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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Augen erkennen. Die Luft hing feucht und schwer in ihrem Fell und hinterließ kleine Tropfen auf ihrer Schnauze. Lusa war unruhig und mochte nicht weitergehen, solange sie den Bärenwächter und den Berg nicht sehen konnte. Sie grub sich noch ein Stück tiefer in die Mulde unter den Baumwurzeln ein und wartete rastlos und hungrig darauf, dass der Himmel wieder aufklarte.
    Der Nebel blieb die ganze Nacht und gegen Morgen verwandelte er sich in Regen. Lusa wurde pitschnass, sie fror und fühlte sich erbärmlich. Doch kurz vor Sonnenuntergang klarte es endlich auf und Lusa reckte die Nase in den feuchten Dunst. Der massige Umriss des Berges zeichnete sich vor dem dunkler werdenden Himmel ab. Sie ging darauf zu, bis sie auf einen großen Flachgesichterpfad stieß, breiter als alle, die sie bisher überquert hatte. Er roch sehr stark nach Feuerbiestern, und während sie noch so dastand, kam auch schon eines vorbeigebraust.
    Lusa schauderte. Dieser Pfad war eindeutig das Revier der Feuerbiester. Schnuppernd ging sie auf und ab und scharrte unruhig auf dem Boden. Sie musste unbedingt weiter in Richtung des Berges ziehen, aber dazu war es notwendig, den Pfad der Feuerbiester zu überqueren. Schließlich beschloss sie, erst einmal entlang des Pfades weiterzugehen, in der Hoffnung, an anderer Stelle eine Möglichkeit zu finden, ihn sicher zu überqueren.
    Also machte sie sich auf den Weg, folgte dem Pfad in der Dunkelheit und kauerte sich hinter den nächstbesten Busch, sobald ein Feuerbiest nahte. Anfangs waren es sehr viele, doch je weiter die Nacht fortschritt, desto weniger wurden es.
    Die Zeit des Mondhochstands war beinahe erreicht, als Lusa ein Geruch in die Nase stieg, der von etwas Fressbarem stammen konnte. Sie hatte in dieser Nacht noch nichts gefressen, weil die Flachgesichterhöhlen an diesem Abschnitt des Pfads hell erleuchtet und voller Geräusche waren. Sie traute sich daher nicht, dort nach Nahrung zu suchen. Dieser Geruch aber kam nicht von den Höhlen, sondern irgendwo ganz aus der Nähe. Sie stellte sich auf die Hinterbeine und schnupperte gründlich.
    Der Geruch kam vom Pfad! Sie ließ sich auf alle viere zurückfallen und ging ein Stück weiter, bis sie in der Mitte des Pfads etwas auf dem Boden liegen sah. Wenn sie ihrer Nase trauen konnte, war es ein Haufen von diesen Kartoffelstäbchen, die sie kürzlich probiert hatte.
    Durfte sie es wagen, den Pfad zu betreten? Seit langem hatte sie kein Feuerbiest mehr gesehen. Vielleicht waren sie alle irgendwo schlafen gegangen?
    Vorsichtig setzte Lusa eine Tatze auf den Pfad. Voller Anspannung wartete sie einen Moment, spürte aber kein Rumpeln eines nahenden Feuerbiests. Es war völlig still, nur eine hauchzarte Brise strich durch den leichten Nebel. Sie machte einen weiteren Schritt, gleich darauf noch einen und dann gab es kein Halten mehr. Sie stürmte über den Pfad zu dem weggeworfenen Fressen. In dem Behälter waren tatsächlich noch ein paar der köstlichen Kartoffelstäbchen! Sie hielt ihn mit der Tatze fest, steckte die Schnauze so weit wie möglich hinein und leckte auch noch das letzte Krümelchen mit ihrer langen Zunge auf.
    WRRRUUUUUUUUUMMMMMMMM!
    Ein großes Feuerbiest kam auf sie zugerast, seine Augen loderten vor Zorn.
    Lusa flüchtete, so schnell sie konnte, zur anderen Seite des Pfads, gerade als das Feuerbiest vorbeischoss. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie auf die Grasfläche am Rand und spürte bei der Landung einen stechenden Schmerz. Wimmernd kroch sie unter einen Busch und nahm ihre Vordertatzen in Augenschein, um herauszufinden, was so wehtat. In einer der Tatzen steckte etwas Scharfes, Glitzerndes und aus der Wunde sickerte Blut. Lusa blinzelte, sie fühlte sich elend und beklommen. Es war kein Dorn, aber es schien ähnlich scharf zu sein. Es sah aus wie das klare, glänzende Zeug, das sie in den Höhlen der Flachgesichter gesehen hatte. Und es tat weh.
    Lusa starrte auf ihre Tatze und überlegte, was zu tun sei. Was würde King tun? Oder Oka?
    Sie würden tapfer sein. Sie würden die Sache beheben und dann weiterziehen.
    Also schloss sie die Zähne um den scharfen Gegenstand und zog ihn mit einem kräftigen Ruck aus der Tatze heraus. Sofort schoss ein Blutstrahl aus der Wunde und Lusa wurde schwindelig. Sie schüttelte den Kopf, biss die Zähne zusammen und begann ihre Tatze abzulecken. Zu ihrer Erleichterung ließ der Blutfluss nach, um recht bald ganz zu versiegen. Ihre Tatze fühlte sich schon ein bisschen besser an. Doch als sie

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