Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
stand neben ihr. Seine Glieder wurden steif und jedes Haar seines Pelzes juckte vor Unruhe. Ujurak hatte ja gesagt, dass der Schwarzpfad, der über den Fluss führte, groß sei, aber dass er so riesig war, überraschte ihn doch. Das ist nichts für Bären … Toklo schob den Gedanken beiseite. Sie mussten weiter, denn es war der einzige Weg über den Fluss.
    Dort, wo der Schwarzpfad den Fluss erreichte, wurde er breiter und führte über den Köpfen der drei Bären zum anderen Flussufer, gestützt von riesenhaften Beinen, die aus dem gleichen glänzenden Material bestanden wie die Feuerbiester.
    »Da kommen wir jetzt nicht rüber.« Lusa stand das Fell zu Berge und ihre Augen waren zum Schutz vor Qualm und Staub zu Schlitzen verengt. »Wir warten besser bis zum Einbruch der Nacht. Bis dahin sind vielleicht die meisten Feuerbiester in ihre Höhlen zurückgekehrt.«
    »Hier warte ich jedenfalls nicht«, murrte Toklo, dessen Körper sich verkrampfte bei dem Gedanken, ohne Deckung im offenen Gelände zu bleiben, wo die Flachgesichter sie mit Leichtigkeit entdecken konnten.
    »Dann gehen wir doch die Böschung runter«, schlug Ujurak vor. »Da können wir uns verstecken.«
    Mit einem zustimmenden Grunzen trottete Toklo voran. Er kletterte die Böschung hinab und weiter zu mehreren Sträuchern, nicht weit vom ersten Bein des Überwegs entfernt. Ihm wurde erst klar, wie hoch es war, als er es von Nahem sah. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um das Ende des Beins zu erkennen. Als er zu dem grauen Ungetüm hintrottete und daran schnüffelte, stellte er fest, dass es keinen eigenen Geruch hatte, sondern nur den scharfen Gestank der Feuerbiester ausdünstete.
    Mit jedem Herzschlag, der verging, war sich Toklo sicherer, dass etwas nicht stimmte. Er fragte sich, ob die anderen es auch spürten. Vielleicht waren sie sauer auf ihn, weil er nicht schwimmen wollte. Er sah auf das schmutzig braune Wasser und dachte daran, was Lusa ihm erzählt hatte: dass Oka ihn liebte und dass sie es bereut hatte, ihn weggeschickt zu haben. Das änderte nichts an Toklos Einstellung zum Schwimmen. Wenn ihn seine Mutter unbedingt wiedersehen wollte, musste sie ihn ja in die Tiefe ziehen, oder?
    Unter dem Steinpfad dröhnte ihm der Lärm der Feuerbiester in den Ohren, bis seine Gedanken wild durcheinanderwirbelten. Toklo folgte seiner eigenen Fährte zurück zu Ujurak und Lusa, die sich zwischen den Sträuchern umsahen.
    »Es ist gar nicht so schlecht hier«, meinte Ujurak. »Wir können uns eine Weile ausruhen und die Dämmerung abwarten.«
    »He, kommt mal her!«, rief Lusa. »Da sind jede Menge Beeren.«
    Toklo drehte sich zu ihr um und sah im wirren Gestrüpp etwas rot leuchten. Als er näher herankam, stand Lusa neben einem Strauch, der über und über mit dunkelroten Beeren behängt war. Sie reckte sich nach einem Zweig, den Mund schon aufgerissen, um die prallen Früchte abzustreifen.
    »Nein!«, brüllte Toklo. »Halt!« Sein Magen drehte sich um vor Entsetzen. Er stürzte zu Lusa und stieß sie grob zur Seite.
    »He, was soll das?«, maulte Lusa und taumelte nach hinten. Sie warf ihm einen gekränkten Blick zu. »Na gut, du darfst zuerst fressen, wenn du willst.«
    Toklo bedachte sie mit einem strengen Blick. »Die frisst niemand. Die sind für Bären tödlich«, knurrte er. »Weißt du das denn nicht? Wenn du die frisst, bekommst du schreckliche Bauchschmerzen und dann stirbst du.«
    Lusa wich zurück und aus ihrer Verärgerung wurde Entsetzen. Sie riss die Augen auf. »Es … es tut mir leid«, stammelte sie. »Das wusste ich nicht.«
    »Natürlich nicht«, schnaubte Toklo und drehte ihr den Rücken zu. Aus der wird nie ein anständiger Bär!, dachte er verächtlich . Er bahnte sich einen Weg durch die Zweige des nächstgelegenen Strauchs und ließ sich nahe am Stamm nieder, die Schnauze zwischen den Tatzen.
    Trotz der donnernden Feuerbiester schlief Toklo ein. Er träumte, dass er durch seinen eigenen Wald trottete und Kratzspuren an den Bäumen hinterließ, um die Reviergrenzen zu markieren. Wohin er auch ging, alles gehörte ihm allein. Es gab keine anderen Bären, die darauf angewiesen waren, dass er sie beschützte und ihnen etwas zu fressen beschaffte. Mit vollem Bauch döste er auf einer Lichtung und die Sonne wärmte ihm den Pelz. Er hörte das Gurgeln des Flusses, in dem er dicke Lachse fangen konnte, und fand am Boden die Stelle, an der sich das Nest eines Schneehuhns mit seinen Eiern befand. Unter einem ausladenden Baum

Weitere Kostenlose Bücher