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Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition)

Titel: Seekers. Sternengeister: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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behelfsmäßige Höhle des Gebüsches ab. Toklo hörte einiges Gescharre und aufgeregtes Brummen, bevor sie zusammen mit Ujurak und Kallik wieder auftauchte. Er hielt Ausschau nach Kissimi, doch das Junge war nirgends zu sehen, und Kallik wirkte besonders angespannt und zu allem entschlossen.
    »Dies sind meine Freunde«, sagte Toklo, nachdem er die Beute abgelegt hatte. »Das da ist Lusa, der andere Braunbär ist Ujurak und die Eisbärin heißt Kallik.«
    Während Toklo sie vorstellte, grüßten Aga und Illa die Besucher mit einem höflichen Kopfnicken, das Lusa und die anderen unbeholfen erwiderten.
    Ujurak schien am wenigsten Probleme mit dieser Begegnung zu haben und musterte die Eisbären freundlich.
    »Wie viele Eisbären gibt es hier auf der Insel?«, fragte er.
    »Viele«, antwortete Aga.
    »Und lebt ihr hier schon immer?«
    Aga schien sich an der Befragung durch den jungen Braunbären nicht zu stören. »Wir leben hier auf der Sterneninsel, solange die Mutter meiner Mutter zurückdenken konnte.«
    »Sterneninsel!« Ein Leuchten trat in Ujuraks Augen. Toklo warf ihm einen warnenden Blick zu. Er wollte verhindern, dass sein Freund allzu viel über ihre Suche preisgab.
    »Und woher kommst du?« Aga wandte ihre Aufmerksamkeit Kallik zu, die unruhig von einer Tatze auf die andere trat und den Eindruck erweckte, sie wäre überall lieber als gerade an diesem Ort.
    »Vom … vom schmelzenden Meer«, stammelte Kallik.
    »Dann gibt es das also tatsächlich!« Aga schien beeindruckt. »Ich habe davon gehört, von Bären, die sehr, sehr weit gereist waren. Dann hast du wahrlich eine lange Wanderung hinter dir.« Sie machte eine kleine Pause, um schließlich zu fragen: »Habt ihr auch die Iqniq, dort, wo ihr herkommt?«
    »Was ist das?«, fragte Ujurak.
    »Die Iqniq sind das Feuer am Himmel«, erläuterte Aga. »Iqniq, das ist unsere Bezeichnung für die Seelen unserer Bärenvorfahren.«
    »Ja, die Iqniq haben wir auch«, erklärte Ujurak. »Wir glauben, dass die Seelen unserer Ahnen über uns wachen.«
    Aga nickte traurig. »Wir glauben das ebenso, oder haben es einst getan. Aber jetzt leiden wir unter schrecklichen Schmerzen im Bauch. Einige Bären glauben, dass die Iqniq uns verstoßen und mit einem Fluch belegt haben.« Die Stimme der alten Bärin wurde tiefer und rhythmischer, es klang, als würde sie einen Sprechgesang anstimmen. »Die Iqniq wandeln nicht mehr unter uns, wie sie es von jeher taten, und kein Bär weiß, warum das so ist. Ihre Feuer am Himmel verblassen, und wenn sie schließlich ganz verschwunden sind, dann wird das heilige Band zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Geisterbären zerrissen sein. Dann haben die Bären keinerlei Verbindung mit ihren Ahnen mehr. Sie stehen dann ganz allein auf der Welt. Die Zeit der Bären könnte bald vorbei sein.«
    Aga verstummte und sah die ihr lauschenden Bären lange und eindringlich an. Schließlich konzentrierte sich ihr Blick auf Lusa. »Vielleicht aber auch nicht«, fügte sie sanft hinzu.
    Toklo wusste nicht, was er sagen sollte. Er spürte, dass die alte Bärin einen großen Schmerz in sich trug, aber es war schwer zu verstehen, was es damit auf sich hatte. Und warum sieht sie Lusa so komisch an?
    Es war Ujurak, der das Schweigen brach. »Sind die Eisbären wirklich im Begriff zu sterben?«, fragte er.
    Illa nickte. »Wir haben gerade die Leiche meiner Schwester Sura gefunden. Es gab keinen Grund, warum sie hätte sterben müssen. Sie war jung und stark, und sie hatte ein Junges.«
    Toklos Tatzen kribbelten vor Unbehagen. Er zwang sich, nicht zu Kallik hinüberzusehen.
    »Habt … habt ihr das Junge gefunden?«, stammelte Lusa.
    Illa schüttelte traurig den Kopf. »Nein. Wir befürchten, dass das arme kleine Ding die Klippe hinuntergestürzt ist. Warum fragst du? Habt ihr ein Junges gefunden?«
    »Nein!«, sagte Kallik viel zu laut. »Kein Junges, überhaupt nicht.«
    Oje …, dachte Toklo. Jetzt gibt’s Ärger.
    Aga hielt noch immer ihren eindringlichen Blick auf Kallik gerichtet. Toklo konnte sich kaum vorstellen, dass sie nicht Verdacht schöpfte. Sie sagte aber nur: »Haltet bitte die Augen offen nach ihm. Unterdessen seid herzlich willkommen auf der Sterneninsel.«
    Illa sah Aga bei diesen Worten so befremdet an, als befürchte sie, die alte Bärin habe den Verstand verloren.
    »Gib auf dich acht, Tungulria«, meinte Aga zu Lusa, als sie sich zum Gehen wandte. »Wir werden uns wieder begegnen.«
    Toklo und seine Freunde blickten den

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