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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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»Tja. Weißt du denn nicht, dass du hier nichts zu suchen hast? Hier kommen sie immer lang.«
    »Wer?«
    »Wer?«, schnaubte sie. »Die Giftbiester! Das ist ihr Revier. Das weiß doch jeder.«
    Ujurak blinzelte sie verwirrt an. »Du meinst …« Er wollte »Feuerbiest« sagen, merkte aber, dass es für »Feuer« in seiner Sprache kein Wort gab. Er spürte das Wort in seinem Kopf, konnte es aber nicht aussprechen. Woher kenne ich es dann? Er war ein Wal, oder etwa nicht? »Das Giftbiest?«, fragte er stattdessen. »Das große Ding, das gerade vorbeigekommen ist?«
    Der Wal starrte ihn an. »Du kennst die Giftbiester nicht? Dann musst du von sehr weit her kommen.« Sie blies einen Schwall Luftblasen aus. »Ich würde gern dort leben, wo es keine Giftbiester gibt. Egal, pass ab jetzt besser auf.« Sie machte kehrt und schwamm davon.
    »Warte!«, rief Ujurak. »Ich würde gern mehr über sie erfahren!« Die lange Schwanzflosse hin und her schlagend, folgte er ihr. »Gibt es denn viele Giftbiester hier?«, keuchte er, als er sie eingeholt hatte.
    »Zu viele«, erwiderte sie bitter.
    Ujuraks Pfeiftöne prallten von etwas Großem ab, das sich links von ihnen befand. Er drehte den Kopf, um zu sehen, was es war. Da es sich nicht bewegte, konnte es kein Giftbiest sein, aber es war genauso groß oder sogar noch größer.
    »Was ist denn das?«, fragte er das Walweibchen. Da er bei dem Giftbiest seine Lektion gelernt hatte, wollte er nicht näher heranschwimmen. Doch er spürte es in der Ferne lauern, etwas Großes, Gefährliches, das dieselben schrecklichen Schwingungen aussandte wie das Giftbiest.
    »Wir wissen nicht, wie wir es nennen sollen«, erwiderte das Weibchen. »Es ist ein riesiges gesteinfressendes Biest, das sich tief in den Meeresboden gräbt und das Wasser rundherum krank macht. Es steht auf vier gewaltigen Beinen. Wir halten so viel Abstand wie möglich.«
    Ein kleiner Schwarm Fische zog langsam an ihnen vorbei. Die silbernen Schuppen wirkten im trüben Wasser matt. Das Walweibchen wedelte den Schwarm mit ihrer Schwanzflosse von Ujurak weg. »Die darfst du nicht fressen«, warnte sie ihn, obwohl er das gar nicht vorgehabt hatte. »Die Fische hier machen dich krank.«
    »Mir ist schwindlig«, keuchte Ujurak. »Das Gift …«
    Sie musterte ihn eindringlich. »Du brauchst wahrscheinlich Luft. Wie lange ist es her, seit du das letzte Mal aufgetaucht bist?«
    Er kam sich dumm vor, denn natürlich hatte sie recht. Das Giftbiest hatte ihn dermaßen in Angst und Schrecken versetzt, dass er völlig vergessen hatte, zum Atmen nach oben zu schwimmen.
    »Komm mit«, sagte sie und bewegte sich zum Licht hin, das schwach über ihren Köpfen schimmerte. Ujurak folgte ihr, froh, das vergiftete Wasser und das ferne Wummern des Feuerbiestes hinter sich zu lassen.
    »Uglu! Uglu!« Vor sich hörte Ujurak ein Klicken und Quieken. Das waren Belugawale, die alle denselben Namen riefen: »Uglu!«
    Das Weibchen schwamm schneller und brach dann durch ein großes Atemloch an die Oberfläche. Im offenen Wasser, das viel größer war als die Löcher der Robben, ruhte sich eine ganze Schule Belugas aus. Um das Loch erstreckte sich in endloser Weite das Eis, hier und da aufgewölbt zu hohen Hügeln, die von einer dünnen Schneeschicht bedeckt waren. Das strahlende, fast bläuliche Weiß setzte sich von dem weichen Grauweiß der Wale ab.
    Ujurak blies eine Wasserfontäne aus und sog die kalte Luft ein. Er sah einen alten, furchtbar dünnen Wal, der halb auf dem Eis lag und die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs genoss. Schon bald würde die Dämmerung hereinbrechen. Der silberne Mond lugte bereits über den Himmelsrand. Ujurak hatte das merkwürdige Gefühl, dass er eigentlich woanders sein müsste, konnte sich aber nicht daran erinnern, wo.
    »Er war ganz allein!«, erzählte seine neue Freundin den anderen Walen pfeifend und quiekend. »Das Giftbiest hat ihn angegriffen, aber ich habe ihn gerettet. Er hat noch nie ein Giftbiest gesehen!«
    »Toll«, blubberte einer der jüngeren Wale. »Du bist eine Heldin, Uglu!«
    Uglu schlug mit der Schwanzflosse. »Ich schwimme besser wieder nach unten. Pukak braucht vielleicht auch meine Hilfe.« Sie atmete einmal tief ein, warf Ujurak zum Abschied noch einen kurzen Blick zu und tauchte wieder ins Meer.
    Mehrere Wale schwammen klickend und pfeifend herbei und versammelten sich neugierig um Ujurak. Drei junge Wale, die einander mit Wasser vollgespritzt hatten, ließen von ihrem Spiel ab und

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