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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gewesen?«
    »Na ja … nein«, gab Lusa zu. »Aber er hat uns alles darüber erzählt. Vor allem hat er uns vor dem Rauchberg gewarnt.« Sie sah Kallik an, die zustimmend nickte.
    »Windige Geschichten und Legenden, die sich ein Robbenhirn ausgedacht hat«, knurrte Taqqiq. »Kein Bär, der bei Verstand ist, glaubt diesen Schwachsinn.«
    »Ich glaube daran«, erklärte Ujurak bestimmt.
    »Ich auch«, schloss Kallik sich ihm an.
    »Na, wer hätte das gedacht«, schnaubte Taqqiq.
    »Wir müssen also nur den Großen Fluss finden und ihm dann bis zum Eismeer und zur Letzten Großen Wildnis folgen«, erklärte Toklo, ohne Taqqiq Beachtung zu schenken.
    »Genauso ist es«, bestätigte Lusa.
    »Klingt vernünftig«, sagte Kallik. »Taqqiq? Bitte!«
    Ihr Bruder schnaubte noch einmal. »Schön. Wenn es das ist, was ihr alle wollt. Mir soll’s egal sein.« Er riss ein großes Stück Fleisch von dem Hasen ab, legte sich unter einen Baum und begann zu fressen, während er den anderen den Rücken zukehrte.
    Lusa kribbelte das Fell vor Aufregung. Endlich lag ein deutlich umrissener Weg vor ihnen, ein Weg zu einem Ort, an dem es ihnen allen gut gehen würde. Wälder voller Beute, genügend Platz für alle Bären und keine Flachgesichter weit und breit …
    Wenn nur Qopuk das noch hätte erleben können!

5. KAPITEL
    Kallik
    Kallik wartete, bis Toklo, Ujurak und Lusa zum Trinken an den See gegangen waren, bevor sie zu ihrem Bruder hinübertrottete. Taqqiq lag auf dem Boden, kaute geräuschvoll und riss dabei das Maul unnötig weit auf.
    »Kaninchen sind so verdammt zäh«, beschwerte er sich, als sie sich neben ihn setzte. »Kein Vergleich mit Robben. Die Beute in dieser Gegend ist einfach schrecklich. Man muss doch verrückt sein, wenn man als Bär allen Ernstes zwischen Sand und Bäumen leben möchte.«
    Kallik blickte nervös zu Toklo, der Ujurak zu einem vom See abzweigenden Bach folgte. »Psst«, machte sie. »Die anderen könnten dich hören.«
    »Mir doch egal«, antwortete Taqqiq sogar noch lauter. Lusa, die am See trank, drehte sich zu ihnen um.
    »Taqqiq«, ermahnte ihn Kallik, »wenn du dich weiter so respektlos benimmst, könnten sie uns auffordern, unsere eigenen Wege zu gehen, oder sich heimlich wegschleichen. Ich möchte nicht mehr allein sein. Zusammen mit anderen Bären zu wandern ist viel schöner, als sich immerzu einsam zu fühlen, Angst zu haben und nicht zu wissen, wo man eigentlich hinsoll.«
    »Du wärst nicht allein«, knurrte Taqqiq. »Du hättest ja mich. Und wie in Silaluks Namen kommst du darauf, dass diese Bären wissen, wo sie sind und wo es langgeht?«
    Kallik schwieg einen Moment. »Aber Taqqiq … wir reisen zum Ort des Ewigen Eises. Nisa hat gesagt, das sei der einzige sichere Ort für Bären, den es noch gibt. Ist es nicht auch dein Wunsch, dorthin zu kommen?«
    »Sicher, klar doch«, meinte Taqqiq. »Aber das sollte unsere Reise sein. Nur du und ich. Diese dummen Bäumekletterer haben doch gar keinen Grund, sich für Meereis zu interessieren.«
    »Sie interessieren sich für uns«, widersprach Kallik und konnte nur hoffen, dass das auch stimmte. »Und nach dem, was Qopuk gesagt hat, ist das Ewige Eis ein Teil der Letzten Großen Wildnis, wo alle Bären in Sicherheit und Frieden leben können. Wir haben alle dasselbe Ziel.«
    Schnaubend schob Taqqiq die letzten Reste des Hasen von sich. »Unsere Reise hat mit ihnen nichts zu tun. Sie sind nicht wie wir. Vor allem der da nicht.« Er deutete mit dem Kopf auf Toklo. »Und mit diesem anderen Braunbären stimmt auch irgendwas nicht.«
    Kallik folgte dem Blick ihres Bruders bis zu der Stelle, wo Ujurak im Bach stand. Das Wasser umspülte seinen Körper, während er in die silbrigen Spiegelungen versunken schien. Taqqiq hatte ja keine Ahnung, wie anders Ujurak war. Sie war froh, dass ihr Bruder noch keine von Ujuraks Verwandlungen miterlebt hatte.
    Sie seufzte. »Na gut, aber versuch bitte, ein bisschen netter zu ihnen zu sein«, bat sie. »Tu mir den Gefallen, ja?«
    Er brummte und stand auf. »Meinetwegen, wie du willst.«
    Sie verließen die kleine Anhöhe und gesellten sich zu Lusa und Toklo, die am Rande des Baches warteten.
    »Ist alles in Ordnung, Ujurak?«, fragte Kallik.
    Der junge Braunbär blickte auf. »Dieser Bach wird uns zum Großen Fluss führen«, verkündete er.
    »Ach ja?«, spottete Taqqiq. »Was ist denn aus dem Plan geworden, in die andere Richtung zu gehen, wie du es vorher wolltest?«
    Kallik stieß ihren Bruder heftig mit der

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