenigen Tagen selbst am eigenen Leib erfahren. Doch gleichzeitig war ihr klar, dass wenn sie in diesem offenen Moment einfach so auseinandergingen, würden sie damit mehr zerstört haben, als sie sich eingestehen wollte.
    Ihr Blick fiel auf Gabriels Kehle, wo der Muskel vor Anspannung zuckte. Während er noch mit sich rang, glitt Darias Hand zu ihrem Reißverschluss. Sie zog ihn herunter und griff nach ihren schmalen Trägern.
    Erst da begriff er, was vor sich ging.
    „Dasha! Nicht!“ Er hielt ihre Hände fest. „Hast du mir denn gar nicht zugehört? Hast du nicht verstanden, wozu ich in der Lage bin?“
    „Das ist über fünfzehn Jahre her.“
    „Aber das spielt doch keine Rolle!“
    „Ich vertraue dir.“
    „Das ist ein großer, … ein sehr großer Fehler.“
    „Gabriel“, sagte sie und sah ihm fest in die Augen. „Lass meine Hände los.“
    Sein Kopfschütteln hatte etwas verzweifeltes, und gleichzeitig spürte sie, wie sehr ihn ihr Vertrauen lockte.
    „Gabriel …, du sollst mich loslassen.“ Ihre wasserblauen Augen versanken in seinen dunklen Pupillen. „Ich bitte dich.“
    Er zögerte, verstärkte noch einmal seinen Griff und ließ dann bebend die Hände sinken.
    Daria überwand die letzte Barriere in sich und ließ die Träger ihres Kleides über ihre Schultern hinabgleiten. Eine Gänsehaut überzog ihre Schultern, die sich sofort auf ihre Brüste ausbreitete, als das Kleid zu Boden fiel und ihren Körper bis auf den kleinen schwarzen Slip entblößte, den Mary ihr aufgeschwatzt hatte. Sie wusste, dass sie ein paar Pfund zu viel auf den Rippen hatte. Und auch die Narben ihrer Gefangenschaft waren noch lange nicht verblasst. Doch sie wollte, dass Spock sie wahrnahm, so ehrlich und unverfälscht, wie es nur eben möglich war. Eine Offenheit, die sie viel Kraft kostete. Eine Offenheit, … die ihr Geschenk an ihn war.
     
    „Sieh‘ mich an“, verlangte Daria und Spock gehorchte sofort. „Wenn ich dich abstoße“, sagte sie leise und er konnte das Beben in ihrer Stimme hören, „dann schick mich fort. Ich kann es ertragen, Gabriel, ich kann alles ertragen, nur keine Lügen.“
    Ihr Körper übertraf die weiblichste Art von Schönheit, die er sich vorstellen konnte. Ihre sanften Rundungen nahmen ihn genauso gefangen, wie ihre schmale Taille, und die Spuren

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