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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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seinen Gegner los. Er musste an den Kampf gegen Shoteka auf der Insel im Großen Bärensee denken. Da der Jungbär viel kleiner war, hätte es ein Leichtes sein müssen, ihn zu besiegen. Doch diesmal konnte Toklo sein Tempo und seine Wendigkeit nicht gegen die unbeholfene Kraft eines ausgewachsenen Gegners einsetzen, weil der andere Bär genauso flink war wie er.
    Toklo kämpfte verzweifelt mit Zähnen und Klauen, teilte Bisse und Hiebe gegen den Eindringling aus. Immer wieder drohte er auf den losen Steinen, die ihm unter den Hintertatzen wegrollten, den Halt zu verlieren.
    Lange halte ich das nicht mehr durch, dachte er, als er seinem Gegner wieder die Krallen in die Flanke schlug. Dann wallte neue Entschlossenheit in ihm auf. Das ist das Zuhause, nach dem ich all die Monde gesucht habe. Ich lasse mich doch nicht so einfach vertreiben! Toklo nahm seine ganze Kraft zusammen und stürzte sich auf den anderen Bären. Diesmal sprang sein Gegner zurück und sah ihn finster an.
    »Es ist noch nicht zu Ende«, fauchte er, keuchend und um Luft ringend. »Du bist fremd hier. Ich erkenne das an deinem Geruch und dein Pelz ist auch zu dunkel für diese Gegend. Die Berge hier werden dir niemals gehören.« Er trottete davon, machte dann halt und sah sich noch einmal zu Toklo um. »Wir sehen uns wieder«, knurrte er.
    »Nicht, wenn du weißt, was gut für dich ist!«, rief ihm Toklo hinterher.
    Er sah dem Grizzly nach, bis er zwischen den Bäumen verschwunden war. Dann drehte er sich um und humpelte zurück zu seiner Höhle. Zerschrammt und blutig ließ er sich zu Boden sinken, leckte sich die Wunden und fragte sich, welche Kräuter Ujurak wohl dafür verwendet hätte.
    Da war doch was mit einer gelben Blüte …
    Doch Toklo war zu erschöpft, um weiter darüber nachzudenken. Er rollte sich zusammen und sank in den Schlaf.

21. Kapitel
    Ujurak
    Die Flügel des Schwirrvogels drehten sich immer langsamer und kamen schließlich zum Stehen. Einer der Männer, die vorne saßen, stieß eine Tür auf und sprang hinaus. Eine kalte Windbö blies herein und trug unbekannte Gerüche ins Innere. Ujurak rümpfte unwillkürlich die Nase.
    »Hier steigen wir aus«, erklärte der Senator.
    Ujurak sah, dass der Schwirrvogel auf einer offenen Fläche stand, an der sich ein großer Bau anschloss. Der Boden war mit hartem Stein bedeckt und mehrere Schwarzpfade führten davon weg. Auf einem donnerte ein weißes Feuerbiest auf sie zu.
    Die fremdartigen Gerüche machten Ujurak schwindlig. Der Vogel hatte einen metallischen Geruch an sich, und der Gestank, den der Wind mit sich führte, erinnerte Ujurak an Feuerbiester. Die schwarzen Pelze des Senators, der noch neben ihm saß, rochen mild und von seinem Gesicht ging ein würziger Geruch aus. Keine Spur vom Duft frischer Erde oder wachsender Grünpflanzen.
    Wo sie mich wohl hinbringen?
    In Gedanken sah er seine Freunde über die Berge eilen, um ihn zu finden, Toklo voran. Trotz seiner Schwäche und des Schmerzes in der Kehle musste Ujurak lächeln. Kommt schnell, meine Freunde, dachte er.
    Heimlich steckte er die Hand in die Tasche und zog einen der kleinen Bären heraus, die ihm Tiinchuu gegeben hatte.
    Das weiße Feuerbiest kam fauchend zum Stehen, nicht weit vom Schwirrvogel entfernt. Zwei Flachgesichter sprangen heraus und eines von ihnen öffnete hinten im Feuerbiest eine Klappe. Das andere lief zu ihnen und steckte den Kopf durch die Tür.
    »Du bist wohl Ujurak?«, fragte er.
    Ujurak nickte. Der Mann sah freundlich aus. Er war groß und schlank und hatte dichtes rotes Fell auf dem Kopf.
    »Hallo, Ujurak. Ich bin Tom«, begrüßte er ihn. »Wir kümmern uns ab jetzt um dich.«
    Mithilfe des Senators hob Tom Ujurak aus dem Schwirrvogel und trug ihn zum Feuerbiest. Unterwegs öffnete Ujurak die Hand und ließ den winzigen Holzbären fallen.
    Bitte, Geister, führt meine Freunde zu mir.
    Tom hob Ujurak von hinten in das Feuerbiest und legte ihn auf ein Lager. Angst ergriff Ujurak. Es gab keine Fenster, und wenn sie die Tür zumachten, war er eingeschlossen.
    Verfüttern sie mich etwa an das Feuerbiest?
    Der Senator schaute herein und lächelte Ujurak zu. »Du bist jetzt in guten Händen«, sagte er. Seine Stimme war freundlich, ganz anders als auf der Versammlung. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Wir bringen dich schon wieder auf die Beine.«
    Ujurak wurde ruhiger. »In Ordnung«, flüsterte er.
    Der Senator tätschelte ihm die Hand. »Ich sehe später nach dir.«
    Ujurak versuchte zu

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