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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Aaron
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Walls eingegeben und gingen nun die Suchergebnisse eines nach dem anderen durch.
    Tess runzelte die Stirn. Es fiel ihr schwer, sich auf den Monitor zu konzentrieren. »Ich muss ständig daran denken, was du mir über dein Gespräch mit Susannahs Freundin erzählt hat, wie hieß sie doch gleich?«
    »Tamara Bennett«, gab Ryan zurück.
    »Ja, richtig, Tamara.« Tess lehnte sich zurück und seufzte. »Meinst du, Susannah hat sich so heftig verliebt, dass sie eine Zurückweisung nicht ertragen hat und deshalb keinen Sinn mehr im Leben gesehen hat?«
    Ryan schüttelte nachdenklich den Kopf. »Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. So war sie nicht. Man soll zwar niemals nie sagen, aber so wie ich Susannah kannte, hatte sie keine so ausgeprägte romantische Ader. Sie war eher pragmatisch veranlagt. Ich erinnere mich noch gut an eine Zeit an der Highschool. Sie war vierzehn oder fünfzehn und total in einen Jungen aus der Klasse über ihr verknallt. Er hat sie aber eiskalt abblitzen lassen. Susannah hat sich danach zwei Tage in ihrem Zimmer verbarrikadiert und irgendeinen deprimierenden Song in einer Endlosschleife laufen lassen.« Er verdrehte grinsend die Augen. »Sie hat mich und meine Eltern damit regelrecht zur Verzweiflung getrieben. Aber nach zwei Tagen kam sie wieder raus. Als Rache hat sie sich dann den besten Freund von ihrem Schwarm geschnappt. Die beiden waren tatsächlich eine ganze Weile ein Paar.« Er lachte kurz auf. »So war sie eben. Außerdem hat sie sich in den folgenden Jahren zu einer richtigen Kämpfernatur entwickelt. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, hat sie nicht aufgegeben, bis sie es auch bekommen hat. Wenn sie also wirklich so tiefe Gefühle für jemanden entwickelt hätte, hätte sie wahrscheinlich alles dafür getan, den Mann für sich zu gewinnen.« Ryan lächelte traurig. »Und sie konnte verdammt hartnäckig sein. Wahrscheinlich wäre dann eher er zu bedauern gewesen als sie.«
    Ryan stand auf und blickte aus dem Fenster zum Nachbarhaus hinüber.
    »Was mir allerdings im Moment wirklich Sorgen bereitet, ist dein Nachbar, dieser Koborski«, meinte er düster. »Was du mir über ihn erzählt hast, gefällt mir gar nicht.«
    »Naja, es ist ja eigentlich nichts Konkretes, was gegen ihn spricht«, wandte Tess ein. Sie war neben Ryan ans Fenster getreten und sah nun ebenfalls hinaus. Auf dem Nachbargrundstück rührte sich nichts. Das heruntergekommene Haus in dem verwilderten Garten wirkte unbewohnt. Nichts deutete darauf hin, dass dort seit Jahren jemand lebte. »Was Hank erzählt hat, würde ich nicht so ernst nehmen. Ich meine, dass mit den zwei Menschenleben, die Greg auf dem Gewissen haben soll. Viele reden doch absoluten Unsinn, wenn sie betrunken sind. Das muss gar nichts bedeuten. Außerdem kenne ich Hank. Er macht sich gern wichtig mit seinen Tratschereien und übertreibt manchmal maßlos. Da darf man nicht jedes Wort von ihm glauben.«
    Ryans Miene war deutlich anzusehen, dass er keineswegs beruhigt war. »Und was war damit, dass er dich anfassen wollte, als ihr die Hausbesichtigung gemacht habt?«, erinnerte er sie.
    Tess seufzte unschlüssig. »Ich bin ja nicht mal ganz sicher, dass er das wirklich vorhatte. Ich habe zwar aus den Augenwinkeln diese Handbewegung gesehen, aber vielleicht hat er auch nur eine Fliege verscheucht oder wollte sich kratzen.«
     »Klingt aber nicht gerade sehr wahrscheinlich.« Ryan zog skeptisch die Augenbrauen hoch.
    »Ich weiß«, gab Tess grinsend zu. »Und ich muss sagen, irgendwie war mir seine Nähe tatsächlich unangenehm. Ich kann es gar nicht beschreiben, warum das so war. Er hat mich die ganze Zeit so merkwürdig angesehen.« Sie lachte verlegen. »Es hört sich vielleicht paranoid an, aber er kam mir vor wie ein Raubtier, das seine Beute umkreist.«
    »Ich finde, bei diesem Koborski kannst du gar nicht paranoid genug sein«, erklärte Ryan nachdrücklich. »Mir passt es gar nicht, dass der Kerl hier direkt neben dir wohnt.«
    Er fasste Tess am Arm und drehte sie sanft zu sich herum. Dann sah er sie eindringlich an. »Ich lasse ab jetzt mein Handy immer eingeschaltet. Wenn dir irgendetwas verdächtig vorkommt, rufst du mich sofort an, egal wie spät es ist, okay? Versprichst du mir das?«
    Tess hob theatralisch zwei Finger. »Ich schwöre«, grinste sie. Als sie Ryans tadelnden Blick sah, fügte sie leise hinzu: »Ich meine es ernst. Und ehrlich gesagt ist es für mich schon ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn ich weiß, dass

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