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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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rief Orri. »Wir müssen sie aus unserem Revier vertreiben, ehe für uns nichts mehr übrig ist!«
    »Du bleibst, wo du bist«, fuhr ihn seine Mutter an. »Willst du enden wie das Eichhörnchen?«
    »Und was ist mit Miki?«, rief Lusa.
    »Die Eisbären sind zu wild und zu stark«, erwiderte Hashi. »Einen Kampf gegen sie können wir nicht gewinnen.«
    »Warum reden wir dann nicht wenigstens mit ihnen?«, flehte ihn Lusa an und sah zu dem alten Bären hinauf, der auf dem Ast über ihr hockte. »Ich weiß, dass verschiedene Bärenarten miteinander zurechtkommen können. Vielleicht können wir sie überzeugen und sie lassen Miki frei.«
    Hashi sah sie eindringlich an. »Wir können nichts für Miki tun. Sein Schicksal liegt in den Tatzen der Geister.«
    Lusa klammerte sich an ihren Ast, da eine frische Brise aufkam und durch die Bäume blies. Die Stimmen der Bärenseelen waren überall.
    Hashi hob den Kopf. »Geister«, rief er. »Der Wald ist unsere Heimat. Lasst nicht zu, dass die Eisbären sie uns wegnehmen. Bärenwächter, wir bitten auch dich. Beweist uns, noch ehe die Sonne den Horizont berührt und der Längste Tag vorüber ist, dass unser Revier sicher ist. Gebt uns ein Zeichen!«
    Die Bärenseelen murmelten weiter, doch Lusa konnte ihre Antwort nicht verstehen. »Was geschieht, wenn die Bärengeister uns kein Zeichen schicken? Was wirst du dann tun?«
    »Dann kämpfen wir gegen die Eisbären!«, knurrte Orri. »Wir können …« Seine Mutter brachte ihn mit einem wütenden Fauchen zum Schweigen.
    »Wenn wir kämpfen, werden wir alle sterben«, schimpfte sie.
    »Ich weiß nicht, was wir hier überhaupt reden«, kam eine Stimme aus einem nahe gelegenen Baum. Lusa konnte den zugehörigen Bären nicht sehen. »Wir können doch sowieso nichts ausrichten, und damit basta.«
    Hashi erhob sich auf die Beine und balancierte sich auf seinem Ast aus. »Wenn uns die Geister nicht helfen, dann werde ich nie wieder am Längsten Tag zum Großen Bärensee kommen.«
    Abgesehen vom Knurren der Eisbären tief im Wald herrschte einen Augenblick lang Schweigen.
    »Hashi, du hast wohl Honig in den Ohren«, sagte Orris Mutter ungehalten. »Hast du denn nicht zugehört? Wenn die Geister uns nicht helfen, dann wird es für uns Schwarzbären keinen Wald mehr geben. Der Große Bärensee wird den Eisbären gehören!«
    Unter den anderen Bären brach ein vielstimmiger Chor aus Brummen und Knurren aus.
    »Die Geister haben uns verlassen!«, jammerte Taloa.
    »Das hilft Miki aber nicht weiter!«, rief Lusa aus.
    Sie erhielt keine Antwort. Ich muss etwas unternehmen! So leise wie möglich schwang sie sich von Baum zu Baum, bis sie auf der anderen Seite der Lichtung auf den Boden klettern konnte.
    Ich muss Ujurak und Toklo finden. Sie wissen bestimmt, wie wir Miki helfen können. Wenn es nicht schon zu spät ist!
    Sie kroch durch den Wald auf das Seeufer zu. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Revier der Braunbären. Sie sah schon den Felsen, auf dem Hashi die Sonne begrüßt hatte, als sie hinter sich ein Brüllen hörte und das Rascheln und Knacken schwerer Körper, die durch das Dickicht brachen.
    »Ich sehe dich!«, brüllte einer der Eisbären. »Du entkommst mir nicht!«
    Lusas Herz setzte einen Schlag aus. Dann rannte sie los. Sie hörte die Eisbären hinter sich herjagen und sah schon vor sich, wie sie ihr die Zähne in den Nacken stießen. Sie würden sie hochheben und schütteln, genau wie Miki, und dann würden sie sie wahrscheinlich töten.
    Nein! Das durfte nicht sein! Bären fraßen nicht andere Bären, erst recht nicht am Längsten Tag.
    Lusa ließ den Wald hinter sich. Die nassen Steine waren spitz und rutschig unter ihren Tatzen und ohne die Bäume gab es keine Deckung mehr. Über die Schulter sah sie, dass einer der Eisbären ihr dicht auf den Fersen war. Sie wollte am Ufer entlangrennen, doch ihr Verfolger zwang sie näher ans Wasser, sodass sie die Absperrung aus Zweigen und Beeren durchbrechen musste.
    Jetzt sind die Geister bestimmt wütend auf mich!, dachte Lusa .
    Als sie gerade über einen Felsen klettern wollte, stürzte sich der Eisbär auf sie. Lusas Tatzen rutschten über den nassen Fels und das Seewasser verschlang sie mit eisiger Wucht.
    Wild strampelnd kämpfte sie sich wieder nach oben und sah gerade noch, wie auch der Eisbär ins Wasser glitt. Lusa begann aus Leibeskräften zu paddeln und schwamm auf den See hinaus. Sie wusste, dass sie gut schwimmen konnte, doch als sie sich umsah, merkte sie, dass der

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