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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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mit den Füßen aufstampften, als wollten sie sich wärmen. Toklo fragte sich, worüber sie wohl sprachen. Suchten sie ihn noch? Falls sie auf der Jagd waren, kündigten sie ihrer Beute ihre Ankunft laut genug an. Für so kleine Geschöpfe machten Flachgesichter eine Menge Lärm. Und nichts als Ärger, dachte er und grub eine seiner ölverschmierten Tatzen tiefer in den Schnee.
    Genauso wenig, wie sie die Ohren für die Jagd benutzten, taten sie dies mit ihren Nasen. Die Flachgesichter gingen geradewegs an seiner Schneewehe vorbei. Das Quieken und Schnattern ihrer Stimmen wurde leiser. Toklo hätte sich gern den schmelzenden Schnee aus den Augen gewischt, doch er wollte sich nicht bewegen, damit sie ihn nicht entdeckten.
    Toklo wartete lange, bis er sicher war, dass sie weg waren. Schließlich wagte er sich wieder ins Freie. Die Sonne war mittlerweile untergegangen und über ihm wölbte sich der dunkle Nachthimmel mit seinen glitzernden Sternen. Toklo hob den Kopf und atmete tief ein. Es war schwer, Gerüche auszumachen, weil der Ölgestank, der in seinem Fell hing und vom Wasser aufstieg, alles überdeckte. Regungslos streckte Toklo die Nase in den Wind, bis er schwach ein Wirrwarr aus Gerüchen auffing, irgendwo zu seiner Rechten, wo die Flachgesichter verschwunden waren.
    Vorsichtig kroch er los, immer bereit, sich schnell in einen Schneehaufen einzugraben, falls wieder Flachgesichter oder Feuerbiester auftauchten. Auf dem Wasser herrschte nicht mehr so viel Betrieb, nur unter dem Turm waren noch ein paar Feuerbiester unterwegs.
    Nachdem er eine kurze Strecke zurückgelegt hatte, entdeckte Toklo vor sich etwas, das sich dunkel gegen den hellen Schnee abhob. Es ähnelte einer Flachgesichterhöhle, doch die Wände vibrierten merkwürdig im Wind. Im Innern war es offenbar von vielen kleinen Feuern erleuchtet. Als Toklo näher kam, stellte er fest, dass es wie bei den winzigen Höhlen, die sie in der Nähe des Rauchbergs gesehen hatten, Wände aus dünner Haut waren, die er mit den Krallen leicht aufschlitzen konnte. Seine Hoffnung wuchs. Wenn Lusa da drin war, würde es vielleicht nicht so schwer werden, sie zu retten.
    Er schloss die Augen und schnupperte in die Luft. Das Durcheinander an Gerüchen begann sich zu klären. Wieder witterte er Öl, aber auch Vögel und Robben – in der Flachgesichterhöhle! Er strengte sich an, einen Geruch herauszufiltern, der an Blätter und kühle Bäche und warme Erde erinnerte. Sein Herz hüpfte, als er ihn erkannte. Das war Lusa! Das musste sie sein!
    Toklo wäre vor Freude beinahe in die Luft gesprungen, wie Lusa es sonst immer tat. Sie lebte! Er hatte sie gefunden! Nun musste er sie nur noch herausholen. Er fragte sich, ob sie in der Höhle wohl eins der Tiere dort erbeuten konnten. Dann hätten sie wenigstens etwas zu fressen. Sein Magen knurrte und das Maul wurde ihm wässrig bei dem Gedanken an einen saftigen Vogel oder eine leckere Robbe.
    Er kroch näher an die Höhle heran, bis er nur noch wenige Bärenlängen von den flatternden Wänden entfernt war. Aus dem Innern hörte er Flachgesichterstimmen. Draußen schliefen ein paar Feuerbiester, doch dort, wo er war, war alles ruhig. Toklo schlich um die Höhle herum, um die Stelle zu finden, an der Lusas Geruch am stärksten war. So viele andere Gerüche mischten sich mit ihrem. Sie musste von Flachgesichtern umgeben sein. Vielleicht war es nicht gerade ein günstiger Zeitpunkt, um in die Höhle zu stürmen?
    Toklos Tatzen knirschten auf dem harten Schnee. Als drinnen die Stimmen lauter wurden, blieb er stehen. Hatten sie ihn etwa gehört? Er spitzte die Ohren, doch das Geschnatter sagte ihm nichts. Eins der Lichter trennte sich von den anderen und bewegte sich zum Höhlenausgang. Toklo zog sich zurück und versteckte sich an einer Stelle, von der aus er den Höhleneingang beobachten konnte.
    Plötzlich zischte ein grelles Licht in den Himmel. Mit einem überraschten Schrei plumpste Toklo rückwärts auf sein Hinterteil. Ein weiteres Licht blitzte auf und er hörte Flachgesichter rufen. Sie warfen mit Feuer nach ihm! Hektisch machte er kehrt und galoppierte den Abhang hinauf, weg von der Höhle. Er rannte, bis der Brandgeruch kaum noch wahrnehmbar war.
    Schließlich blieb er stehen und sah sich keuchend um. Die hellen Lichter waren erloschen und die Flachgesichter wieder in ihre Höhle zurückgekehrt. Sie jagten ihn nicht einmal – sie wollten ihn nur vertreiben!
    Toklo war wütend. Dass sie es wagten, ihn von Lusa

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