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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Eisbär schneller durchs Wasser glitt als sie, die Nase nach oben gereckt und die schwarzen Augen gegen die Wellen halb geschlossen.
    Dann hörte sie vom fernen Ufer einen schwachen Ruf. »Iqaluk! Lass sie – sie muss ja irgendwann zurückkommen!«
    Über die Schulter sah Lusa, dass die anderen beiden Eisbären aus dem Wald aufgetaucht waren. Der Bär hinter ihr gab die Verfolgung auf und kehrte zum Ufer zurück. »Ich warte auf dich, Winzling!«, knurrte er ihr noch zu.
    Lusa strampelte mit den Hinterbeinen auf der Stelle, um Luft zu holen, und sah sich um. Sie war bereits weit geschwommen und ihre Beine schmerzten noch von der Jagd durch den Wald. Sie wagte es nicht, auf direktem Weg zum Ufer zurückzuschwimmen, weil die Eisbären dort bestimmt auf sie warteten. Sie musste das Braunbärenrevier ansteuern und Toklo und Ujurak finden. Die beiden würden ihr vielleicht helfen, die Eisbären zu vertreiben. Doch das Revier der Grizzlys war noch weit weg.
    Ich weiß nicht, ob ich das schaffe, dachte Lusa erschöpft, während sie weiterschwamm.
    Näher als die Uferzone, die sie ansteuern wollte, lag eine baumbewachsene Insel. Lusa hielt darauf zu. Dort wollte sie sich eine Weile ausruhen und anschließend auf direktem Weg zum Braunbärenrevier schwimmen, um nach Toklo und Ujurak zu suchen. Mittlerweile war jede Bewegung anstrengend. Die Wellen schlugen ihr ins Gesicht, und es fiel ihr schwer, die Nase in der Luft zu halten. Als eine Welle über ihr zusammenschlug, würgte und spuckte sie. Sie spürte, wie das dunkle Wasser sie nach unten zog …
    Da stießen ihre Tatzen plötzlich auf Grund. Mit einem erleichterten Seufzer tastete sie sich voran und watete aus dem See. Ein Kiesstreifen trennte den See von den dahinterliegenden Bäumen.
    Da ertönte hinter ihr ein wütendes Gebrüll. Sie wirbelte herum und sah gerade noch, dass sich ein Grizzly mit ausgestreckten Krallen auf sie stürzte. Als er sie umwarf und hart auf ihr landete, keuchte sie: »Toklo!«

25. KAPITEL
    Toklo
    Toklo sah die Schwarzbärin unter seinen Tatzen entgeistert an. »Lusa!«
    »Toklo, geh runter!«, bat Lusa keuchend.
    Überrascht gab Toklo Lusa frei. Wenn sie mir bis hierher gefolgt ist, um über Oka zu reden, ziehe ich ihr den Pelz ab!
    Lusa rappelte sich auf und schüttelte sich. Toklo wich ein paar Schritte zurück, um dem Wasser und den Steinchen, die aus ihrem Pelz flogen, auszuweichen.
    »Was machst du hier?«, wollte er wissen. »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    »Das wusste ich nicht«, erklärte Lusa. »Toklo, ich brauche deine Hilfe!«
    »Was ist denn los?«, fragte Toklo. »Geht es um Ujurak?«
    »Nein, Ujurak habe ich gar nicht gesehen – aber den müssen wir auch noch finden. Ich bin mir sicher, er weiß, was zu tun ist.«
    Toklo juckte vor Ungeduld jedes einzelne Haar im Pelz. »Ich weiß überhaupt nicht, von was du redest.«
    Lusa setzte sich mühsam auf, immer noch außer Atem. »Ich habe doch gesagt, ich brauche deine Hilfe. Ich …«
    »Komm weiter nach oben«, unterbrach sie Toklo. Eigentlich wollte er keinen anderen Bären auf der Tatzenspureninsel haben, aber er wollte Lusa auch nicht im Wind frieren lassen. »Unter der Kiefer da hinten ist ein Plätzchen, da kannst du dich ausruhen.«
    »Dafür ist aber keine Zeit!«, protestierte Lusa verzweifelt. »Die Eisbären haben Miki mitgenommen! Miki ist ein Schwarzbärenjunges, ein Freund von mir.«
    »Wie meinst du das, die Eisbären haben ihn mitgenommen?«, fragte Toklo verwirrt.
    »Sie sind um den See gekommen und in den Wald eingefallen. Sie dürften nicht … Sie müssten in ihrem eigenen Revier bleiben, auf der anderen Seite des Sees. Eisbären sind ja so groß! Sie haben uns in Angst und Schrecken versetzt und uns alles weggefressen. Miki und ich waren oben im Baum. Wir wollten die anderen warnen, aber da ist ein Ast gebrochen und Miki ist heruntergefallen. Einer der Eisbären hat ihn sich geschnappt und weggetragen. Toklo, wir müssen ihn retten!«, beendete Lusa atemlos ihren Bericht.
    Toklo schwieg. »Ich kann nicht«, sagte er schließlich. Die Eisbären mussten die blassen Gestalten sein, die er am anderen Ufer gesehen hatte. Merkwürdig, Bären, die weder schwarz noch braun waren. Die hatten es bestimmt schwer, sich an Beute heranzuschleichen, denn ihr Pelz setzte sich deutlich gegen Bäume, Gras oder sogar Felsen ab. »Die Braunbären haben mich erwählt, den Längsten Tag über auf der Insel zu bleiben, um den Geistern gefällig zu sein. Dann geben sie

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