Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt
Hinterbeinen und fuchtelten mit ihren Vordertatzen, aber sie waren viel kleiner. Ihr Pelz war nicht zottig und auch nicht schwarz oder braun, sondern glatt und vielfarbig, einige hatten sogar die Farbe von Beeren, Blumen oder Blättern. Ihre Schnauzen waren blass, glatt und merkwürdig flach und nur oben auf den Köpfen wuchs ihnen ein Stück Fell.
Einige von ihnen saßen auf etwas, das wie ein vierbeiniger Baumstumpf aussah, im Kreis gruppiert um flache, hölzerne Oberflächen, die ebenfalls auf Holzbeinen standen. Viele der interessanten Gerüche kamen von diesen Holzflächen, auf denen die fremden Wesen Behälter abgestellt hatten. In ihnen befand sich offensichtlich Nahrung, denn wenn sie mit ihren Tatzen hineingriffen, führten sie den Inhalt zum Maul und fraßen ihn. Toklo lief das Wasser im Maul zusammen. Er überlegte, ob es wohl möglich war, ihnen etwas von dem Fressen abzujagen. Er nahm die Geschöpfe genauer unter die Lupe. Gefährlich sahen sie nicht gerade aus, denn sie waren klein und wirkten nicht sehr kräftig, aber das galt ja zum Beispiel auch für Stinktiere! Und er war nicht so dumm, sich noch einmal auf einen Kampf mit diesen kleinen schwarz-weißen Ungeheuern einzulassen. Ein einziges Mal hatte er das getan, und danach war der fürchterliche Gestank, von dem ihm die Augen tränten und der den Geschmack von allem überdeckte, was er fressen wollte, ewig nicht aus seinem Fell verschwunden.
Außerdem waren diese neuen Geschöpfe sehr laut und sie bildeten eine ziemlich große Herde. Man konnte nicht wissen, ob sie nicht irgendwelche verborgenen Krallen oder Fangzähne besaßen. Schlimmer noch, sie wurden von einem großen Feuerbiest beschützt, das auf einem Kiesabschnitt neben dem Schwarzpfad kauerte und die Geschöpfe nicht aus seinen glänzenden, runden Augen ließ. Ungewöhnlich war, dass es nicht knurrte und auch keinen Rauch ausstieß. Toklo erstarrte vor Schreck. Hoffentlich hatte es seine Witterung nicht aufgenommen! Es rührte sich allerdings nicht von der Stelle, und nach einem langen Moment des Bangens kam Toklo zu dem Schluss, dass es sich einfach nur ausruhte.
Das hieß aber nicht, dass er seine Aufmerksamkeit erregen wollte. Er wanderte weiter durchs Tal und hielt sich abseits des Schwarzpfads. Es waren nicht viele Feuerbiester auf ihm unterwegs, allerdings sah er noch weitere von den Glattpelzigen, die am Rand des Pfads spielten, jedes Mal unter den Augen eines Feuerbiests, das in der Nähe hockte.
Für die Nacht fand Toklo einen Baum mit großen Wurzeln, unter denen er sich mit großer Sorgfalt einen stabilen und gut ausgepolsterten Unterschlupf herrichtete. Erleichtert wurde ihm dies durch den weichen, feuchten Boden in diesem Tal, in den er seine Krallen graben konnte, als wäre er aus Wasser. Während er schon fast eingeschlafen war, überlegte er noch, ob er diese Gegend zu seinem Revier machen könnte. Es gab jede Menge zu fressen und er hatte keine anderen Bären gesehen.
Knall! Paff! Peng!
Toklo fuhr hoch, ihm dröhnten die Ohren. Draußen sickerte das dünne, graue Licht der Morgendämmerung durch die Bäume, zusammen mit einem leichten Nebel.
Dann setzte der Lärm von neuem ein. Scharfe Knallgeräusche, so laut, dass sie durchs ganze Tal hallten. Als er prüfend schnupperte, nahm Toklo den bitteren, schweren Geruch von Rauch und Verbranntem wahr. Glattpelzige riefen aus der Ferne, es klang wie ihr Geschnatter von gestern, nur lauter und rauer. Toklo kauerte sich, fest an die Erde geschmiegt, in seine Höhle und kniff die Augen zu. Das Knallen setzte sich weiter fort, einmal hörte er auch Hunde bellen. Als er noch klein gewesen war, hatte er mitunter Hunde durch den Wald laufen sehen, aber seine Mutter hatte ihn und Tobi immer sofort in eine andere Richtung gedrängt, daher wusste er nicht viel über sie, außer dass sie so etwas Ähnliches waren wie Wölfe.
Als die Zeit des Sonnenhochstands nahte, kroch Toklo zum Eingang seiner Höhle und pflückte sich ein paar Brombeeren von dem Busch, der davorstand. Er schaffte es jedoch nicht, sie zu fressen. Es lag eine Spannung in der Luft, die ihm den Magen zuschnürte, und er hatte ein Gefühl von Gefahr, ohne genau zu wissen, worin sie bestand.
Die Nacht brach an und der Lärm hörte auf. Toklo brauchte bis zum Mondhochstand, bevor er endlich einschlief. Er träumte, dass er wieder der einsame Stern am Himmel war, doch diesmal wurde er von den anderen Tieren gejagt, die laute Knallgeräusche machten und Rauch aus ihren
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