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Seegrund

Seegrund

Titel: Seegrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kobr Michael Kluepfel Volker
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Strobl folgten in seinen Spuren. Sie hatten die Morgenlage heute ausgelassen und waren gleich nach Füssen gefahren.
    »Und, funktioniert’s?«, wollte seine Kollegin wissen. Kluftinger hatte ihnen im Auto stolz von seiner neuesten Errungenschaft erzählt: Seine Frau hatte ihm gestern auf sein Bitten hin ein paar dieser »Handwärme-Knickdinger« aus dem Angebot eines Kaffeerösters besorgt. Er hatte sie in einem Werbeheftchen gesehen. Man musste lediglich ein Metallplättchen in einem mit Gel gefüllten Beutel knicken und sie erzeugten durch eine chemische Reaktion für mehrere Stunden Wärme.
    Er hatte ein halbes Dutzend von diesen »Bag-Heatern«, wie sie in Wirklichkeit hießen, an strategisch wichtigen Orten seines Körpers platziert Zwei in den Manteltaschen, zwei in den Hosentaschen, eine in der Innentasche seines Sakkos und eine hatte er unter seine Achsel gesteckt. Da sie dort immer wieder herausgerutscht war, hatte er schließlich ein Pistolenholster umgeschnallt und dort eines hineingelegt.
    Er hatte vor, der Erkältung durch massive Wärmezufuhr den Garaus zu machen, hatte allerdings nicht im Traum gedacht, dass die Dinger eine solche Hitze entwickeln könnten. Jetzt fühlte er sich wie eine wandelnde Wärmflasche.
    Seiner Kollegin antwortete er dennoch nicht ganz wahrheitsgemäß: »Ja, ist ganz toll. Angenehm warm. Nicht zu heiß und nicht zu kalt.«
    »Dann ist’s ja gut«, gab sie zurück. »Zu heiß wär nämlich auch nicht gut. Im Kalten Schwitzen ist Gift bei einer Erkältung.« Kluftinger dachte kurz nach, ob er die Knickdinger einfach in einem unbeobachteten Moment in den Schnee werfen sollte, entschied sich aber wegen der hohen Anschaffungskosten dagegen. Er würde später einfach ein paar im Auto ablegen, um ein wohltemperierteres Körperklima zu schaffen.
    »Ich sorg lieber für innere Wärme«, sagte Marx und er hörte hinter sich ein Feuerzeug klicken. Mit dem rasselnden Lachen der Kollegin wurde ein Schwall bläulichen Rauches in seinen Nacken geblasen.
    »Oh, Sie schon wieder.« Der Professor schien wenig erfreut, als er die Beamten erblickte. Dennoch bemühte er sich, nicht allzu ablehnend zu klingen: »Sie haben sicher Verständnis dafür, dass wir etwas unter Zeitdruck stehen. Unsere Wissenschaft gehört nicht gerade zu den begüterten Disziplinen. Und wenn man schon einmal hohe Forschungsgelder zur Verfügung gestellt bekommt, möchte man die natürlich möglichst effektiv nutzen.«
    Kluftinger nickte. »Und Sie verstehen sicher auch, dass man ein Gewaltverbrechen möglichst rasch aufklären möchte«, erwiderte er.
    Dann machte er dem Forscher eine Mitteilung, die ihn vollends zum Schweigen brachte: »Übrigens, Ihr Mitarbeiter, der Herr Bühler …«, er machte eine Pause, um seinen nun folgenden Worten eine noch größere Wirkung zu verleihen, »also, das ist gar nicht der Herr Bühler.«
    Der Wissenschaftler blickte ihn mit einer Mischung aus Verunsicherung und Misstrauen an.
    »Seine Eltern waren hier. Das heißt: Wir dachten, es wären seine Eltern. Aber sie sind es nicht. Oder besser gesagt: Er ist nicht ihr Sohn!«
    Der Professor hatte seine Augenbrauen so stark zusammengezogen, dass eine tiefe Furche auf seiner Stirn entstanden war: »Ich … ich verstehe nicht.«
    »Tja, wir auch nicht. Klar ist nur, dass der Mann, der sich als Jochen Bühler ausgegeben hat, nicht Jochen Bühler ist. Das haben wir zweifellos geklärt. Allerdings wissen wir weder, wer der junge Mann war, der bei Ihnen im Team gearbeitet hat und den wir vor fünf Tagen hier halbtot im Schnee gefunden haben, noch wo sich der echte Jochen Bühler befindet. Die Kollegen in Regensburg kümmern sich darum. Auch wir werden unser Möglichstes tun, wobei ich glaube, dass wir ihn hier bei uns gar nicht finden werden. Können Sie uns da weiterhelfen?«
    »Wir haben ihn nach der Ausschreibung unter einigen Bewerbern ausgewählt, weil er gute Referenzen hatte. Niemand von uns kannte ihn persönlich. Um die Formalien mit Einstellungspapieren kümmert sich die Verwaltung der TU, nicht ich selbst. Soweit ich das aber beurteilen kann, sind seine Papiere in Ordnung.«
    »Davon würden wir uns gerne selbst überzeugen«, mischte sich Friedel Marx ein.
    »Natürlich. Ist alles in München beim Personalamt. Sie können sich gern dorthin wenden, ich werde alles Weitere veranlassen.«
    »Gut. Weniger gut ist aber, dass die Aufzeichnungen, die Sie mir mitgegeben haben, nicht recht befriedigend waren. Die Einzige, auf der man was

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