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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gab es eine geräumige Höhle, in der er schlief, wohlig in der Erde geborgen.
    Er wollte das Gefühl der Wärme und der Sicherheit genießen, doch etwas quälte ihn, immer schlimmer und schlimmer, bis er schließlich aufsprang. »Wo bist du?«, rief er in seinen Traumwald hinein. »Was willst du?«
    Er lief los, raste brüllend zwischen den Bäumen umher, wurde immer verzweifelter. Dabei wusste er nicht einmal, wonach er eigentlich suchte.
    »Toklo? Müssen wir schon los?«
    Lusas Stimme schreckte ihn auf. Er musste gebrüllt haben. Toklo öffnete die Augen und der sonnendurchflutete Wald verschwand aus seinen Gedanken. Als sich Lusa aus ihrer notdürftigen Höhle zwängte, zeichneten sich die Zweige schwarz in der Dunkelheit ab. Das Dröhnen der Feuerbiester, die über den Fluss jagten, hatte nachgelassen und klang wie das entfernte Donnern eines abklingenden Gewitters. Vorsichtig streckte Toklo den Kopf aus dem Gestrüpp. Der Regen hatte aufgehört, doch als er über das vollgesogene Gras trottete, sammelte sich rund um seine Tatzen das Wasser.
    Lusa und Ujurak warteten am Ufer auf ihn. Der Fluss war mittlerweile tiefschwarz, und Toklo unterdrückte einen Anflug von Panik, die ihn zu ersticken drohte. Ich gehe da nicht rein!, rief eine Stimme in seinem Innern. Oka bekommt mich nicht.
    »Toklo, wir müssen los!«, schnaubte Ujurak aufgeregt.
    »Ja, gut.« Toklo kletterte die Böschung nach oben zum Rand des Schwarzpfades. Die grellen Augen der Feuerbiester schnitten durch die Abenddämmerung und immer noch donnerte eine unendlich lange Schlange aus riesenhaften Gestalten über den Fluss.
    »Ich dachte, du hast gesagt, die Feuerbiester kehren alle in ihre Höhlen zurück?«, sagte Ujurak und blinzelte gegen die blendenden Lichter.
    Lusas Ohren zuckten. »Es ist nicht mehr so laut wie vorhin.«
    »Wir schaffen es, wenn wir uns am Rand halten«, erklärte Toklo. »Kommt. Mir nach.«
    Die Feuerbiester unverwandt im Auge behaltend, wagte sich Toklo auf den Steinpfad. Lusa gab Ujurak einen Schubs, damit er Toklo folgte, und bildete selbst die Nachhut. Neben dem Schwarzpfad befand sich eine glitzernde Wand, die aussah, als bestünde sie aus lauter dünnen silbernen Zweigen. Durch die Lücken zwischen den Zweigen konnte Toklo unter sich den Fluss sehen, der dort, wo er um die riesenhaften Beine des Ungetüms sprudelte, weiß schäumte. Der Abgrund war grauenhaft tief. Obwohl die Lücken zu schmal waren, als dass ein Bär hätte hindurchfallen können, wurde Toklo beim Blick nach unten schwindlig. Fortan heftete er den Blick lieber fest auf den Schwarzpfad.
    Am Rand des Schwarzpfades lag Flachgesichterunrat herum und die Bärenjungen mussten durch bunt schillernde Pfützen patschen. Toklo wurde von den lodernden Augen der entgegenkommenden Feuerbiester geblendet und erschrak jedes Mal, wenn von ihren runden schwarzen Pfoten im Vorbeijagen ein Schwall Schmutzwasser auf ihn niederging. Der Windzug zerzauste ihm das Fell und erfüllte die Luft mit Staub und dem Gestank der beißenden Ausdünstungen.
    Sie hatten fast die Hälfte des Weges hinter sich, als Toklo ein Dröhnen hörte, das tiefer klang als gewöhnlich. Ein unglaublich großes Feuerbiest, so gewaltig, dass sein Körper den Nachthimmel verdeckte, hielt direkt auf ihn zu. Toklo konnte den Blick nicht von den glühenden Augen wenden. Er duckte sich zitternd, im festen Glauben, dass das riesenhafte Ungetüm über ihn hinwegstürmen und seinen zerschmetterten Körper zurücklassen würde. Lusa und Ujurak kauerten sich neben ihn.
    Dann war es verschwunden. Als Toklo aufblickte, sah er zwei funkelnde Augenpaare – Lusa und Ujurak starrten ihn entsetzt an. Die roten Augen im riesenhaften Hinterteil des Feuerbiestes entfernten sich rasch.
    Toklo atmete einmal tief durch, um sein hämmerndes Herz zu beruhigen. »Kommt«, drängte er die beiden. »Es hat uns nichts getan.«
    Lusa hatte Ujurak hinter sich gelassen, der noch dastand und durch eine Lücke in der Glitzerwand in den reißenden Fluss sah. »Ujurak!«, rief sie. »Du kannst nicht stehen bleiben. Das ist zu gefährlich.«
    Als er sicher war, dass ihm der kleine Grizzly folgte, marschierte Toklo weiter. Die Feuerbiester rasten dahin und erfüllten seine Nase mit ihrem Gestank. Die Flachgesichter darin glotzten ihn und seine Freunde mit aufgerissenen Augen an. Habt ihr etwa noch nie einen Bären gesehen?, dachte Toklo wütend.
    Ihm kam es vor, als marschiere er schon seit Ewigkeiten durch Unrat und schmierige Pfützen,

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