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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gefällt das nicht«, brummte Toklo.
    »Ach, du bist doch nur neidisch.« Langsam hörte das Ding auf, sich zu drehen. Lusa legte die Vordertatzen auf die glatte braune Fläche, die vor ihr stand, und beschnupperte einige Blätter, die über und über mit winzigen schwarzen Schnörkeln überzogen waren. Toklo stellte die Tatze auf ein Blatt, das neben ihm auf dem Boden lag. Die schwarzen Schnörkel verliefen in langen Linien, die an den Rändern gezackt waren und zwischen denen viel weißer Raum war. So ähnlich mussten schmale Bäche aus der Luft aussehen. Ujurak hatte ihm einmal erzählt, wie er die Landschaft als Vogel erlebt hatte.
    Als Lusa mit einem Plumps neben ihm auf dem Boden landete, schrak Toklo zusammen. »Lass uns mal zum anderen Ende gehen!«, sagte sie, und schon raste sie los.
    »Was findest du nur an diesem Flachgesichterkram?« Toklo folgte ihr durch einen langen Tunnel. »Warum bist du hier plötzlich ganz wach?«
    »Du meinst, anders als bei unseren spannenden Unterhaltungen?«, neckte ihn Lusa. Sie steckte den Kopf in einen großen Raum am Ende des Tunnels. Auch dort gab es jede Menge seltsamer Flachgesichtersachen. Lusa ging zu etwas hin, das für Toklo aussah wie eine Wand, doch als sie sich auf die Hinterbeine stellte und mit der Tatze auf eine kleine Erhebung drückte, öffnete sich eine Tür und gab einen weiteren Raum dahinter frei.
    »Ooooh«, keuchte Lusa. Vor ihnen war ein kleiner Raum, voll mit getrocknetem Fleisch und Fisch, die an Metallhaken von der Decke hingen. Alles war steif gefroren und mit einer dünnen weißen Frostschicht überzogen.
    Toklo richtete sich auf und zog ein großes Stück Fisch herunter. Es landete scheppernd auf dem Boden, wie ein Stück Eis. »Kannst du das fressen?«, fragte er Lusa.
    »Wenn es nicht mehr so hart ist.« Beide rubbelten mit den Tatzen über den Fisch und hauchten ihn an, bis er weich genug war, um ihn in Stücke zu reißen. Toklo, der immer noch hungrig war, holte sich ein paar Stücke Fleisch und vertilgte sie ebenfalls.
    »Was, glaubst du, ist da drin?«, fragte Lusa und deutete mit dem Kopf auf einen kleinen runden Behälter.
    »Warum meinst du, dass da etwas drin ist?«, fragte Toklo und schnupperte daran.
    »Solche habe ich schon mal gesehen, in den silbernen Behältern der Flachgesichter, in denen sie ihr Faulfutter aufbewahren«, erklärte Lusa. »Aber die waren offen und meistens waren leckere Säfte darin.«
    Toklo war misstrauisch, nahm das Ding jedoch ins Maul und trug es zur Wand. Er schleuderte es dagegen, so stark er konnte. Zu seiner Überraschung platzte es auf und Saft ergoss sich über seine Nase.
    »Obst!«, rief Lusa glücklich. Sie sprang herbei und fraß die blassorangen Fruchtfleischstückchen, die aus dem Behälter quollen. »Das sind Pfirsiche!« Sie warf Toklo einen entzückten Blick zu. »Die gab es im Bärengehege auch manchmal. Lecker!«
    Toklo schleckte sich den Saft von der Nase und nahm sich ein Stück Pfirsich vom Boden. Es schmeckte süß und saftig, aber Fleisch war ihm doch lieber. »Ich glaube, davon gab es noch mehr. Ich sehe mal nach«, erbot er sich. Er trottete an der Wand entlang, bis er hoch oben, knapp unter der Decke, einen Vorsprung sah. Mehrere kleine Behälter standen darauf. Toklo reckte sich, bis er mit den Krallen heranreichte und sie herunterwerfen konnte.
    Dann zerschlug er einen Behälter nach dem anderen an der Wand und Lusa schlang das Obst gierig hinunter.
    »Das ist ein richtiges Schwarzbärenfest«, freute sie sich. »Jetzt geht es mir schon viel besser, Toklo.«
    Er stand auf, um durch die Löcher in der Wand nach draußen zu sehen. Der Schatten, den die schwimmende Höhle über das Eis warf, war noch länger geworden. Toklo hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass die Tage so kurz waren. »Wir können genauso gut über Nacht hierbleiben. Hier sind wir wenigstens vor dem Wind geschützt.« Außerdem blieb es ihm erspart, eine Schneehöhle zu graben und sich womöglich die Tatzen aufzureißen. »Und wir können noch einmal etwas fressen, bevor wir morgen weiterwandern«, fügte er hinzu.
    »Gut.« Lusa trottete zurück in den Tunnel. »Ich glaube, ich habe da hinten ein weiches Nest gesehen.«
    »Ein weiches Nest?« Toklo folgte ihr. »Wir brauchen nichts …«
    Als Lusa in einen der kleinen Räume abbog, die vom Tunnel abzweigten, ging Toklo ihr widerwillig nach. Er sah, wie Lusa in ein kuscheliges weißes Etwas sprang und es so lange mit den Tatzen bearbeitete, bis sie darin

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