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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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loszuwerden. Ich lege mal eine Pause ein und sehe mich ein bisschen um.
    Er kletterte den Hang hinauf, und das morgendliche Sonnenlicht, das durch die Bäume fiel, wärmte ihm den Pelz. Schon bald fand er eine Hirschspur, die stark und frisch war, und weiter oben witterte er Erdhörnchen.
    Als er den Gipfel des Bergkamms erreichte, wurde der Wald dichter. Er bestand überwiegend aus dunklen Kiefern, ähnlich der, unter der Toklo seine Höhle angelegt hatte. Die Stille wurde nur von den Rufen weniger Vögel unterbrochen. Toklo ertappte sich dabei, wie er sich nach dem Specht umsah.
    Bienenhirn!, schimpfte er mit sich selbst. Das ist doch nur ein dummer Vogel.
    Trotz des Sonnenlichtes lag eine bittere Kühle in der Luft, und dort, wo die Sonnenstrahlen nicht durch die Bäume drangen, knirschte die frostige Erde unter Toklos Tatzen. Da er Durst bekam, suchte er nach einem Bach, konnte aber weder einen sehen noch das Geräusch plätschernden Wassers hören.
    Diesen Teil des Waldes will ich nicht als Revier haben, beschloss er.
    Nachdem er nur wenige Bäume mit Kratzspuren markiert hatte, machte er sich auf den Rückweg zu seiner Höhle. Dem Duft des Grases und der frischen Luft folgend, gelangte er zu einer offenen Wiese. Ein paar Bärenlängen entfernt knabberten Kaninchen im Gras.
    Toklo wollte sich anschleichen, war aber mit seinen wunden Tatzen zu ungeschickt. Die Kaninchen schreckten auf und flohen. Toklo folgte ihnen, doch seine Muskeln schmerzten so, dass ihm die Tiere mühelos entkamen.
    Mit einem verärgerten Schnauben gab Toklo die Verfolgung auf und trottete in den Wald zurück. Noch vor dem ersten Baum stolperte er fast über ein totes Erdhörnchen. Sein Fell war verschwitzt. Wahrscheinlich war es von einem Habicht getötet und dann fallen gelassen worden. Toklo beschnupperte es misstrauisch. Da es frisch roch, stieß er die Zähne hinein.
    »Nicht so gut wie Beute, die ich selber gefangen habe«, murmelte er, ehe er den zweiten Bissen nahm. »Aber besser als nichts.« Und es zeigt, dass das ein gutes Revier ist, fügte er im Stillen hinzu. Hier gibt es genügend Beute, um satt zu werden.
    Mit angenehm gefülltem Magen ließ sich Toklo im Schatten der Bäume nieder und döste ein. Doch schon bald wurde er von einem tiefen Brummen geweckt. Als er blinzelnd den Kopf hob, sah er ein paar Bärenlängen entfernt einen Braunbären zwischen den Bäumen, die Nase am Boden. Es war ein Jungbär, etwas kleiner als Toklo, mit kräftigen Muskeln und einem Goldschimmer im Pelz. Er hatte Toklo noch nicht gesehen.
    »He!«, knurrte Toklo. »Was machst du hier?«
    Der andere Bär wirbelte herum und sträubte das Fell. »Was geht dich das an?«
    »Das ist mein Revier«, erklärte Toklo. »Hast du denn die Kratzspuren nicht gesehen?«
    Der andere Bär schnaubte verächtlich. »Was, die winzigen Kratzer? Ich dachte, die stammen von einem Erdhörnchen.«
    Toklo packte die Wut. Meine Kratzspuren sind stark und kräftig!
    »Du hast wohl Pilze auf den Augen«, fauchte er. »Du würdest sie ja nicht einmal sehen, wenn du mit der Nase draufstoßen würdest.«
    »Selber Pilze auf den Augen, wenn du dir einbildest, deine Kratzspuren würden mir Angst einjagen!«, gab der Neuankömmling zurück.
    »Pass nur auf!« Toklo machte einen Schritt nach vorn. »Hau ab oder ich ziehe dir deinen jämmerlichen Pelz ab.«
    »Probier’s doch.« Der andere Bär bleckte die Zähne. »Wo kommst du überhaupt her?«
    »Das geht dich gar nichts an.« Toklo trottete auf den Grizzly zu, bis sich ihre Nasen berührten. »Jetzt bin ich hier.«
    »Ich auch. Und ich bin nicht den weiten Weg hier heraufgeklettert, um mir von einem dahergelaufenen Erdhörnchen sagen zu lassen, dass ich wieder umkehren soll.«
    Toklo stieß mit der Tatze durch die Luft, nahe genug, um dem anderen das Fell zu zerzausen. »Das ist mein Revier«, fauchte er.
    »Ach ja?« In den Augen des anderen blitzte Wut auf. »Tatsächlich ist es aber meins.«
    Mit wütendem Gebrüll erhob sich Toklo auf die Hinterbeine und stürzte sich mit aller Kraft auf seinen Gegner. Er warf ihn von den Tatzen und kugelte mit ihm durchs Gras. Der andere Bär wehrte sich heftig und stieß Toklo die Zähne in die Schulter, bis dieser sich keuchend von ihm lösen musste.
    Die beiden Bären umrundeten einander mit einem Knurren, das tief aus ihren Kehlen drang. Da plötzlich schoss der andere auf Toklo zu, biss ihm ins Bein und sprang wieder zurück, ehe Toklo wusste, wie ihm geschah.
    Brüllend ging Toklo auf

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