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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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starrte es einen Augenblick an und schreckte dann hoch, als sich ein zweites Licht dazugesellte. Einen Augenblick blinkten die beiden winzigen Lichter nebeneinander. Dann erschien ein drittes … und ein viertes.
    Vier Lichter, dachte Ujurak, zitternd vor Aufregung. Alle vier blinkten, anders als die Sterne mit ihrem beständigen Licht.
    Da plötzlich erloschen zwei von ihnen. Nur zwei blieben übrig, sie blinkten langsamer … und langsamer … bis sie ganz verschwunden waren.
    Das war’s. Ujurak hatte verstanden. Sie mussten zurückgehen und nach Toklo und Lusa suchen. Was immer danach geschah, würde geschehen. Aber sie waren vier Bären, sie wanderten gemeinsam und sie mussten die Suche auch gemeinsam beenden.
    Da zuckten grüne und blaue Lichter über den Himmel. Die Bärengeister tanzten wieder. Bestimmt bedeutete das, dass sie mit seiner Entscheidung einverstanden waren.
    »Kallik.« Er stupste seine Freundin in die Flanke. »Kallik, wach auf.«
    Mit einem erschrockenen Japsen fuhr Kallik aus dem Schlaf hoch. Sie setzte sich auf und blickte sich verwirrt um, als hätte sie vergessen, wo sie war. Schließlich sah sie Ujurak mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Ich hatte einen schrecklichen Traum«, gestand sie. »Es war Silaluk. Sie wurde von den Jägern mit Pfeilen beschossen.« Ujurak rutschte unbehaglich hin und her. »Und sie hat vor Schmerzen gebrüllt«, fuhr Kallik fort. »Aber Ujurak … sie klang wie Lusa!«
    »Lusa?«, wiederholte Ujurak. »Ist sie verletzt?«
    Kallik schüttelte den Kopf. »Es war nur ein Traum.« Nachdenklich starrte sie zu Boden. »Es tut mir leid, ich habe einfach Angst bekommen. Aber es war nur ein böser Traum.« Sie streckte sich und versuchte, fröhlich zu klingen. »Das hat man davon, wenn man Walrossfleisch frisst.«
    »Vielleicht war es mehr als ein Traum.« Ujuraks Pelz kribbelte vor Angst. War es etwa schon zu spät? »Ich habe es mir überlegt. Wir kehren um und suchen nach Toklo und Lusa.«

23. KAPITEL
    Toklo
    »Lusa!«, rief Toklo wieder. Das kleine schwarze Bündel aus nassem Fell, das seine Freundin war, wurde von Flachgesichtern auf einem schwimmenden Feuerbiest aus dem Wasser gefischt. Toklo paddelte verzweifelt darauf zu, doch ehe er auch nur den halben Weg zurückgelegt hatte, war sie schon mit dem Feuerbiest verschwunden. Er beobachtete, wie sich Flachgesichter in gelben Häuten um Lusa versammelten. Was machten sie nur mit ihr?
    Ein weiteres schwimmendes Feuerbiest raste brüllend um den Turm. Es spieh zu beiden Seiten Wasser und schwarzen Rauch, während es zwischen Toklo und dem Feuerbiest, das Lusa gefangen hielt, hindurchraste. Die Flachgesichter hatten ihn noch nicht entdeckt, doch Toklo wusste, dass er sich beeilen musste, wenn er ihnen entkommen wollte.
    Er zögerte. Sein Pelz juckte vor Verzweiflung. Wenn er auf das Feuerbiest kletterte, konnte er vielleicht die Flachgesichter überwältigen und Lusa retten. Aber er würde es niemals schaffen, sie ohne Hilfe durch das klebrige Wasser zu ziehen. Es würde nichts nützen, sie den Flachgesichtern zu entreißen, nur damit sie dann ertrank.
    Er hoffte nur, dass die Flachgesichter sie am Leben ließen und er später Gelegenheit hatte, sie zu befreien. Im Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als sich vor ihnen in Sicherheit zu bringen.
    Toklo schwamm zum Eis, mehrere Bärenlängen von einem der Turmbeine entfernt. Er zog sich auf den Schnee, und zum ersten Mal freute er sich darüber, wie kalt und sauber er sich unter seinen Tatzen anfühlte. Er hatte es niemals für möglich gehalten, dass er einmal über Schnee glücklicher sein würde als über Erde, aber nun wälzte er sich darin, bis sein dickes braunes Fell klatschnass war und das schwarze Öl in klebrigen Rinnsalen heraustropfte. Er konnte zwar nicht alles davon entfernen, aber zumindest war es besser.
    Das hohe Geschnatter der Flachgesichter drang über das Eis herüber. Toklo spitzte die Ohren. Sie kamen auf ihn zu! Er wirbelte herum und entdeckte in der Nähe eine große Schneewehe. Rasch sprang er hinein, grub eine tiefe Höhle und verschloss sie dann mit Schnee. Das war das einzig Nützliche, das Kallik ihm für das Überleben auf dem Eis beigebracht hatte.
    Bitte, riecht mich nicht, dachte er, während die Flachgesichter immer näher kamen. Vielleicht verbarg der Schnee seinen Geruch. Kallik würde ihn mit Leichtigkeit finden, aber Flachgesichter hatten keinen so guten Geruchssinn wie Bären.
    Es waren zwei, die sich leise unterhielten und

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