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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Ich werde nie wieder einen Apfel anrühren!« Sie stolzierte zu dem am Boden liegenden Baumstamm zurück. Stella und Yogi brummten belustigt.
    Als die Sonne unterging, erschienen ein paar blasse Sterne am Himmel. Doch die meisten von ihnen waren kaum zu sehen in dem orangefarbenen Schein, den die Lichter der Flachgesichter nach oben warfen. King zottelte zu den Felsblöcken, wo er zu schlafen pflegte. Die anderen Bären zogen die weißen Steinhöhlen am hinteren Ende des Geheges vor. Dort konnten sie sicher sein, dass sie nicht mitten in der Nacht plötzlich vom Regen überrascht wurden. King war der Einzige, dem es nicht gefiel, ein Dach über dem Kopf zu haben. Ashia hatte Lusa erklärt, dass er die geraden Kanten der Wände nicht mochte und das Gefühl, eingesperrt zu sein. Lusa konnte das trotzdem nicht begreifen. In den Höhlen war es ruhig und schön warm. Dort draußen aber hörte man den Grizzlybären grunzen, die Eisbären schnarchen und die Insekten schwirrten einem die ganze Nacht um die Ohren.
    Sie rollte sich auf den Rücken und blickte durch das durchsichtige, eckige Stück Stein in der Decke hinauf in den Himmel. Ein heller Stern funkelte dort oben, der sie beobachtete, Nacht für Nacht. Es war der einzige Stern, den sie immer sehen konnte, und er schien sich nie zu bewegen.
    »Stella?«, fragte Lusa. »Kennst du den Stern dort?«
    »Das ist der Bärenwächter«, murmelte Stella schläfrig. »Der hat, genau wie wir, ein gutes Plätzchen gefunden und bewegt sich nicht mehr von dort weg.«
    »Erzähl uns mehr«, bettelte Yogi. »Ist das auch die Seele eines Bären?«
    »Sei nicht albern«, sagte Stella. »Bärenseelen leben in den Bäumen. Aber meine Mutter hat mir tatsächlich mal die Geschichte von dem kleinen Bärenjungen im Himmel erzählt.«
    »Ein Bärenjunges im Himmel?«, staunte Lusa.
    »Ja.« Stella schloss kurz die Augen, als müsse sie erst ein bisschen in ihrer Erinnerung kramen. »Das kleine Bärenmädchen trägt den hellen Stern in seinem Schwanz, aber dann kommt ein großer Braunbär, der den Stern für sich haben möchte. Also jagt er die kleine Schwarzbärin quer über den ganzen Himmel, aber er bekommt den Stern nicht, weil Schwarzbären einfach zu schlau sind, wenn sie auch kleiner sein mögen als andere Bären.«
    »Also kann die kleine Bärin den Stern behalten«, sagte Lusa zufrieden. Sie war sich sicher, dass auch sie schlau und schnell sein konnte, wenn es darauf ankam. Auf jeden Fall schlauer als Yogi oder dieser Fettsack von einem Braunbären nebenan.
    Stella, die inzwischen eingeschlafen war, gab nur noch dösige Brummgeräusche von sich. Yogi leckte sich die Tatzen und bohrte mit den Zähnen zwischen seinen Klauen herum, um an die letzten klebrigen Obststücke heranzukommen.
    Lusa war noch nicht müde. Sie rappelte sich hoch und tapste nach draußen, in der Hoffnung, sie könne vielleicht die kleine Schwarzbärin sehen, wie sie über den Himmel lief und dem großen Braunbären entwischte. Sie kletterte auf den höchsten Felsblock und legte den Kopf in den Nacken, um den Nachthimmel zu betrachten.
    Der einzige Stern, den sie sehen konnte, stand bewegungslos am Himmel und funkelte hell wie immer.
    Lusa setzte sich und blickte zu ihm hinauf – eine kleine Bärin, die den großen Bärenwächter bewachte.

3. KAPITEL
    Toklo
    Toklo kauerte im hohen Gras. Die Blätter der Bäume ringsum wogten sanft im Wind, und er fühlte die Brise, die durch seinen zottigen, braunen Pelz strich.
    Toklo öffnete das Maul und atmete den moschusartigen Geruch seiner Beute ein. Beim Geräusch von abbrechenden Fichtennadeln stellte er die Ohren auf und verlangsamte seine Atmung, bis sie zum Seufzen des Windes passte. Dann schlug er zu, schnell wie der Blitz, und bohrte seine Krallen in das Kaninchenfleisch. Das Tier zappelte und schlug um sich, versuchte sich zu befreien, doch Toklos lange, messerscharfe Krallen hielten es am Boden fest. Mit einem wilden Knurren schlug das Grizzlyjunge seine Zähne in den Nacken des Kaninchens.
    »Toklo! Toklo, beweg dich!«
    Die Stimme seiner Mutter brachte Toklo zurück in die Wirklichkeit. Er ließ das Aststück fallen, das ihm als Kaninchen gedient hatte, und blickte auf.
    Ein Feuerbiest kam direkt auf ihn zugestürmt!
    Toklo krabbelte, so schnell er konnte, zurück und erreichte das nahe Gras gerade noch, bevor das Feuerbiest vorbeidonnerte und ihn nur um wenige Tatzenlängen verfehlte. Schrecklicher schwarzer Rauch lag in der Luft und brauner Schneematsch

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