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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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dein Zimmer«, erklärte eine der Frauen. »Und hier ist dein Bett.« Damit deutete sie auf ein blitzsauberes weißes Lager. »Wir wollen dir jetzt beim Umziehen behilflich sein.« Sanft zogen sie ihm die Pelze aus, die Ujurak aus dem Dorf mitgenommen hatte, und gaben ihm neue, die viel feiner waren und hellgrün wie junge Blätter. Dann halfen sie ihm ins Bett und deckten ihn zu. Eine der Frauen wandte sich zum Gehen.
    »Ich sehe später nach dir, Ujurak«, versprach sie und winkte ihm zum Abschied kurz zu.
    Die andere Frau beugte sich über ihn. Sie legte die Finger auf die Innenseite seines Handgelenks und blickte auf ein kleines rundes Ding, das sie an ihrer Brust befestigt hatte. »Hmm …«, murmelte sie, als sie seine Hand wieder losließ.
    Ujurak sah neugierig zu, wie sie ihm ein langes schwarzes Band um den Arm wickelte, das wie eine flach gedrückte Schlange aussah. Obwohl er sich ein wenig mit dem Heilen auskannte und von Tiinchuu etwas über die Methoden der Flachgesichter erfahren hatte, hatte er so etwas noch nie gesehen. Wie soll mir das helfen?
    Plötzlich straffte sich die Schlange um seinen Arm. Ujuraks Herz begann vor Angst zu rasen. Wird es mich erdrücken?
    »Alles in Ordnung«, besänftigte ihn die Heilerin. »Es dauert nur eine Minute.«
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da stieß die Schlange einen langen Seufzer aus und der Druck um Ujuraks Arm ließ nach. Er blinzelte verwirrt, während die Frau die Schlange wegnahm.
    Was sollte das denn?
    »Jetzt öffne den Mund.« Die Heilerin beugte sich wieder über ihn. »Lass mich mal sehen.«
    Gehorsam riss Ujurak den Mund auf, so weit er konnte.
    »Was ist mit dir passiert, junger Mann?«, fragte sie.
    »Ich habe einen Angelhaken verschluckt«, krächzte Ujurak.
    Die Augen der Frau weiteten sich vor Überraschung. »Wirklich? Warte mal kurz.«
    Sie verließ den Raum und kehrte kurz darauf mit einem weiteren Heiler in Weiß zurück. Er war für ein Flachgesicht ziemlich klein und hatte dünnes graues Kopffell. »Lass mich mal in deinen Hals sehen, Ujurak«, bat er.
    Ujurak öffnete den Mund und der Mann hielt ihm ein Stöckchen mit einem winzigen Licht an der Spitze in den Rachen. »Es heilt gut«, sagte er nach einer Weile. »Hat man dir im Polardorf Medizin gegeben?«
    »Ja, ganz viel.« Ujurak wollte, dass die Heiler hier erfuhren, wie gut Tiinchuu sich um ihn gekümmert hatte. »Manchmal habe ich geschlafen, deshalb weiß ich nicht genau, was Tiinchuu alles gemacht hat. Aber ich erinnere mich noch an Sonnenhut gegen die Entzündung und Holunder gegen das Fieber.«
    Der Mann nickte und seine Augen blickten interessiert. »Gut. Sehr gut. Noch etwas?«
    »Da waren so kleine weiße Dinger, die er Tabletten nannte. Ich musste sie mit Wasser schlucken.«
    Der Heiler nickte wieder. »Wir geben dir noch ein paar von diesen Tabletten«, verkündete er. An die Frau gerichtet fügte er etwas hinzu, das Ujurak nicht verstand.
    Was haben die nur vor?, fragte sich Ujurak, als beide Heiler weggingen und ihn allein zurückließen. Doch er war zu erschöpft, um sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. Ein paar Herzschläge lang kämpfte er darum, die Augen offenzuhalten. Doch sein Bett war so gemütlich, dass er sich nach und nach entspannte und in einen tiefen Schlaf sank.

22. Kapitel
    Kallik
    Kallik öffnete die Augen und blickte trübe über den Berghang. Sie war noch völlig ausgelaugt. Ihre Muskeln kreischten, als sie versuchte, sich zu bewegen. Ihr Pelz kribbelte vor Angst, obwohl nichts Bedrohliches in der Nähe war, nichts als der kahle Bergkamm und die einsamen Rufe der Vögel.
    Mühsam richtete sich Kallik auf und sah sich nach Lusa um, die neben ihr lag, das schwarze Fell vom Matsch verklebt. Kein Haar rührte sich und Kalliks Herz begann wild zu schlagen. Doch dann beruhigte sie sich, als sie das sanfte Heben und Senken des Brustkorbs entdeckte.
    Bei Lusas Anblick fiel Kallik der Schrecken des Vortages wieder ein, als Flachgesichter Ujurak im Schwirrvogel mitgenommen hatten, ohne auf die kleine Schwarzbärin zu achten, die versucht hatte, sie aufzuhalten.
    »Du warst sehr tapfer«, brummte sie leise und stupste Lusa sanft in die Seite. »Aber es hat nichts genützt.«
    Sie dachte an ihre verzweifelte Verfolgungsjagd, wie sie den Berg hinaufgeklettert waren, den Schwirrvogel hoch über sich, aber mit jedem verzweifelten Schritt weiter zurückgefallen waren, bis sie den Vogel aus den Augen verloren hatten.
    »Ujurak …«, murmelte Kallik.

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