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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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versank wie in einem Nest. Zufrieden rollte sie sich zusammen.
    »Du bist ein verrückter kleiner Bär«, brummte Toklo und sprang neben sie in das flauschige Zeug. Es war merkwürdig weich unter seinen Tatzen, wie Gänsefedern oder eine dicke Moosschicht. Er beschnupperte es misstrauisch, doch der Geruch der Flachgesichter war schon lange verflogen. Das beruhigte ihn, denn das Letzte, was er gebrauchen konnte, waren Flachgesichter, die sie dabei erwischten, dass sie in ihrem Nest schliefen und ihr Futter fraßen.
    »Hm«, murmelte Lusa schläfrig und kuschelte sich näher an Toklo. Er legte das Kinn auf ihren Rücken und sah hinaus in den dunkler werdenden Himmel.
    »Hoffentlich geht es Ujurak und Kallik gut«, sagte Lusa leise.
    »Ja, hoffentlich.« Toklo vermisste das Fell seiner Freunde, das ihn beim Schlafen sonst immer wärmte.
    »Ohne sie ist es kälter«, meinte Lusa traurig.
    »Stimmt«, pflichtete Toklo ihr bei.
    Wenige Sekunden später gingen Lusas Atemzüge langsam und gleichmäßig. Sie schlief. Toklo sah ein paar Sterne am Himmel aufgehen. Diese merkwürdige schwimmende Höhle war ein echter Glücksfund. Sie bot ihnen Nahrung und Unterschlupf mitten auf dem Eis, das von dem Moment an, als sie ihre Tatzen daraufgesetzt hatten, so abweisend gewesen war. Aber wie weit mussten sie bis zum Festland noch wandern? Gelang es Toklo, Lusa in Sicherheit zu bringen, und konnte sie sich bis dahin dem Langen Schlaf widersetzen?
    Er schob die Worte des Sternenbären weit weg.
    Niemand würde sterben. Dafür würde er schon sorgen.

17. KAPITEL
    Lusa
    Ein merkwürdiges Quietschen weckte Lusa aus ihren Obst- und Beerenträumen. Sie blinzelte in das blasse Licht der Morgensonne. Toklo stand am Fenster und spähte hinaus aufs Eis.
    Quiiiietsch.
    »Was war das?«, keuchte Lusa und setzte sich ruckartig auf.
    »Ich weiß es nicht.« Toklo klang besorgt. »Aber ich glaube, wir verschwinden besser so schnell wie möglich.«
    »Können wir nicht erst noch etwas fressen?«, flehte ihn Lusa an. Sie sprang aus dem Nest und streckte sich. Ihre Tatzen fühlten sich leichter an und der hohle Schmerz in ihrem Magen war weg. Das erste Mal seit Tagen war sie nicht müde. Sie wünschte, sie könnten noch bleiben.
    »Na gut. Aber vorsichtig – und schnell!«
    Lusa flitzte durch den Tunnel in den großen Raum mit dem Futter. Mit den Tatzen zog sie Fleisch und Fisch von der Decke, während Toklo noch ein paar Obstbehälter für sie öffnete.
    Lusa hatte gerade die Nase in einen nassen Berg süßer Pfirsiche gesteckt, als sie wieder ein lautes Quietschen hörte. Diesmal spürte sie deutlich, dass sich der Boden unter ihren Tatzen bewegte. Erschrocken sah sie auf. Toklo stand wie versteinert da. Während sie einander noch ratlos anstarrten, bewegte sich der Boden unter ihnen weiter. Einer der ungeöffneten Obstbehälter rollte langsam an ihnen vorüber und knallte scheppernd gegen die Wand.
    »Die Höhle bewegt sich«, knurrte Toklo. »Los, nichts wie weg hier!«
    Lusa leckte noch rasch ein wenig Saft auf, ehe sie hinter ihm her zur Tür eilte. Sie rasten durch den Tunnel, doch gerade als sie zum Ausgang kamen, zerriss ein gewaltiges Krachen die Luft. Die gesamte Höhle neigte sich zur Seite, sodass den Bären die Tatzen unter dem Bauch weggerissen wurden. Mühsam rappelten sie sich wieder auf.
    »Das Eis bricht«, rief Toklo in Panik.
    Lusa versuchte, Toklo zu folgen, rutschte aber auf dem abfallenden Boden ständig aus. Bilder schossen ihr durch den Kopf, wie sie in dem eiskalten schwarzen Wasser ertrank. Die beiden schlugen die Krallen in die hölzernen Stecken entlang der Stufen und zogen sich nach oben. Lusa hörte wieder ein Krachen, und als sie nach unten sah, durchschnitt eine Spalte den Boden wie eine lange Kratzspur. Zu ihrem Entsetzen stieg Wasser darin auf. Sie stieß Toklo kräftig mit der Nase an, damit er schneller kletterte.
    Als sie ins Freie kamen, stolperten und rutschten sie über die glatte Oberfläche der schwimmenden Höhle. Der Himmel war trüb, tiefe Wolken verdeckten die Sonne und ein merkwürdiger rötlicher Dunst hing in der Luft.
    Toklo lief zum Rand der Höhle und blickte nach unten. Lusa, die hinter ihm hervorlugte, sah das dunkle Wasser rasch aufsteigen, als wollte es die beiden verschlucken. Das Eis war wohl eine Bärenlänge entfernt. Da sie sich zwei Bärenlängen über dem Boden befanden, würden sie springen müssen.
    »Das schaffe ich nicht!«, keuchte Lusa, als ihr Toklo einen besorgten Blick

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