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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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es das Feuerbiest fast übertönte. Am ganzen Leib zitternd, verharrte sie wie gelähmt. Erst langsam wurde ihr bewusst, dass Taqqiq neben ihr kauerte, die Nase in ihr Fell gepresst. Er schlotterte genauso wie sie.
    Das Gebrüll des Feuerbiests war noch immer zu hören, aber es schien nicht näherzukommen. »Wird es uns finden und auffressen?«, fragte sie.
    Mit einem Ruck löste Taqqiq sich von ihr und atmete tief durch. »Ich hab noch nie gehört, dass Feuerbiester so was machen«, erklärte er. Seine Stimme klang zittrig. »Wenn Salik sie geschlagen hat, sind sie nie aufgewacht.«
    »Warum ist es uns nicht hinterher?«, wunderte sich Kallik.
    Taqqiq schüttelte sich. »Vielleicht fürchtet es sich auch vor uns«, überlegte er. Seine Stimme war wieder fest, anscheinend hatte er den Schreck überwunden.
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Kallik. »Es sah bestimmt nicht sehr furchterregend aus, wie wir weggelaufen sind.«
    Taqqiq rutschte zum Rand des Behälters und schob die Nase um die Ecke. Kallik hielt den Atem an. Würde das Feuerbiest ihn erspähen?
    Ihr Bruder wandte sich wieder zu ihr. »Was sind wir doch für Robbenhirne!«, rief er.
    »Ach ja?«, fragte Kallik. Ob Robbenhirn oder nicht, Taqqiq würde ihr auf keinen Fall weismachen können, dass Feuerbiester nicht gefährlich waren.
    »Es ist gar nicht das Feuerbiest, das den Lärm veranstaltet. Komm, sieh selbst.« Er stand auf und trottete zurück auf den Platz. Zögernd folgte ihm Kallik.
    »ARRF ARRF ARRF!« Es hörte sich auf jeden Fall so an, als würde das wilde Gebrüll von dem Feuerbiest kommen. Aber das riesige Wesen verhielt sich vollkommen regungslos. Nicht einmal seine Augen leuchteten so wie bei den Feuerbiestern, die nachts über den Schwarzpfad rasten.
    »Sieh mal, da oben.« Taqqiq wies mit der Schnauze auf einen durchsichtigen Abschnitt am vorderen Ende des Feuerbiests. Da war etwas im Innern des Feuerbiests, das immer auf und ab sprang! Plötzlich erinnerte Kallik sich an das weiße Feuerbiest, das sie am Strand gesehen hatte. In dessen Innern waren lauter Krallenlose eingesperrt gewesen. Auch in diesem steckte etwas drin, aber es waren keine Krallenlosen.
    »Oh«, sagte sie. »Solche Tiere habe ich schon mal gesehen. Sie sehen aus wie Wölfe, aber sie leben mit den Krallenlosen zusammen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Taqqiq. »Man nennt sie Hunde. Das wusstest du nicht?«
    »Woher sollte ich das wissen?«, fragte Kallik spitz. »Ich bin mondelang allein durch die Gegend gezogen, wie du weißt. Mir hat keiner irgendetwas erklärt.«
    Taqqiq wand sich etwas verlegen. »Na, jedenfalls hat Salik gesagt, das seien Hunde. Manche von ihnen beißen, aber im Grunde machen sie hauptsächlich Krach.«
    Er ging zur Seite des Feuerbiests, wo man die Hunde besser sehen konnte. Sie waren beide ungefähr so groß wie Lusa, hatten schwarz-braunes Fell, klobige Schnauzen, kleine Ohren und sehr scharfe Zähne. Sie warfen sich immer wieder gegen die Innenseite des Feuerbiests und bellten und heulten auf den jungen Eisbären ein. Einer von ihnen drückte seine Nase gegen einen kleinen Spalt in der Seite des Feuerbiests und schnupperte nach draußen.
    »Was ist los?«, fragte Taqqiq höhnisch. »Seid ihr da drinnen eingesperrt? Ihr müsst immer tun, was die Krallenlosen euch sagen, stimmt’s? Ihr seid nicht besser als ein neugeborenes Junges, das quäkt und jammert, wenn es Hunger hat. Ich wette, ihr seid nicht einmal in der Lage, euch selber Beute zu fangen, selbst wenn ihr über eine tote Robbe stolpert.«
    »Taqqiq, lass uns hier verschwinden«, bat Kallik. Sie fühlte sich unbehaglich.
    »Sie können uns doch nichts tun«, spottete Taqqiq. »Sie stecken da drinnen fest wie Schnecken im Gehäuse. Nur Lärm und nichts dahinter. Salik und ich haben Hunde in die Flucht geschlagen, die größer waren als diese beiden da. Ich wette, selbst wenn sie nach draußen könnten, hätten sie zu viel Angst, um –«
    Einer der Hunde kam plötzlich ins Rutschen und stieß gegen etwas im Innern des Feuerbiests. Sofort sprang ein Teil des Feuerbiests auf, so, als würde es das Maul aufreißen. Kallik bekam einen riesigen Schreck, als ihr klar wurde, dass es jetzt nicht mehr möglich war, die Hunde im Innern festzuhalten.
    Und die Hunde waren wirklich sehr, sehr groß. Speichel tropfte ihnen aus den aufgerissenen Schnauzen, aus denen scharfe weiße Zähne blitzten.
    Mit wütendem Gebrüll sprangen sie aus dem Feuerbiest und stürzten sich auf Taqqiq.

7.

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