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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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KAPITEL
    Toklo
    »Toklo!«, kreischte Lusa. »Tu was! Sie werden Taqqiq töten!«
    Zu schön, um wahr zu sein, dachte Toklo, aber da trommelten seine Tatzen schon über den harten Boden auf die beiden jungen Eisbären zu. Von ihrem Versteck im Gebüsch aus hatten Lusa und er Taqqiq um das Feuerbiest herumstolzieren sehen. Wo war eigentlich Ujurak abgeblieben? Toklo hatte keine Ahnung, war aber froh, dass er jedenfalls nichts mit der gefährlichen Situation da vorne zu tun hatte. Dass Taqqiq sich in Bedrängnis gebracht hatte, war keine Überraschung. Toklo fragte sich nur, ob es richtig war, ihn daraus zu befreien.
    Einer der Hunde hatte seine Zähne in Taqqiqs Vorderbein geschlagen, während der andere laut knurrend auf seinen Kopf losging. Taqqiq richtete sich brüllend auf, schleuderte den ersten Hund von sich und schlug mit der anderen Tatze nach dem zweiten. Der Hund wich dem Hieb aus, um sich gleich darauf von Neuem auf Taqqiq zu stürzen. Seine Zähne schnappten zu und verfehlten Taqqiqs Nase nur um Haaresbreite.
    Als der erste Hund sich aufgerappelt hatte, ging er sofort wieder zum Angriff über. Diesmal aber war Kallik zur Stelle, warf sich ihm entgegen und rammte ihn mit der vollen Wucht ihres Körpers. Japsend stürzte er zu Boden, war aber augenblicklich wieder auf den Beinen und versuchte sie ins Bein zu beißen. Stolpernd wich Kallik zurück und entging dem Angriff nur knapp.
    Toklo konnte sich nicht recht entscheiden, welchen Hund er sich als Erstes vornehmen sollte. Welcher seiner Gefährten war in größerer Gefahr? Dann sah er, wie der zweite Hund sich schon wieder auf Taqqiq stürzte und auf seinen Hals zielte. Taqqiq versuchte gerade, sein Gleichgewicht wiederzufinden, und bemerkte den Angriff nicht rechtzeitig genug, um ihm auszuweichen.
    In dem Moment, als die Zähne des Hundes sich in das weiße Fell graben wollten, krachte Toklos Pranke gegen seinen Kopf. Der Hund wurde mehrere Bärenlängen weggeschleudert. Dann wirbelte Toklo herum und erwischte den anderen Hund, der ihn gerade anspringen wollte, mit seinen Krallen. Der Hund stürzte zu Boden. Mit einem kläglichen Winseln rappelte er sich auf und humpelte davon.
    Toklo drehte sich um und sah, dass der erste Hund auch wieder auf den Beinen war und benommen den Kopf schüttelte. Er machte einen Schritt auf ihn zu, worauf der Hund in die Flachgesichterhöhle flüchtete.
    »Wir müssen weg hier«, drängte Lusa, die aus dem Gebüsch herbeigeeilt war. »Die Flachgesichter werden jeden Moment mit ihren Feuerstöcken auftauchen.«
    »Los, kommt!«, rief Toklo den Eisbären zu. Kallik kam humpelnd zu ihm, doch Taqqiq sah ihn nur wütend an.
    »Ich wäre auch allein mit diesen Hunden fertig geworden«, fauchte er.
    »Ja, du hast dich toll geschlagen«, spottete Toklo.
    Aus der Flachgesichterhöhle ertönte jetzt ein Poltern und der schrille Lärm wurde noch lauter.
    »Schnell!«, rief Lusa. »Lauft!« Und schon raste sie auf das Sumpfgelände zu.
    »Komm jetzt, Taqqiq!« Kallik stieß ihren Bruder heftig in die Seite.
    Also, mir soll’s egal sein, ob die Flachgesichter ihn kriegen oder nicht, dachte Toklo. Er drehte sich um und rannte Lusa nach. Seine Tatzen wühlten den Matsch auf, als er von der harten, schwarzen Erde heruntersprang. Undankbar, egoistisch, dumm …
    Lusa stürmte vor ihm durch das sumpfige Grasland. Toklo wäre lieber gerade über den Schwarzpfad gelaufen, in die Richtung des Großen Flusses, aber er musste ihr folgen, damit sie sich nicht verloren. Offenbar steuerte sie ein kleines Wäldchen an, das sich einige Bärenlängen neben dem Schwarzpfad befand. Typisches Schwarzbärenverhalten, bei Gefahr erst mal auf die Bäume, dachte er. Aber so schlecht war die Idee gar nicht. Die Bäume würden sie hoffentlich vor den Blicken der Flachgesichter verbergen, zusammen mit der zunehmenden Dunkelheit, die jetzt nach Sonnenuntergang um sich griff.
    Er holte sie ein, als sie die ersten Bäume erreichten. Ein Feuerbiest brüllte auf, als es, nur wenige Bärenlängen entfernt, über den Schwarzpfad schoss. Lusa sprang auf den nächstbesten Baum und klammerte sich keuchend an einem Ast fest. Als die Geräusche des Feuerbiests verklangen, hörte Toklo trommelnde Tatzenschritte und schloss daraus, dass die beiden Eisbären ihm doch gefolgt waren. Und schon im nächsten Moment tauchten sie auf, um sogleich neben einem dicht belaubten Gebüsch zu Boden zu sinken. Toklo drehte sich im Kreis und hielt unruhig Ausschau nach Ujurak. Keine Spur von

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