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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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vor sich her zum Eingang, doch der Senator stieß ihn zur Seite. »Das ist ungeheuerlich!«, rief er. »Der Junge ist ernsthaft krank, das sehe ich auf den ersten Blick. Er braucht dringend medizinische Hilfe.«
    »Er bekommt hier alle Fürsorge, die er braucht.« Tiinchuus Stimme klang fest.
    Der Senator starrte ihn wütend an. »Ich spreche von modernen medizinischen Einrichtungen, die Sie hier nicht haben.«
    Ujurak stieß einen entsetzten Schrei aus, als der Senator ihn hochhob. Tiinchuu wollte ihn daran hindern, doch die Begleiter des Senators schubsten den Heiler zur Seite.
    »Ich werde dafür sorgen, dass dem Jungen geholfen wird«, erklärte der Senator entschlossen, stieß den Eingang mit der Schulter auf und trug Ujurak ins Freie. »Und ihr anderen: Wacht endlich auf und stellt euch der Wirklichkeit!«

18. Kapitel
    Lusa
    Lusa streckte wieder den Kopf hinter dem Felsen hervor. »Die sind schon ewig da drin«, jammerte sie. »Ich hoffe nur, Ujurak ist nichts passiert.«
    »Vielleicht hätten wir ihn nie zu den Flachgesichtern bringen dürfen«, meinte Kallik. Lusa hörte ihrer Stimme an, dass auch sie Angst um Ujurak hatte.
    »Wenn wir es nicht getan hätten, wäre er jetzt tot.« Zumindest das wusste Lusa sicher. »Vor den Flachgesichtern, die hier leben, braucht er sich nicht zu fürchten. Mir gefallen nur die Fremden nicht.« Beim Gedanken an die drei Flachgesichter in ihren glatten schwarzen Pelzen musste sie ein Zittern unterdrücken.
    »Sollen wir hingehen und einen Blick riskieren?« Kallik nickte mit dem Kopf in Richtung der großen Höhle.
    Lusa war versucht einzuwilligen, fürchtete aber, dass eines der vielen Flachgesichter in dem Bau sie entdecken würde. »Ich glaube besser nicht …«, begann sie.
    Ein Krachen unterbrach sie. Die Eingang zum Bau wurde aufgestoßen. Die drei Besucher schritten ins Freie. Lusa drehte sich vor Entsetzen der Magen um, als sie sah, dass einer von ihnen Ujurak auf den Armen trug.
    Ujurak wehrte sich kraftlos und rief etwas mit seiner schwachen Flachgesichterstimme. Lusa verstand nicht, was er sagte. Da fiel sein Blick auf Lusa und Kallik, und er streckte einen Arm zu ihnen aus. »Lusa! Kallik! Helft mir!«
    »Er ruft uns!«, schrie Lusa. »Sie nehmen ihn bestimmt mit. Kallik, wir sehen ihn vielleicht nie wieder!«
    Plötzlich war es Lusa egal, ob die Flachgesichter sie sahen. Sie sprang hinter dem Felsen hervor, stieß ein schreckliches Brüllen aus und stürmte auf die Fremden zu. »Halt!«, rief sie. »Nehmt ihn nicht mit! Lasst ihn in Ruhe!«
    Die Männer warfen ihr einen entsetzten Blick zu und liefen auf den Schwirrvogel zu.
    »Halt!«, rief Lusa wieder. »Ujurak gehört zu uns!«
    Doch die Flachgesichter beachteten sie gar nicht. Beim Schwirrvogel angekommen, kletterten sie mitsamt Ujurak hinein. Ein lautes Knurren, ähnlich dem eines Feuerbiests, drang aus dem Innern des Vogels. Die silbernen Flügel begannen sich mit einem abgehackten Rattern zu drehen. Der Wind fegte über Lusa hinweg und zerzauste ihr das Fell, während sich der Vogel langsam in die Luft erhob.
    Lusa rappelte sich auf und jagte hinter dem Schwirrvogel her. »Kommt zurück! Kommt zurück!« Ihre Rufe gingen im Rattern der Flügel unter. »Er ist unser Freund!«
    Während sich der Schwirrvogel höher und höher in die Luft erhob, hörte Lusa hinter sich Rufe und merkte, dass die Dorfbewohner aus dem großen Bau strömten und sich um sie herum scharten. Umgeben vom Lärm und von den Flachgesichtergerüchen hatte sie das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Panik überschwemmte sie von der Schnauze bis zur Schwanzspitze. »Bleibt weg! Lasst mich in Ruhe!«, knurrte sie und schlug mit den Vordertatzen um sich, in der Hoffnung, die Flachgesichter zu verscheuchen.
    Aus der Menge kam ein Warnschrei. Lusa hörte Kallik »Lusa! Lusa!« rufen, konnte ihre Freundin aber hinter den vielen Flachgesichtern nirgends entdecken.
    Verzweifelt suchte Lusa nach einem Ausweg. Dann sah sie den Heiler, der Ujurak geholfen hatte. Er bahnte sich einen Weg durch die Dorfbewohner, die ihm bereitwillig Platz machten. Als Lusa durch die so entstandene Lücke jagte, sah sie auch Kallik, die in der Nähe des großen Felsens auf sie wartete.
    »Komm schon!«, bellte die Eisbärin. »Wir müssen weg hier.«
    Unterwegs zu Kallik sah Lusa den Schwirrvogel am Himmel. Er flog auf den Gebirgskamm zu, der parallel zur Küste verlief, und wurde dabei immer kleiner. Lusa stürzte hinterher. Sie hatte schon Toklo verloren, den

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