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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Mäulern stießen.
    Als er am nächsten Morgen erwachte, hatte er noch immer Herzklopfen. Noch einen weiteren Tag konnte er diese Geräusche nicht ertragen. Jetzt wurde ihm auch klar, warum er keine anderen Braunbären in dieser Gegend angetroffen hatte: wegen der Gefahren, die hier lauerten. Was er sich gestern ausgemalt hatte, war einfach zu schön gewesen, um wahr zu sein. Er kroch aus seiner Höhle und schmeckte die frühmorgendliche Luft. Die Hügel lagen still da, der Wind war kalt und feucht. Er hatte zu viel Angst, um nach Nahrung zu suchen. Er wollte nur weg von hier, so schnell wie möglich.
    Der Anblick des Bärenschnauzenberges in der Ferne ließ ihn am Rand der Bäume innehalten. Vielleicht sollte er sich in diese Richtung wenden, den Berg ersteigen und das Tal auf der anderen Seite erforschen. Er trottete abwärts, dem Fluss entgegen. Die Sonne lugte über den Horizont und sandte glitzernde Lichtstrahlen über die verschneiten Gipfel hinweg, aber Toklo fühlte sich von der Wärme auf seinem Fell nicht getröstet. Er ließ den Kopf hängen und lauschte trübselig dem Knurren seines leeren Magens.
    Ein Schrei zerriss die Stille und Toklos Kopf schnellte nach oben.
    »Hilfe! Nein!«
    Er hörte laute Stimmen der Glattpelzigen, sie klangen rau und zornig. Toklo duckte sich. Vielleicht konnte er sich verstecken, bis sie wieder verschwunden waren. Leise kroch er über das verstreute Laub, bis er einen dichten Busch mit einer lichten Stelle in der Mitte fand, in die er hineinkroch.
    Aber die Stimmen kamen näher und gleich darauf sah Toklo ein Braunbärenjunges auf sich zurasen. Vier Glattpelzige waren hinter ihm her, zwei rot wie Beeren, die anderen in einem strahlenden Orange, das heller leuchtete als alle Blumen, die Toklo kannte. Rutschend kam das Junge neben Toklos Busch zum Stehen – es steckte in der Falle! Zwei der Glattpelzigen näherten sich und stachen mit langen schwarzen Stöcken nach ihm.
    »Hört auf!«, heulte das Bärenjunge.
    Einer der Glattpelzigen hob einen Stein auf und schleuderte ihn auf das Junge. Er flog jedoch an ihm vorbei ins Gebüsch und traf Toklo an der Schulter. Toklo stieß einen spitzen Schrei aus.
    Augenblicklich richteten alle Glattpelzigen ihre Stöcke auf den Busch, wobei sie einander mit barschen Stimmen zubellten. Da sie jetzt von seiner Anwesenheit wussten, blieb Toklo keine andere Wahl, als wegzulaufen. Er sprang aus dem Gebüsch heraus und hätte beinahe das andere Junge über den Haufen gerannt.
    »Komm! Lauf!«, schrie er und jagte hügelaufwärts tiefer in den Wald hinein. Das Bärenjunge folgte ihm. Es gab einen lauten Knall, das Junge jaulte auf. Toklo blickte sich um und sah Rauch aus einem der Stöcke quellen.
    Peng! Das Krachen des Rauchstocks ließ die Zweige ringsum erzittern. Hier ging etwas wirklich Schlimmes vor. Toklo schlug Haken um Büsche, sprang über umgefallene Baumstämme und ließ seine Tatzen über Steine und Zweige trommeln. Hunde begannen hinter ihnen zu bellen, und Toklo hörte die Glattpelzigen rufen, während sie durch das Unterholz stürmten.
    Ein weiteres Knallgeräusch ertönte, das Bärenjunge neben ihm heulte schmerzerfüllt auf und stürzte zu Boden. Blut spritzte aus seiner Schulter.
    »Steh auf!«, rief Toklo. Er zerrte das Junge wieder hoch, und weiter ging’s, so schnell, wie der Verwundete noch laufen konnte. Toklo beobachtete, wie das Blut auf das Laub am Boden tropfte, und lauschte auf die Geräusche der Glattpelzigen, die nicht weit hinter ihnen waren.
    Er versuchte nachzudenken. Die Blutspur würde die Hunde direkt auf ihre Fährte führen, falls ihr eigener Geruch das nicht schon ohnehin tat.
    »Hier lang!« Er scherte nach rechts aus. In dieser Richtung befand sich ein Wasserlauf, der von dem Hauptfluss abzweigte und zum Fuß des Berges führte, wo die Wiesen felsigen Schluchten Platz machten. Toklo stellte die Ohren auf und vernahm vor sich das Rauschen des Wassers. Plötzlich hörten die Bäume auf, sie standen am oberen Ende eines steinigen Hangs und unten sprudelte der Bach. Sie rannten nach unten, setzten im Sprung über zackige Felsblöcke. Toklo zuckte zusammen, als eine seiner Krallen auf einen scharfkantigen Stein traf. Es war keine Zeit, den Schmerz wegzulecken. Sie mussten über den Bach hinüber, um ihre Spur zu verwischen.
    Toklo sah, dass das Bärenjunge zögerte, daher lief er zu ihm und schubste ihn in das seichte Gewässer. »Komm schon!«, knurrte er.
    Sie wateten durch das Wasser flussaufwärts. Die

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