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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Lusas Krankheit war kein Traum. Wenn sie hier auf dem Eis nichts zu fressen fand, würde sie verhungern, selbst wenn ihre Freunde verhindern konnten, dass sie in den Langen Schlaf sank. Jedes Mal, wenn Toklo sie ansah, fiel ihm der andere kleine Bär ein, der zu müde und zu schwach gewesen war, um genug zu fressen. Tobi. Sein Bruder war gestorben. Toklo würde nicht zulassen, dass auch Lusa starb. Nicht, wenn er etwas dagegen tun konnte.
    Er holte Luft. »Hört zu. Vielleicht hast du deine Mutter gesehen, Ujurak. Und vielleicht musst du da weitergehen.« Er nickte zum glühenden Himmelsrand hin. »Aber ich nicht.«
    »Wie meinst du das?« Ujurak sah ihn ungläubig an.
    »Ich sehe nichts als Eis, in alle Richtungen, viele Himmelslängen weit«, erklärte Toklo. »Hier gehören nur Eisbären hin. Das ist nichts für Schwarzbären, und erst recht nicht für solche, die nicht wach bleiben können.«
    »Ich bin wach«, murmelte Lusa, wenig überzeugend.
    »Ich mache mir Sorgen um sie«, fuhr Toklo fort. »Auch wenn wir sie wach halten können, bekommt sie hier nicht die richtige Nahrung. Sie muss zurück an Land.«
    »Aber die Sternenbärin!«, widersprach Kallik. »Du hast sie doch auch gesehen, oder nicht? Das war doch ein Zeichen für uns alle! Auf uns passt eine außergewöhnliche Bärin auf. Bei ihr sind wir in Sicherheit.«
    Toklo schnaubte. »Wirklich? Fühlst du dich sicher? Sieht Lusa aus, als wäre sie in Sicherheit?« Er nickte zu der Schwarzbärin hin, die mit wackligen Beinen aufgestanden war und sich nur mühsam auf den Tatzen hielt. »Nein, ich vertraue mein Schicksal nicht den Tatzen eines fremden Sternbären an. Wir müssen uns um uns selber kümmern. Und für Schwarzbären und Braunbären bedeutet das die Rückkehr zum Festland.« Er sah Ujurak entschlossen an. »Du kannst tun, was du möchtest, Ujurak, aber meine Beteiligung an deiner Suche endet hier. Kallik kann für euch sorgen. Ich bringe Lusa zurück in den Wald, wo sie hingehört.«
    »Nein!« Ujurak sah ihn entsetzt an. »Du kannst uns nicht verlassen. Hast du in deinem Traum nicht den Rat bekommen, dass du bleiben sollst? Lusa, was hat Arcturus zu dir gesagt?«
    Lusa blickte zu Boden. »Er – ich weiß nicht, es war so seltsam. Ich meine … er hat gesagt, ich soll meinen Instinkten folgen. Er hat gesagt, die Wildnis würde zu mir sprechen und ich soll zuhören.« Sie blinzelte. »Aber ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat! Ich dachte erst, ich soll mit euch gehen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Was ist, wenn die Wildnis mir sagt, dass ich an Land zurückkehren und den Langen Schlaf halten soll? Dass ich das Robbenfleisch nicht fressen kann, könnte doch bedeuten, dass ich eigentlich gar nicht hier sein dürfte?«
    »So darfst du nicht denken«, widersprach Ujurak. »Natürlich sollst du hier sein, bei uns. Da bin ich mir sicher.«
    »Es tut mir leid«, erwiderte Lusa leise. »Aber ich glaube, die Wildnis sagt mir, dass ich wie ein Schwarzbär leben soll. Ich möchte mit Toklo gehen.«
    Genugtuung erfüllte Toklo. Endlich gab jemand ihm recht. Kallik und Ujurak sahen Lusa entsetzt an.
    »Aber wir müssen zusammenbleiben!«, rief Ujurak. »Wir sind so nah am Ziel! Meine Mutter hat gesagt, wir sollen das zusammen machen. Sie täuscht sich bestimmt nicht.«
    »Wie war das noch? ›Ich bin nur ein Braunbär‹?«, spottete Toklo. »Jetzt ist es wohl plötzlich völlig normal, dass du ein Wundergeschöpf bist, so ein Sternenbär? Tja, ich bin aber nur ein Braunbär. An mir ist nichts Wunderbares und das ist mir auch ganz recht so. Mit deinen Sternenbären und deinen absonderlichen Geistern will ich nichts zu tun haben.«
    »Toklo, bitte«, flehte Ujurak. »Ohne euch beide können wir es nicht schaffen.«
    Toklo explodierte. »Was denn schaffen?«, rief er. »Du weißt ja nicht mal, warum wir überhaupt hier draußen auf dem Eis sind! Wo gehen wir hin? Wandern wir einfach immer weiter, bis der Himmel zu Ende ist? Diese Reise ist völlig verrückt, das weißt du genau.«
    »Ist sie nicht!«, brüllte Ujurak. »Meine Mutter hat gesagt …«
    »Wenn deine Mutter so ist wie meine«, knurrte Toklo, »folgen wir ihr besser nirgendwohin.«
    Ujurak sah verletzt aus, und Toklo hatte Gewissensbisse, doch er blieb bei seiner Meinung. Die Warnungen des Sternenbären hallten in seinem Kopf wider. Er würde sie beherzigen, auch wenn er sich deswegen mit Ujurak zerstritt. Doch es fiel ihm leichter, die Gruppe im Streit zu verlassen, als

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